Letzte Aktualisierung: 18.07.2024

Vollsparrendämmung: Vorteile, Aufbau & Besonderheiten

  • Was ist das? Die Vollsparrendämmung ist eine Zwischensparrendämmung bei der aber das Gefach nicht teilweise sondern vollständig mit Dämmstoff gefüllt wird. Aufgrund der GEG- und BEG-Pflichten ist Vollsparrendämmung mittlerweile Standard bei der energetischen Sanierung.
  • Aufbau der Vollsparrendämmung: Unter der Konterlattung und der Unterspannbahn wird innenseitig zwischen den Sparren die Dämmung ohne Hinterlüftung eingebracht. Darauf folgt die Dampfbremse raumseitig die Innenverkleidung.
  • Vollsparrendämmung vs. Teilsparrendämmung: Der Unterschied beider Dachdämmungen ist die Dicke des Dämmmaterials. Bei einer Teilsparrendämmung wird nur ein Teil des Gefachs gefüllt, sodass eine Hinterlüftung entsteht.
  • Anforderungen an die Dachdämmung: Eine Vollsparrendämmung mit rund 20 cm Dicke erfüllt vielfach die GEG-Pflicht mit einem U-Wert von 0,24 W/m2K. Um den nach BEG vorgeschriebenen U-Wert von 0,14 W/m2K zu erreichen, ist eine Dicke von eher 30 cm nötig.

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Aufbau einer Vollsparrendämmung

Eine Vollsparrendämmung ist eine Zwischensparrendämmung, bei der die gesamte Sparrentiefe mit Dämmstoff gefüllt wird. Aufgrund der Anforderungen des GEG (und der BEG) wird heute eine Zwischensparrendämmung in aller Regel nicht mehr als Teilsparrendämmung, sondern als Vollsparrendämmung ausgeführt.

Beispiel für einen typischen Aufbau einer Vollsparrendämmung von außen nach innen:

  • Dachdeckmaterial auf entsprechender Traglatte/Schalung
  • Konterlatte
  • Unterspannbahn/Unterdeckung
  • Sparren mit entsprechend vollgefüllten Zwischenräumen
  • Luftdichtung/ Dampfbremse
  • Verkleidung zum Innenraum

Früher wurde hingegen der Zwischensparrenraum vielfach nur teilweise gedämmt, um eine Hinterlüftung des Daches herzustellen. Diese hatte zum Ziel, die Dachkonstruktion trocken zu halten, um Schäden zu vermeiden. Immerhin sollen 90 Prozent aller Bauschäden unerwünschte Luftströme und damit unerwünschten Transport von Luftfeuchtigkeit infolge von Luftdurchlässigkeit als Ursache haben.

Bei der Teilsparrendämmung wird bewusst nur so viel oder wenig gedämmt, dass noch ein Luftstrom stattfindet, der gegebenenfalls vorhandene Luftfeuchtigkeit abtransportiert. Doch auch wenn die Teilsparrendämmung dank der funktionierenden Hinterlüftung recht gut für den Abtransport von Konvektionsfeuchtigkeit sorgt, so sind ihre Dämmwerte insgesamt doch geringer.

Da man mit gefüllten Gefächern eine effektivere Dämmung erreicht, wird meist eine Vollsparrendämmung ausgeführt. Insbesondere seit die Wärmeschutzverordnung am 1. November 1977 eingeführt wurde, ist sie verbreiteter Standard.

Um die selbstverständlich auch dort herrschende Feuchtigkeit in den Griff zu bekommen, ist allerdings zwingend nötig, eine Unterspannbahn und vor Allem eine Dampfbremse zu integrieren.

Feuchteschutz bei der Vollsparrendämmung

Die Dampfbremse wird als Luftdichtheitsschicht in die Dachkonstruktion eingebracht, in der Regel raumseitig, also auf der warmen Seite der Konstruktion. Sie hindert die warme und feuchte Raumluft daran, durch die innere Verkleidung in die Dachbauteile vorzudringen und dichtet die Konstruktion selbst ab, so dass sie für Luftströmungen (Konvektion) undurchlässig ist.

