Letzte Aktualisierung: 05.09.2024

Kellerdeckendämmung: Material-Auswahl, DIY-Anleitung & Kosten-Vergleich

  • Was ist das? Das Kellerdecke dämmen ist eine der einfachsten und rentabelsten Maßnahmen zur Reduzierung von Heizkosten. Durch eine ungedämmte Kellerdecke kann laut Fraunhofer bis zu 20% der Wärmeenergie aus den Wohnräumen entweichen. Bereits eine 60 mm dicke Dämmung kann den Wärmeverlust über die Kellerdecke um bis zu 80% reduzieren.
  • Gesetzliche Anforderungen: Das Gebäudeenergiegesetz (GEG) fordert bei der Kellerdeckendämmung einen maximalen U-Wert von 0,30 W/(m2·K). Um diesen Wert zu erreichen, ist in der Regel eine Dämmstärke von rund 10 cm erforderlich. In Neubauten ist die Kellerdeckendämmung Standard, bei Sanierungen (§48 GEG) jedoch nur bei umfassenden Umbauten Pflicht.
  • Wie wird Kellerdeckendämmung gefördert? Es gibt mehrere Fördermöglichkeiten wie den BAFA-Zuschuss von 15% bis zu 20% mit iSFP (BEG EM) oder KfW-Kredite mit Tilgungszuschüssen von 5% bis 25% (BEG WG). Voraussetzung für die Förderung ist, dass die Kellerdecke einen U-Wert von maximal 0,25 W/(m2·K) erreicht. Bei Eigenleistungen werden die Materialkosten ab Mindestkosten von 300€ (BEG EM) bezuschusst. Alternativ können die Kosten auch steuerlich abgesetzt werden.
  • Besonderheiten im Altbau sollte vor der Dämmung geprüft werden, ob die Kellerdecke tragfähig und trocken ist. Die Dämmplatten werden an der Decke verklebt oder verdübelt. Bei unebenen Decken kann es notwendig sein, Unebenheiten vorher zu spachteln oder eine Unterkonstruktion anzubringen. Wichtig: Eine zusätzliche Flankendämmung kann helfen, Wärmeverluste über geometrische Wärmebrücken zu reduzieren!
  • Die Kosten einer Kellerdeckendämmung variieren je nach Material: Polystyrolplatten kosten etwa 10 bis 15 Euro pro m2, während Steinwolle etwa 15 bis 20 Euro pro m2 kostet. Bei professioneller Montage steigen die Kosten auf etwa 35 bis 50 Euro pro m2. Eigenleistungen senken die Kosten auf die reinen Materialkosten beim Kauf z. B. im Baumarkt.
  • Weitere Vorteile: Durch das Dämmen der Kellerdecke werden nicht nur Heizkosten eingespart, sondern auch die Behaglichkeit im Erdgeschoss gesteigert. Denn durch die Isolierung aus Hartschaum wie Styropor, Mineral- oder Steinwolle oder auch Zellulose ist auch die Fußbodentemperatur höher.

Kellerdeckendämmung - lohnt sich das?

Die Kellerdeckendämmung ist einer der rentabelsten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Eigenheim. Denn bis zu 10 % der Wärmeenergie fließt aus den Wohnräumen durch den Fußboden in den Keller ab. Daher ist es nicht nur wichtig, die Fassade und das Dach eines Gebäudes zu isolieren, sondern ebenso die Wärmebrücke zum kalten Untergeschoss.

Dafür werden Dämmstoffe oder Dämmplatten an der Kellerdecke angebracht für einen Isolierungseffekt, der das Abfließen der Wärme aus den Wohnräumen in die kalten Kellerräume verhindert.

Durch eine ungedämmte Kellerdecke fließt stetig Energie aus den Erdgeschossräumen ab - durch nur einen Quadratmeter ungedämmter Kellerdecke entweicht pro Jahr die Energie aus etwa 10 Litern Heizöl. Das ist nicht nur kostspielig, sondern auch umwelttechnisch ein Desaster. Mit einer nur 60 Millimeter dicken Kellerdeckendämmung kann der Energieverlust bereits um bis zu 80 % reduziert werden.

Eine gesetzliche Vorschrift zur Kellerdeckendämmung besteht zwar nicht, doch trotzdem regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verbindlich, welchen U-Wert die Kellerdecke nach einer Sanierung gemäß §48 Anlage 7 maximal haben darf.

Laut GEG gilt dann für die Dämmung der Kellerdecke von unten (zum unbeheizten Kellerraum) ein maximaler U-Wert von 0,30 W/(m2·K). Mit z. B. Styropor-Dämmplatten mit einer Wärmeleitfähigkeit von WLS 040 erreichen Sie diesen Pflicht-U-Wert häufig mit einer Dämmplatten-Dicke - je nach Kellerdecken-Konstruktion - von etwa 10 cm.

