Letzte Aktualisierung: 08.10.2024

Die wichtigsten Faserdämmstoffe im Überblick

  • Faserdämmstoffe sind Dämmmaterialien, die aus natürlichen oder mineralischen Fasern hergestellt werden. Mineralische Faserdämmstoffe sind beispielsweise Glas- und Steinwolle und organische Faserdämmstoffe bestehen aus nachwachsenden Rohstoffen wie Holz, Hanf oder Zellulose. Sie bieten gute Wärmedämmung und Schallschutz und können in Platten, Filzen oder Matten verarbeitet werden.
  • Einsatz: Faserdämmstoffe werden für die Dachdämmung, Fassadendämmung, Innendämmung und Schalldämmung verwendet. Sie sind demnach vielseitig einsetzbar und finden häufig in der Bauteildämmung Anwendung. Die besten Faserdämmstoffe sind Glaswolle, Steinwolle, Holzfasern und Zellulose. Insbesondere Holzfaserdämmstoffe sind aufgrund ihrer ökologischen Vorteile und hohen Wärmespeicherfähigkeit besonders beliebt.
  • Mineralisch oder natürlich? Mineralische Faserdämmstoffe wie Glas- und Steinwolle sind nicht brennbar und bieten gute Dämmwerte. Ein Nachteil ist jedoch, dass sie bei der Verarbeitung Hautreizungen verursachen können und spezielle Sicherheitsmaßnahmen, wie das Tragen von Atemschutzmasken, erfordern. Organische Faserdämmstoffe, wie Holzfasern, punkten mit ihrer Umweltfreundlichkeit und können Feuchtigkeit regulieren. Allerdings sind sie meist teurer und benötigen unter Umständen zusätzliche Behandlung gegen Schädlingsbefall.
  • Dichte und Dicke: Die Wahl der Dichte von Faserdämmstoffen hängt von den Dämmanforderungen ab. WLG 035 bietet gute Dämmwerte und wird häufig verwendet, während WLG 032 noch bessere Dämmleistung bietet, aber teurer ist. WLG 040 ist kostengünstiger, jedoch weniger effizient. Dicke: Für Außenwände wird meist eine Dämmstärke von 120 mm bis 160 mm gewählt, abhängig von den energetischen Anforderungen.
  • Die Kosten für Faserdämmstoffe variieren je nach Material und Dicke. Glas- oder Steinwolle kosten etwa 10 bis 15 Euro pro m2 bei 120 mm Dicke. Holzfaserdämmstoffe sind teurer und kosten ca. 20 bis 30 Euro pro m2 bei gleicher Dicke.

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Rohstoffe, Verarbeitung und Verwendung von Faserdämmstoffen

Fasern verschiedener Rohstoffe können zu Dämmstoffen verarbeitet werden. Entweder kommen diese Dämmstofffasern bereits in natürlicher Form (Holz, Hanf, Flachs, Jute, Kokos, Schafwolle, Baumwolle) vor oder sie werden durch das Zerkleinern oder Einschmelzen und anschließendes Zerfasern (Glasfasern, Steinfasern, Schlackefasern) hergestellt.

Zu den klassischen Faserdämmstoffen gehören letztere Mineralfasern. Ihr Vorteil ist, dass sie nicht brennbar sind und sehr gute Wärmedämmeigenschaften mit sich bringen. Faserdämmstoffe aus nachwachsenden Rohstoffen bestechen im direkten Vergleich hingegen durch ihre Umweltfreundlichkeit und einfache, nachhaltige Entsorgung.

Beide Typen von Faserdämmstoffen werden häufig als Dämmplatten angeboten und werden zur Dämmung der Fassade oberhalb des Erdreichs, Dachdämmung und zu vielfältigen Maßnahmen bei der Innen- oder auch Bauteildämmung eingesetzt. Neben den guten Dämmeigenschaften von Faserdämmstoffen lassen sie sich auch zur Schalldämmung verwenden.

Faserdämmstoffe aus mineralischen Rohstoffen

Klassische Dämmstoffe aus Mineralwollefasern bestehen in der Regel aus Glas- oder Steinwollefasern. Bei der Herstellung zu Filzen werden Ihnen Zusatzstoffe wie Kunstharze und Mineral- oder Silikonöle beigemengt. Teilweise werden Faserdämmstoffe dann final mit Aluminiumfolien oder Vliesen aus Textilglasfasern verstärkt. Sie lassen sich leicht verarbeiten, sind wasserabweisend und weisen gute Dämmeigenschaften auf. Daher zählen mineralische Faserdämmstoffe auch zu den bisher am meisten zur Dämmung verwendeten Dämmstoffen.

Allerdings weisen Faserdämmstoffe aus Mineralwolle auch Nachteile auf: So können bei der Verarbeitung mechanische Hautreizungen auftreten, indem sich größere Fasern in die Haut einspießen. Dies kann Schmerzen oder auch Juckreiz hervorrufen. Allergische Reaktionen sind nur in Einzelfällen auf die den Mineralfaserdämmstoffen hinzugefügtem Formaldehyd bekannt. Bei der Verarbeitung zu vermehrtem Auslösen von kleineren Fasern, die zu Reizungen der Augenbindehäute, der Nasenschleimhäute und des Rachens führen können. Teilweise führt dies zu Reizhusten und vorübergehenden Atembeschwerden.

