Letzte Aktualisierung: 26.04.2021
Wer sich mit dem Thema Dämmung auseinandersetzt, trifft früher oder später auf sogenannte Dämmkeile. Und wird feststellen, dass mit dem Begriff „Dämmkeil“ unterschiedlichste Arten, Formen und vor Allem Anwendungen gemeint sein können. Wir zeigen Ihnen hier, welche Dämmkeile für welche Dämmanwendungen zum Einsatz kommen.
Zum einen handelt es sich bei Dämmkeilen um recht steife Dämmstoffplatten von gleichmäßiger Dicke (also mit rechteckigem Querschnitt), die ursprünglich rechteckig waren und diagonal in zwei Dreiecke zerschnitten wurden. Man kauft in diesem Fall den Dämmstoff in Form eines Paares von Dreiecken. Diese lassen sich entlang der Diagonalen gegeneinander verschieben, so dass man die Breite des Vierecks variieren kann. Die beiden dabei entstehenden Überstände an den sich diagonal gegenüber liegenden Ecken werden passgenau abgetrennt. Sie sind sozusagen der Verschnitt an Material, der bei dieser Art der Dämmung entsteht.
Neben vielen anderen Anwendungsmöglichkeiten wird ein solches Dreieckspaar Dämmkeile vielfach zur Dämmung zwischen den Sparren im Dach, also der Zwischensparrendämmung eingesetzt. Die flexible Breite ist von Vorteil, wenn die Gefache zwischen den Sparren nicht einheitlich breit sind, was bei Bestandsgebäuden, insbesondere Altbauten, Großteils der Fall ist. Um das Gefach zwischen den Sparren vollflächig mit Dämmstoff zu füllen und somit komplett abzudichten, setzt man die Dämmkeile zwischen die Sparren, verschiebt sie gegeneinander, schneidet die überstehenden beiden Dreiecke ab und verkeilt die Platten.
In der Praxis berichten viele Anwender der Dämmkeil-Methode, dass sie leichter zu handhaben (beziehungsweise von einer Person in Eigenleistung zu realisieren) sei, als wenn man Klemmfilz von der Rolle (sogenannte Rollenware) nutzen würde oder rechteckige Platten im Standardmaß, die dann jeweils an den Kanten entlang passgenau zugeschnitten werden müssten. Diese Dämmkeile gibt es in unterschiedlichen Materialien, zum Beispiel aus Mineralwolle wie Steinwolle oder aus PUR/PIR-Hartschaum.
Hier kommt eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zur Verarbeitung von Dämmkeilen als Zwischensparrendämmung:
Gut zu wissen: Auch für eine nachträgliche Zwischensparrendämmung im bereits ausgebauten Dach ist die Dämmkeilmethode praktikabel. Damit die Dämmkeile fugenlos zwischengeklemmt werden, bedient man sich dort zweier kleiner Holzbrettchen, die den Keilen als „Rutsche“ dienen.
Zum anderen werden Dämmstoffformen als Dämmkeile gehandelt, die einen keilförmigen Querschnitt haben. Das heißt, Dämmkeile dieser Bauart kommen in einer Dicke daher, die von Kante zu Kante abnimmt. Die Ausführung solcher Dämmkeile ist sehr unterschiedlich, die einen sind eher Platten mit einer sehr geringen Verjüngung (im Querschnitt also ein sehr langschenkeliges rechtwinkliges Dreieck), die anderen ergeben im Querschnitt gar ein gleichschenkeliges rechtwinkliges Dreieck.
Auch diese Version von Dämmkeilen gibt es in unterschiedlichen Materialien zu kaufen, beispielsweise als Holzfaserdämmkeil, PUR-Dämmkeil oder Mineralwolledämmkeil.