Tabelle: Mindest-Dicke der Kellerdeckendämmung zur Erreichung des vom GEG vorgeschriebenen U-Wertes von 0,3 W/m2K mit einem Dämmstoff mit einem Lambda von 0,04 W/mK
Konstruktion Baujahr Bauteilaufbau U-Wert der bestehenden Kellerdecke Nötige Dämmstoff-Dicke nach GEG
Holzbalkendecke bis 1918 16 cm Holzbalken/Lehmschlag, 2 cm Bretter, 2,5 cm Diele 1,13 W/(m2·K) 9,79 cm
Kappendecke bis 1948 12 cm Kappendecke Vollziegel, 12 cm Lagerhölzer/Schüttung, 2,5 cm Dielen 1,10 W/(m2·K) 9,70 cm
Betondecke 1919-49 16 cm Betondecke, 6 cm Verbundestrich 1,94 W/(m2·K) 11,27 cm
Betondecke 1949-57 15 cm Betondecke, 2,5 cm Dämmung, 1cm Estrich 0,93 W/(m2·K) 9,03 cm
Betondecke 1969-78 14 cm Betondecke, 4 cm Dämmung, 4 cm schwimmender Estrich 0,68 W/(m2·K) 7,45 cm

Der U-Wert, auch Wärmedurchgangskoeffizient, ist ein Kennwert zur Bestimmung der energetischen Qualität fester Körper. Er eignet sich zur Ermittlung von Wärmestrom durch homogene oder mehrschichtige Bauteile. Der Wert ist gut, wenn sein Betrag klein ist. Denn das heißt, dass Wände oder Decken nur wenig Energie hindurchlassen.

Ist die Isolierung meiner Kellerdecke gesetzlich vorgeschrieben?

In einem Neubau ist eine umfassende Kellerdeckendämmung auf zwei Weisen vorgeschrieben:

  • Einerseits muss die Kellerdecke an sich den Mindestwärmeschutz nach § 11 GEG erfüllen: "Bei einem zu errichtenden Gebäude sind Bauteile, die gegen die Außenluft, das Erdreich oder gegen Gebäudeteile mit wesentlich niedrigeren Innentemperaturen abgrenzen, so auszuführen, dass die Anforderungen des Mindestwärmeschutzes nach DIN 4108-2: 2013-02 und DIN 4108-3: 2018-10 erfüllt werden.
  • Andererseits muss die Kellerdecke auch im Zusammenhang mit dem Gesamtgebäude die Anforderungen an die Einhaltung der im GEG vorgeschriebenen Maximalwerte zum Transmissionswärmeverlust (HT) und Primärenergiebedarf (QP) erfüllen (systemischer Nachweis).

Da die Kellerdeckendämmung eine einfache und günstige Methode zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Neubaus ist, entscheiden sich im Normalfall alle Bauherr:innen für diese Isolierung. Je nach Nutzung des Kellerraums (ggf. Hobbyraum oder weiterer Wohnraum) ist es bei einem Neubau teilweise sogar sinnvoll, auch die Wände und vor allem die Bodenplatte des Kellers gleich mitzuisolieren.

Bei Bestandsbauten gibt es per se keine gesetzliche Regelung zur Maßnahme der Kellerdeckendämmung. Doch Vorsicht ist geboten: Denn im Zuge von Sanierungsarbeiten, in diesem Fall einer umfassenden Kellersanierung oder auch der ohnehin geplanten Isolierung der Kellerdecke, gibt das GEG in §48 Anlage 7 einen maximalen U-Wert von 0,30 W/(m2·K) vor, wenn mehr als 10% des Bauteils verändert werden.

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Materialauswahl - Dämmplatten für die Kellerdeckendämmung im Überblick

Für den Einsatz einer Kellerdeckendämmung und die Auswahl der Materialien sind die Ebenheit der Decken, die Tragfähigkeit des Untergrunds und die gewünschte Optik der Decke ausschlaggebend.

Für ebene, glatte Innen- bzw. Kellerdecken können alle Dämmstoffausführungen verwendet werden. Hier entscheiden letztlich die Oberflächenqualität und die Anforderungen an den Brandschutz über die zu verwendenden Materialien.

Bei Kellergewölben sollte der zu verwendende Dämmstoff der vorhandenen Rundung folgen können.

Der Klassiker unter den Dämmmaterialien – die Hartschaumplatte

Für die Anforderungen an die Optik der Oberflächen sind die Art und Weise der Nutzung der Räume und das ästhetische Empfinden des:r Eigentümer:in ausschlaggebend.

