Schaumglas: Herstellung, Dämmeigenschaften und Einsatz

• Schaumglas, auch Foamglas genannt, ist ein Dämmstoff aus recyceltem Glas, der durch das Aufschäumen von silikatischem Glas mithilfe von Treibmitteln entsteht. Es hat eine geschlossene Zellstruktur, die ihm seine besonderen Eigenschaften verleiht, darunter eine geringe Wärmeleitfähigkeit und hohe Feuchtigkeitsbeständigkeit.
• Herstellung von Schaumglas erfolgt aus Altglas (Flachglas) und Zusatzstoffen wie Feldspat und Dolomit. Das Glas wird geschmolzen, mit Kohlenstoff vermischt und in einem Aufschäumofen erhitzt. Dabei entstehen kleine Bläschen, die dem Schaumglas seine isolierenden Eigenschaften geben. Das Material wird kontrolliert abgekühlt und anschließend in Platten oder Schotterform verarbeitet.
• Eigenschaften: Schaumglas besitzt eine Wärmeleitfähigkeit von 0,037 bis 0,060 W/(m·K), was es zu einem guten Dämmstoff macht. Es ist nicht brennbar (Brandklasse A1), wasserdicht, dampfdicht, und bietet eine hohe Druckfestigkeit. Da es aus Glas besteht, ist es langlebig, säurebeständig und schädlingssicher. Für die Wärmedämmung entspricht Schaumglas den Anforderungen des GEG.
• Schaumglas eignet sich besonders für Dachdämmungen, sowohl bei Flach- als auch Steildächern, und wird häufig für Gründächer verwendet. Auch in der Perimeterdämmung kommt das Foamglas zum Einsatz. Schaumglasplatten werden in der Dachdämmung und für Fassaden verwendet. Glasschotter benötigt man im Tiefbau, zum Beispiel unter Fundamentschichten. Für besondere Dämmanforderungen im Bau wird Granulat oder Schüttung eingesetzt.
• Nachteil: Beim Dämmen mit Schaumglas muss darauf geachtet werden, dass das Material empfindlich gegenüber Punktlasten ist. Daher wird es meist in Heißbitumen verlegt für eine gleichmäßige Verteilung. Zudem ist es spröde, weshalb es vor mechanischen Einflüssen geschützt werden muss. Vorteil: Schaumglas ist kein Sondermüll. Es kann recycelt und erneut als Bauschutt verwendet werden. Die Langlebigkeit und Umweltfreundlichkeit des Materials machen es zu einer guten Alternative zu anderen Dämmstoffen.
• Die Kosten für Schaumglasdämmung variieren je nach Anwendung: Schaumglasplatten kosten zwischen 40 und 60 €/m². Schaumglasschotter liegt bei ca. 150 €/m³, je nach Menge und Einsatzgebiet. Die Preise sind höher als bei herkömmlichen Dämmstoffen wie Styropor, bieten jedoch aufgrund der Langlebigkeit und Beständigkeit einen langfristigen Mehrwert.

Solange das Schaumglas intakt ist, kann es kein Wasser aufnehmen. Allerdings ist Schaumglas mit seiner harten und offenen Porenoberfläche nicht gefeit vor Frostschäden:

Dringt über die an der Oberfläche offenen Glasschaumbläschen Wasser in die Schaumstruktur ein, sprengt es, wenn es bei entsprechenden Temperaturen gefriert, aufgrund des dabei zunehmenden Volumens die Zellen.

Anfangs ergeben sich mikrokleine Risse, die man nicht mal sieht. Doch die Risse breiten sich wegen der Kapillarwirkung aus, durchsetzen den Glasschaum und sind der Grund dafür, dass nun mehr Wasser in die Dämmschicht eindringen kann. Mit zunehmender Wasseraufnahme erhöht sich die Wärmeleitfähigkeit des Glasschaums, was zu Lasten der Dämmwirkung geht.

Der Dämmstoff ist in Form von Platten, Granulat oder Formteilen erhältlich. Handelsüblich sind die Platten zwischen 40 bis 180 mm dick. Erforderliche Zuschnitte können mittels Sägen durchgeführt werden.

Schaumglas ist nicht so günstig wie beispielsweise der Dämmstoff Styropor. Man muss für den Dämmstoff Schaumglas mit Preisen zwischen 40 und 60 Euro pro m² rechnen. Dennoch gilt Schaumglas als optimaler Ersatzfür Polystyrol.