Letzte Aktualisierung: 19.10.2022
Was ist eine Estrichdämmung? Mit welchen Dämmstoffen lässt sich Estrich dämmen? Was ist beim Dämmen der Estrichdecke zu beachten? Welche Probleme können auftreten?
Die Dämmung des Estrichs bedeutet, dass beim Einbringen der Estrichdecke auch eine oder mehrere Lagen Dämmstoff mitverlegt werden. Der Estrich wird dabei auf den Dämmstoff aufgebracht und ist auch seitlich von passenden Streifen aus Dämmstoff ummantelt. So verhindert man das Übertragen von Wärme und Schall in die Bausubstanz.
Estrich nennt man eine oder mehrere Schichten aus Estrichmörtel, die entweder
aufgebracht werden. Der Estrich erfüllt grundsätzlich verschiedene Aufgaben, darunter eine oder mehrere der folgenden Liste:
Je nach Beschaffenheit lässt sich Estrich unmittelbar nutzen oder erst, nachdem ein passender Bodenbelag darauf verlegt wurde. Ihm dient der Estrich als Untergrund.
Demnach beschreibt der bautechnische Begriff Estrichdämmung einen Estrich, der auf einer Schicht Dämmmaterial oder auf mehreren Schichten Dämmmaterial eingebracht wird bzw. von einer Dämmschicht umrandet wird, um die Bildung einer Wärme- bzw. Schallbrücke zu vermeiden.
Die Aufgaben der Wärme- und Schalldämmung (Trittschalldämmung) sind entweder einzeln oder kombiniert zu erfüllen sind. In Abhängigkeit von der Dämmfunktion, der die Estrichdämmung gerecht werden soll, wählt man die entsprechende Dämmstoffart.
Weil die Estrichdämmung prinzipiell so aufgebaut wird, dass der
ummantelt ist, nennt man diese Art des Estrichaufbaus auch „schwimmenden Estrich“.
st, nennt man diese Art des Estrichaufbaus auch „schwimmenden Estrich“.
Der Estrich hat damit also keinerlei Berührungs- und demzufolge auch keine Übertragungspunkte, über die
Der Estrich selbst liegt bei der Konstruktion „schwimmender Estrich“ beziehungsweise „Heizestrich“ auf einer Folie aus Polyethylen (PE). Die Folie bedeckt ihrerseits eine Dämmplatte. Seitlich wird der Estrich von in Streifen geschnittenem Dämmstoff umrahmt, so dass er quasi „schwimmt“ und weder Schall noch Wärme zum konstruktiven Rest des Gebäudes weiterleitet.
Die Dämmplatte kann dabei eine Trittschalldämmplatte und/oder eine Wärmedämmplatte sein. Gängige Materialien für die Dämmung in der Estrichdämmung sind
Expertenwissen: Für die Wahl des jeweiligen Dämmstoffs kommt es entscheidend auf dessen Verformungsstabilität an. Immerhin gelten sogenannte Estrichabsenkungen, beispielsweise infolge einer Belastung von mehr als 200 Kilogramm pro Quadratmeter (kg/m2) in Privatküchen als eine der Hauptursachen für gerissene Küchenarbeitsplatten oder gerissene Bodenbeläge. Und im Gewerbe verursachen insbesondere dynamische Lasten Probleme bei schwimmendem Estrich.
Im oberen Teil der Dämmschicht einer Estrichdämmung oder im Mörtel eines Heizestrichs lassen sich die Heizelemente (elektrische Fußbodenheizung) beziehungsweise Rohrschlangen (wasserführende Fußbodenheizung) für eine Fußbodenheizung verlegen.
Die Norm DIN 18560 mit dem Titel „Estriche im Bauwesen“ enthält die entsprechenden Vorschriften und Richtlinien dafür. Daneben gibt es noch verschiedene Merkblätter des Zentralverbandes des Deutschen Baugewerbes (ZDB) und des Bundesverbandes Estrich und Belag (BEB), die ebenfalls die Estrichdämmung mit Fußbodenheizung regeln.
Außerdem müssen noch Messstellen eingebaut werden: In jedem Raum eine Messstelle, bei größeren Räumen eine Messstelle je Heizkreis. Wichtig: Sogenannte Dehnfugen sind nicht mit Randstreifen umzusetzen. Gemäß der Norm DIN 18560 müssen stattdessen Dehnfugenprofile mit Estrichdübel eingebaut werden.
Decken sind von unterschiedlicher Beschaffenheit: Gängig sind
Aufbautechnisch betrachtet handelt es sich bei massiven Decken um schwere, biegesteife Bauteile. Holzbalkendecken dagegen sind deutlich leichter konstruiert und bestehen meist aus mehreren sognannten Schalen, wobei die Schalen mehr oder weniger entkoppelt sind. Je nach Deckenart und Dämmungsziel (Wärmedämmung und / oder Trittschalldämmung) dämmt man diese mit unterschiedlichen Estrichsystemen.
Expertenwissen: Der zu erzielende Trittschallschutz ergibt sich bei Massivdecken gemäß der Norm DIN 4109, Beiblatt 1. Er ist abhängig von der Masse der Rohdecke und der gegebenenfalls mit ihr kombinierten biegeweichen Unterdecke, vom Normtrittschallpegel und der Deckenauflage, die zum Beispiel ein schwimmender mineralischer Estrich oder ein schwimmender Fertigteilestrich sein kann.
Eine massive Decke aus Beton, die oberste Geschossdecke ist, lässt sich auch von unten, also unterseitig beziehungsweise raumseitig, dämmen. Dazu hat man die Möglichkeit,
Dazu bieten diverse Hersteller fertige Systemelemente an, darunter Dämmplatten aus Polyurethan-Hartschaumstoffen (PUR) in Verbindung mit einer Gipskarton- oder Gipsfaserplatte.
Soll eine Holzbalkendecke von unten gedämmt werden, kommen beispielsweise
zum Einsatz. Auf diese Weise ergibt sich ein sogenanntes Trockenbausystem, womit der Fachhandwerker innerhalb nur eines Arbeitsgangs
Expertenwissen: Bei Holzbalkendecken kann die PUR-Hartschaum-Dämmung auch zwischen die Deckenbalken platziert werden. Um die Luftdichtheit zu garantieren und eine unzulässige Auffeuchtung der Konstruktion zu verhindern, zum Beispiel infolge eines Wasserschadens der von oben in die Estrichdämmung vordringt, ist es hier ratsam, dass eine Luftdichtheitsschicht beziehungsweise Dampfbremse eingebracht wird.
Wird eine Holzbalkendecke saniert und ist eine Dämmung zwischen den Deckenbalken bereits vorhanden, muss diese selbstverständlich zunächst auf ihre Funktionstauglichkeit geprüft und diese auch bauphysikalisch nachgewiesen werden, bevor ein Estrich aufgebracht werden kann.
Eine ganze Reihe von Normen enthalten maßgebliche Vorschriften für Estriche und Estrichdämmungen. Folgende DIN EN der europäischen Union (EU) sind hier maßgebend:
In Deutschland sind folgende Normen relevant:
DIN 18560 Estriche im Bauwesen, deutsche Anwendungsregeln