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Letzte Aktualisierung: 30.10.2024
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Sein genauer Name ist Phenol-Formaldehydharz, kurz: PF, und wurde 1872 als erster vollsynthetischer Kunststoff hergestellt, 1907 patentiert und kam zunächst unter dem Handelsnamen Bakelit auf den Markt. Unausgehärtete Phenol-Formaldehyd-Harze sind seit langem als Kontaktallergene bekannt.
Phenolharz wird aus den beiden Ausgangsstoffen Phenole (aktuell nach IUPAC: Benzenol, veraltet: Karbolsäure oder Karbol) und Aldehyde (nach IUPAC: Methanal) hergestellt.
Das entsprechende Herstellungsverfahren ist die Polykondensation. Das ist eine vielfach ablaufende Kondensationsreaktion, bei der Monomere zu Polymeren werden. Als Treibmittel fungiert dabei der Stoff Pentan. Damit wäre auch die Klassifizierung der Phenolharze als organisch-synthetischer Werkstoff geklärt.
Phenolharz ist vor allem hart, hitzebeständig und wasserfest. Außerdem zeichnen folgende Eigenschaften die Phenolharze aus:
Phenolharze lassen sich einfärben, allerdings nur in dunkle Farbtöne. Wichtig: Sie sind nicht für Anwendungen im Lebensmittelbereich geeignet. Zudem werden Phenole bei der Erdölverarbeitung gewonnen und sind deshalb wenig nachhaltig.
Phenolharz kommt zu unterschiedlichen Zwecken zum Einsatz, darunter:
Die Herstellung von Phenolharz-Hartschaumplatten erfolgt unter Verwendung der Rohstoffe Phenolharz, Härter und Treibmittel (hauptsächlich Mischungen aus Pentan und Chlorpropan sowie Pentan und Isobutan) vorzugsweise im kontinuierlichen Verfahren als Bandware geschäumt.
Zur Fixierung wird der zunächst viskose Schaum mit Glasvliesen kaschiert. Nach dem Aushärten und Trocknen können die Kanten profiliert werden.
Viele Dämmplatten aus Phenolharz besitzen eine oberflächliche Beschichtung aus Glasvlies oder eine Aluminium-Kaschierung. Diese lassen sich direkt nach ihrem Anbringen verputzen. Alternativ klebt man direkt Tapeten auf.
Neben den Dämmplatten aus reinem Phenolharzhartschaum gibt es auch Polyurethan-Hartschaumplatten, in die eine Platte aus Phenolharz als Kern eingeschäumt wurde.
Solche Verbund-Dämmplatten werden speziell als Montageunterlage von Bauteilen wie Fensterläden, Drehläden und Schiebeläden, Geländern an verputzten Wärmedämm-Verbundsystemen mit EPS und Mineralwolle verwendet. Zudem werden auch Dämmziegel teilweise mit Phenolharz gefüllt.
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Daher können die Phenolharzschaumplatten in vergleichsweise dünnen Schichten verbaut werden und entsprechen dennoch den aktuell geltenden Anforderungen, die Gebäudeenergiegesetzt (GEG) für den Einsatz von Dämmstoffen in Sachen Dämmwirkung vorschreibt. Man spricht in diesem Zusammenhang auch oft von einem „schlanken“ Verbau.
Doch das ist nicht der einzige Vorteil, den Phenolharz im Vergleich zu anderen Dämmstoffen haben. Ihr Brandverhalten ist ebenso vorteilhaft: Anbieter der Phenolharz-Platten werben für den Brandfall mit geringer Rauchentwicklung ihrer Produkte und damit, dass diese brennend nicht abtropfen.
Nach der europäischen Norm DIN EN 13501 gehören die Phenolharz-Hartschaumstoffe deshalb der Baustoffklasse E an. Weitere Vorteile, die bei einem Einsatz der Phenolharze als Dämmstoff zum Tragen kommen, sind ihre Langlebigkeit und ihre Druckfestigkeit, die als mittel angegeben wird.
Kennzahl | Phenolharz |
---|---|
Anwendungstyp nach DIN V 4108-10 | DAD, DAA, DZ, DI, DEO, WAB, WAA, WAP, WZ, WI |
DIN EN/ Zulassung | DIN EN 13166 (für Gebäude) / DIN EN 14314 (für die technische Gebäudeausrüstung) |
Rohdichte in kg/m3 | 35 bis 45 |
Bemessungswert Wärmeleitfähigkeit W/(m·K) | 0,021 bis 0,024 |
Wasserdampfdiffusionswiderstandszahl µ | 55 |
Brandklasse nach DIN EN 13501-1 | B2 (DIN 4102-1) / C-s1 / s2, d0 (Euroklasse) |
Spezifische Wärmekapazität in J/(kgK) | 1500 |
Druckspannung in kPa (10 % Stauchung) | 120 |
Zugfestigkeit in kPa (senkrecht zur Plattenebene) | > 60 |
Dynamische Steifigkeit in MN/m3 | k. A. |
Dimensionstabilität in % | k. A. |
Temperaturbeständigkeit in °C | 150 |
Der Dämmstoff ist in Form von Platten in handelsüblichen Dicken von 20 bis 200 mm erhältlich und muss trocken gelagert und gegen Witterungseinflüsse geschützt werden. Im Werk produzierte Dämmplatten aus Phenolharz unterliegen der europäischen Norm DIN EN 13166. Sie sind vielfältig einsetzbar.
Sie können die dämmende Kernschicht eines Wärmedämmverbundsystems bilden, mit dessen Hilfe die Fassade von außen gedämmt wird. Man kann sie aber auch zu Innendämmung benutzen, beispielsweise, um die Decke eines Kellers oder Geschossdecken zu dämmen.
Wer Platten aus Phenolharz zur Innenraumdämmung nutzt, sollte jedoch gewährleisten, dass der Raum dauerbelüftet wird. In spezieller Ausführung (Sonderbauteile) kann man Phenolharzhartschaum auch zum Dämmen von Rollladenkästen, Bodenluken und Heizkörpernischen verwenden.
Auch die Dachdämmung funktioniert mit dem Dämmstoff Phenolharz. Während die Dämmplatten gut für die Dämmung auf und unter den Sparren geeignet ist, also für die Aufsparrendämmung und Untersparrendämmung, sowie zur Dämmung eines Flachdaches.
Für eine Zwischensparrendämmung eignet sich Phenolharz dagegen weniger. Der recht spröde Dämmstoff könnte nur mit vergleichsweise hohem Aufwand in die Gefache zwischen den Dachsparren eingebracht werden.
Dämmplatten aus Phenolharz kann man wegen ihrer spröden Struktur und daraus resultierenden hohen Rohdichte gut mit herkömmlichen Werkzeugen bearbeiten. Eine Säge hilft beispielsweise beim passgenauen Zuschnitt des Dämmstoffs für das geplante Dämmvorhaben.
Auch andere Werkzeuge lassen sich dazu benutzen. Sogar fräsen lassen sich die Platten. Um die Phenolharzdämmplatten an Fassade, Innenwand oder Kellerdecke zu montieren, kommt meist ein spezieller Kleber zum Einsatz. Oder man nutzt Schrauben und Dübel.
Die Phenolharz-Platten sind außerdem aufgrund ihres eher spröden Materialverhaltens auf begehbaren Flächen beispielsweise durch Bohlen und Platten zu schützen.
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