In konkreten Zahlen lässt sich das so belegen: Über die Dampfbremse können täglich bis zu fünf Gramm Wasser pro Quadratmeter in die Dachkonstruktion hinein diffundieren. Eine Fuge, die einen Millimeter breit und einen Meter lang ist, drängen dagegen achthundert Gramm Feuchtigkeit in die Wärmedämmung vor. Das ist das 160fache!

Außenseitig dichtet man die Dachkonstruktion gegen Wind ab. Die Winddichtung wird also auf der kalten Seite der Dachkonstruktion angebracht. Sie hindert kalte Luft daran, in Dachbauteile wie die Dämmung vorzudringen. Insbesondere sogenannte offenporige Dämmmaterialien sind luftdurchlässig, wobei sie ihre Dämmwirkung erheblich einbüßen.

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GEG und BEG: Wie dick muss ich dämmen?

Wie gut die Vollsparrendämmung die Wärme dämmt, beschreibt der Wärmedurchgangskoeffizient - der U-Wert. Im Falle der Sparrendämmung setzt dieser sich grundlegend aus der Dicke des Sparrens und der Dicke der Dämmstoffschicht in Abhängigkeit der jeweiligen Wärmeleitfähigkeiten (Lambda-Werte) zusammen.

Nach aktuellem Gebäudeenergiegesetz (GEG) ist bei einer Dachsanierung ein U-Wert von 0,24 W/m2K zu erreichen, sobald mehr als 10 % des Daches erneuert werden.

Wer eine BEG-Förderung der Vollsparrendämmung vom BAFA („BEG EM“) als Zuschuss von 15% bekommen möchte, der muss die Vollsparrendämmung hingegen so dick ausführen, dass ein U-Wert von 0,14 W/m2K erreicht wird.

Reicht die Sparrentiefe nicht aus, um diese U-Werte zu erreichen, wird die Vollsparrendämmung häufig um eine Untersparrendämmung ergänzt.

Tabelle: U-Werte von Voll- und 30 mm Untersparrendämmung
Vollsparren-Dämmung Untersparren-Dämmung WLG 040/040 WLG 035/035 WLS 032/032
100 mm +30 mm 0,33 W/(m2 * K) 0,31 W/(m2 * K) 0,30 W/(m2 * K)
120 mm +30 mm 0,29 W/(m2 * K) 0,27 W/(m2 * K) 0,26 W/(m2 * K)
140 mm +30 mm 0,26 W/(m2 * K) 0,24 W/(m2 * K) 0,23 W/(m2 * K)
160 mm +30 mm 0,24 W/(m2 * K) 0,22 W/(m2 * K) 0,21 W/(m2 * K)
180 mm +30 mm 0,22 W/(m2 * K) 0,20 W/(m2 * K) 0,19 W/(m2 * K)
200 mm +30 mm 0,20 W/(m2 * K) 0,18 W/(m2 * K) 0,17 W/(m2 * K)
220 mm +30 mm 0,18 W/(m2 * K) 0,17 W/(m2 * K) 0,16 W/(m2 * K)
240 mm +30 mm 0,17 W/(m2 * K) 0,16 W/(m2 * K) 0,15 W/(m2 * K)
260 mm +30 mm 0,16 W/(m2 * K) 0,15 W/(m2 * K) 0,14 W/(m2 * K)
280 mm +30 mm 0,15 W/(m2 * K) 0,14 W/(m2 * K) 0,13 W/(m2 * K)
300 mm +30 mm 0,14 W/(m2 * K) 0,13 W/(m2 * K) 0,12 W/(m2 * K)
320 mm +30 mm 0,13 W/(m2 * K) 0,12 W/(m2 * K) 0,12 W/(m2 * K)

Tipp: Ziehen Sie bei der Planung einer Vollsparrendämmung einen Dämmexperten zu Rate zu ziehen, der die individuellen bautechnischen Gegebenheiten vor Ort begutachtet und Sie fachlich berät. Ein Energieberater erstellt Ihnen dann einen individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP), mit dem sich der Zuschuss um 5% erhöht und die förderfähigen Kosten verdoppelt!

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