Zudem kann das Einatmen künstlicher Mineralfasern Krebs erzeugen. Dies ist insbesondere bei sehr kleinen Fasern gefährlich, wenn diese sich in der Lunge für eine längere Zeit festsetzen. Daher werden seit Ende der 90er Jahre mineralische Faserdämmstoffe hergestellt, deren Fasern nicht länger als 40 Tage im Körper verbleiben (Biobeständigkeit).

Diese neuen Faserdämmstoffe gelten damit nicht mehr als krebserregend. Man erkennt sie am RAL-Gütezeichen, das seit dem 1. Juni 2000 für alle Mineralfaserdämmstoffe Pflicht ist. Daher besteht nur noch bei Sanierungsarbeiten die Gefahr, mit krebserregenden Dämmstofffasern in Kontakt zu kommen.

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Faserdämmstoffe aus pflanzlichen Rohstoffen

Aus bauphysikalischer Sicht weisen Faserdämmstoffe aus pflanzlichen Rohstoffen gleich mehrere Anwendungsvorteile auf. Da sie eine hygroskopische Faserstruktur besitzen, sind sie gut für einen diffusionsoffenen Wandaufbau geeignet. Sie nehmen Feuchtigkeit bis zu einem bestimmten Anteil auf und geben diesen später wieder ab, ohne dabei an Dämmwirkung einzubüßen. Durch diese automatische Feuchtigkeitsregulation wirken natürliche Faserdämmstoffe positiv auf das Raumklima ein. Daneben sorgen sie für einen guten sommerlichen Wärmeschutz und gute Schalldämmwerte.

Auch Faserdämmstoffen werden allerdings auch Inhaltsstoffe zugesetzt, die nicht immer natürlichen Ursprungs sind. Meistens sind dies Klebstoffe, wenn Platten mit höherer Festigkeit hergestellt werden, oder Flammschutzzusätze wie Soda, Borsalz oder Ammoniumphosphat. Zudem werden Faserdämmstoffe je nach Einsatzzweck auch gegen Schädlingsbefall behandelt.

Für die Verarbeitung sind natürlich Faserdämmstoffe hingegen völlig unbedenklich. Es ist zwar ebenso das Tragen einer Atemschutzmaske gegen eine Staub- und Faserbelastung anzuraten, jedoch ist keinerlei Krebsgefahr bei der Verarbeitung oder Entsorgung zu befürchten noch treten wie bei Faserdämmstoffen auf Glasfaser- und Steinwolle-Basis verstärkt Reizungen von Augen, Haut und Schleimhäuten auf, wenngleich diese bei empfindlichen Menschen auch nicht gänzlich ausgeschlossen sind.

Vorteile von Faserdämmstoffen auf Holzbasis

Zu den beliebtesten Faserdämmstoffen zählen heute Holzfaserdämmstoffe, die bereits Anfang des 20. Jahrhunderts industriell hergestellt wurden. Als Rohstoff werden Schwachholz und Koppelprodukte der Säge- und Hobelwerksindustrie verwendet. Aufgrund der längeren Fasern kommt überwiegend Nadelholz zum Einsatz.

In der mittlerweile zurückgezogenen DIN 68700 wurden sie schon vor rund 50 Jahren genormt und zählen damit zu den „bewährten und gebräuchlichen“ Baustoffen. Von der Herstellung über die Verwendung bis zur Entsorgung wird die positive ökologische Bilanz von Holzfaserdämmstoffen vor allem dadurch bestimmt, dass ein nachwachsender Rohstoff aus nachhaltig bewirtschafteten Wäldern verwendet wird.

Positive Dämmeigenschaften

Faserdämmstoffe aus Holz haben eine relativ hohe Rohdichte und weisen damit eine vergleichsweise hohe Wärmespeicherfähigkeit auf. Dies führt im Sommer und auch im Winter zu einem gleichmäßigeren und verzögertem Ausgleich an die Außentemperatur. Das zahlt sich gerade in als Wohnraum genutzten Dachgeschossen aus, die an heißen Sommertagen leicht zum Überhitzen neigen.

Durch ihre hohe Wärmespeicherfähigkeit werden Holzfaserdämmstoffe vielfach auch als Fassadendämmung bei Wärmedämmverbundsystemen eingesetzt. Sie helfen, die Ansiedelung von Algen und Moosen auf der Fassade zu vermeiden, indem die Kondensation von Luftfeuchtigkeit auf dem Putz reduziert wird.

Ökologische Aspekte

Die meisten am Markt befindlichen Holz-Faserdämmstoffe verfügen heute über eine anerkannte bauökologische Zertifizierung. Dadurch wird die besonders hohe Qualität in Bezug auf Gesundheit, Umwelt und Funktion über den gesamten Produktzyklus bescheinigt.

Hinsichtlich der Entsorgung können Restmengen und Dämmplatten aus Abbruch oder Rückbau beispielsweise von holzverarbeitenden Betrieben, die über Feuerungsanlagen verfügen, verbrannt werden. Zerkleinerte Materialreste von nicht für spezielle Einsatzzwecke hydrophobierten Holzfaserdämmplatten können sogar kompostiert werden.

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