Der Klassiker bei der Kellerdeckendämmung mit Plattenmaterial ist die Hartschaumplatte. Zumeist handelt es sich um Polystyrol, was auch unter dem Namen Styropor bekannt ist. Mit einem sehr hohen Dämmwert eignen sich diese Platten in jeglichen Räumen, vor allem welche mit niedriger Deckenhöhe, sodass nicht übermäßig viel Raumhöhe verloren geht. Auch der vergleichbar niedrige Preis macht dieses Dämmmaterial sehr attraktiv.

Die Hartschaumplatte ist aufgrund der leichten Entflammbarkeit jedoch nicht in Heizungsräumen und Fluren zulässig und kann daher nur in brandschutzsicheren Räumen eingesetzt werden.

Nicht-brennbare Glas- oder Steinwolle

Brandschutzsicherer sind hingegen mineralische Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle. Auf der anderen Seite haben diese jedoch einen etwas niedrigeren Dämmwert.

Diese Platten kann man beschichtet oder unbeschichtet erwerben: Beschichtete Platten dienen vor allem der Optik und müssen nach dem Einbau nicht weiter verputzt oder verkleidet werden. Aufgrund des extra Gewichts müssen diese jedoch häufig mit Dübeln gestützt werden.

Unbeschichtete Platten sind optisch nicht optimal, das Material ist dafür aber leichter und kann einfach verklebt werden. Zudem passt es sich leichter der Kellerdecke an und eignet sich somit vor allem für ungenutzte Kellerräume oder Räume, die nur der Lagerung dienen.

Ökologisch hochwertige Alternativen für die Kellerdeckendämmung

Ökologische hochwertige Alternativen sind Platten oder Matten aus Holzfasern, Holzwollen, Kokosfasern oder auch Schafwolle. Keines dieser Materialien erreicht den Dämmwert der bereits genannten Stoffe – ist dafür aber zu hundert Prozent natürlich und nachhaltig.

Abhängig von der Konsistenz des Materials können die Platten gegebenenfalls auch verputzt werden.

Zellulosedämmung an der Kellerdecke

Ein weiteres ökologisches Dämmmaterial ist Zellulose, welches aus Altpapier hergestellt wird. Auch wenn die Zellulose im Aspekt Nachhaltigkeit am besten abschneidet, kann dieses Material nur in sehr trockenen Räumen genutzt werden.

Die Dämmung mit Zellulose ist diffusionsoffen, das heißt sie nimmt Feuchtigkeit auf, speichert sie und gibt sie dann wieder ab. Nass werden darf die Zellulosedämmung aber nicht, sonst droht Schimmel. Hinzugefügte Zusatzstoffe können die Schimmelbildung vermeiden.

Auch um Unebenheiten oder Löcher muss man sich bei der Zellulosedämmung keine Gedanken machen, dafür muss jedoch eine Lattenunterkonstruktion gebaut werden. Diese erfordert natürlich einen gewissen Aufwand, in individuellen Fällen ist dieser jedoch lohnenswert. Das Einblasen der Zellulosedämmung erfolgt zudem durch eine Fachfirma, was natürlich bei den Kosten ins Gewicht fällt.

Das Recyclingmaterial ist hingegen nicht brandschutzsicher und kommt nur für Kellerräume ohne Heizungsanlage infrage. Vor allem bei der Kellerdeckendämmung sollte auf die Einhaltung der Brandschutzkriterien geachtet werden, denn in vielen Kellerräumen befindet sich die Heizungsanlage des Hauses.

Um Risiken zu vermeiden, sollten vor allem in der Nähe der Heizungsanlage und an den aufheizenden Warmwasser- und Heizungsrohren ausschließlich nicht-brennbare Materialien verwendet werden.

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Untergrundprüfung und Vorbereitung zur Dämmung der Kellerdecke

Bevor losgelegt werden kann, muss zunächst die Beschaffenheit der Kellerdecke geprüft werden. Mit einfachen Mitteln, zum Beispiel mit dem Klebebandtest oder der Wischprobe, kann die Oberflächenbeschaffenheit festgestellt werden.

Die Klebeeignung muss man gegebenenfalls durch Reinigen und zusätzliches Grundieren herstellen. Kann dadurch keine Klebeeignung festgestellt werden, müssten die Dämmplatten durch WDVS-Dübel gesichert werden.

Feuchte Kellerdecken eignen sich nicht für die Dämmung. In dem Fall muss zuerst die Ursache für die Feuchtigkeit gefunden und behoben werden.

