Letzte Aktualisierung: 02.07.2024

Wärmedämmung mit Holzschaum: Vorteile, Herstellung und Verwendung

Was ist Holzschaum? Welche Vorteile hat er und wie werden Holzschäume in Dämmungen eingesetzt?

Dämmstoffe aus Schaumstoffen bestehen in der Regel aus petrochemischen Kunststoffen und weisen sowohl in ihrer Energie- als auch Ökobilanz Nachteile gegenüber natürlichen Dämmstoffen auf. Natürliche Dämmstoffe haben jedoch den Nachteil, dass sie in bestimmten Dämmanwendungen u. a. feuchteempfindlicher und damit nicht so lange haltbar sind.

Abhilfe verspricht nun ein neuartiges Schaummaterial, das zu hundert Prozent aus Holz besteht und damit klimafreundlich und recycelbar ist. Langfristig könnte der neue Holzschaum herkömmliche Schaumstoffe in Wärmedämmungen vollständig ersetzen.

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Vorteile von Holzschaumstoffen als Dämmstoff

Schaumstoffe sind beliebte Dämmstoffe für Häuser, da sie leicht sind, gute Dämmeigenschaften besitzen, günstig zu produzieren und leicht zu verarbeiten sind. Der große Nachteil ist, dass sie vor allem auf Erdöl oder Erdgas basieren und somit nicht besonders umweltfreundlich sind.

Forscher:innen des Fraunhofer-Instituts für Holzforschung, Wilhelm-Klauditz-Institut, WKI in Braunschweig haben daher ein Verfahren entwickelt, mit dem sich aus Holzpartikeln Schaumstoff herstellen lässt.

Dieser Holzschaum lässt sich genauso einsetzen wie klassische Kunststoffschäume und ist ein hundertprozentiges Naturprodukt aus nachwachsenden Rohstoffen. Ein weiterer Vorteil dieses Holzschaumes ist, dass er sich im Gegensatz zu herkömmlichem Schaumstoffen problemlos recyceln lässt.

Herstellung und Verarbeitung von Holzschaum

Als Rohstoff für den Holzschaumdämmstoff kommen heimische Hölzer wie Fichte oder Buche zum Einsatz. Es können aber auch Durchforstungsholz und Sägenebenprodukte eingesetzt bzw. hinzugemischt werden.

Um daraus den Holzschaum herzustellen, wird Holz zunächst in feine Partikel zermahlen, bis eine zähflüssige Masse entsteht. Diese Suspension wird mit Gas aufgeschäumt und anschließend wird der Schaum ausgehärtet, wobei holzeigene Stoffe den Härtungsprozess unterstützen.

Dieses Herstellungsverfahren basiert auf speziellen chemischen Prozessen, die ähnlich wie beim Backen funktionieren, wenn der Teig im Ofen aufgeht und fest wird. Das Ergebnis ist dann ein leichter Grundwerkstoff mit einer Dichte zwischen 40 und 200 kg/m3, der entweder zu einer Hartschaumplatte oder zu einem elastischen Holzschaumstoff weiterverarbeitet werden und, genau wie andere Holzwerkstoffe auch, einfach gesägt oder gefräst werden kann.

Einsatz von Holzschaum als Wärmedämmstoff

Holzschäume eignen sich besonders gut als Dämmstoffe für Gebäude, indem sie dafür sorgen, dass Wärme nicht über die Gebäudehülle nach draußen entweichen kann. Zwar gibt es bereits Dämmstoffe auf Holzbasis, etwa Dämmvliese aus Holzfasern oder Holzwolle. Diese haben jedoch den Nachteil, dass sie weniger formstabil sind als Dämmmaterialien aus Kunststoff.

So sinken Dämmvliese aus Faserstoffen oftmals im Laufe der Zeit durch ihr Eigengewicht und bei höherer Feuchte in der Mitte ein. Dadurch geht ein Teil der Dämmwirkung verloren. Holzschaum kann dagegen mit klassischen Kunststoffschäumen mithalten und entspricht den gängigen Normen, die für Schaumdämmstoffe gelten.

Sowohl bei den wärmedämmenden Eigenschaften als auch bei den mechanischen und hygrischen (die Feuchte betreffenden) Dämmeigenschaften dämmt Holzschaum ebenso effektiv wie klassischer Kunststoffschaum, hält denselben Druck aus und trotzt den gleichen Feuchtigkeitsverhältnissen.

Die Wärmeleitfähigkeit entspricht in etwa der von Polystyrol- und Mineralfaserplatten (Wärmeleitgruppe: WLG-040) und das Brandverhalten von Holzschaum ähnelt dem von anderen Naturdämmstoffen, wie Vliese aus Holzfasern oder Holzwolle.

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