Schritt-für-Schritt-Anleitung für die Isolierung der Kellerdecke

  1. Vorbereiten der Kellerdecke

    Vor dem Anbringen der Dämmplatten muss die Kellerdecke gründlich mit einem Besen oder einem Staubsauger gereinigt werden. Der Untergrund sollte staubfrei, tragfähig und trocken sein. Mit einem Reparaturspachtel können Risse und Löcher in der Decke verspachtelt werden - kleine Unebenheiten in der Decke werden später bei dem Verkleben der Dämmplatten mit einem Mörtel ausgeglichen.
     
  2. Haftbrücke auftragen (falls nötig)

    Ist die Kellerdecke selbst nicht für eine Klebemontage geeignet, aufgrund von dichten Beschichtungen oder einem zu glatten Untergrund, sollte die Kellerdecke im Vorfeld mit einer sogenannten „Haftbrücke“ vorbehandelt werden. Diese wird als erste Schicht auf den glatten, schwach saugenden Untergrund aufgetragen und verbessert die Untergrundhaftung des folgenden Mörtels.
     
  3. Heizungs- und Warmwasserleitungen isolieren (falls vorhanden)

    Häufig befinden sich Heizungs- und Warmwasserleitungen in den Kellerräumen. Ist dies der Fall, sollten auch diese separat mit einem Dämmstoff isoliert werden, um zusätzlichen Wärmeverlust zu vermeiden. Vor dem Isolieren der Heizungsrohe sollte die Heizanlage ausgeschaltet werden und mit den Arbeitsschritten erst begonnen werden, sobald die Rohre abgekühlt sind. Mit entsprechenden Dämmschalen können die Rohre dann ummantelt werden. Achten Sie darauf, die Dämmschalen für die Ecken der Rohre im richtigen Winkel zuzuschneiden, sodass keine Lücken entstehen. Sind alle Dämmschalen angebracht, können die Dämmschalen sowie die Übergangsstellen mit einem speziellen Klebeband versiegelt werden.
  4. Ausmessen und Zuschneiden der Dämmplatten

    Mit einem Maßband oder Zollstock können die erste Reihe der Kellerdecke sowie die Dämmplatten abgemessen werden. Schneiden Sie die zuletzt anzubringende Dämmplatte der ersten Reihe auf die richtige Größe, sodass die Dämmplatten vollständig und lückenlos die Kellerdecke abdecken. Zum Zuschneiden kann eine einfache feinzahnige Säge benutzt werden.
  5. Anmischen des Mörtels

    Nun kann der Mörtel in einem Mörtelkübel oder Eimer gemäß der Herstellerangaben mit Wasser angemischt werden. (Tipp: Ein eingeschraubtes Rührgerät auf der Bohrmaschine erleichtert die Arbeit!)
     
  6. Auftragen des Mörtels auf die Dämmplatten

    Mit einem Zahnspachtel lässt sich der angemischte Mörtel leicht auf die Rückseite der Dämmplatten auftragen. Der Mörtel kann vollflächig oder in Streifen auf die Dämmplatte aufgetragen werden. Die Steghöhe des aufgetragenen Mörtels sollte um die 8 Millimeter betragen.
  7. Anbringen der Dämmplatten an die Kellerdecke

    Verlagern Sie die Dämmplatten an die Kellerdecke und achten Sie darauf, die Dämmplatten versetzt anzubringen, sodass keine Kreuzfugen entstehen. Durch das Versetzen wird die Entstehung von Wärmebrücken verhindert, über die kalte Luft in den Wohnraum dringen kann. Drücken Sie die Dämmplatten leicht an die Kellerdecke an, sodass diese selbstständig haften bleiben. Manche Kellerdecken sind nicht tragfähig, in diesem Fall müssen die Dämmplatten zusätzlich verdübelt werden.
  8. Anschlussarbeit nach der Wärmedämmung

    Kommen wir zum Feinschliff: In jedem Fall sollten die Fugen zwischen den Dämmplatten mit PU-Schaum ausgeschäumt werden. Der überschüssige Schaum kann ganz einfach mit einem Cuttermesser oder Schleifpapier entfernt werden. (Tipp: Tragen Sie im besten Fall eine Maske bei dem Abschleifen, zum Schutz vor dem Einatmen des Feinstaubs!). Wenn der PU-Schaum ausgehärtet ist, können die Unterseiten der Platten mit einer Farbrolle gestrichen werden. Je nach Nutzen des Kellerraums können weitere Maßnahmen ergriffen werden. Die Unterseite der Platten kann auch verputzt und anschließend gestrichen werden, sodass die Dämmplatten nicht mehr sichtbar sind. Zum Verputzen kann der bereits verwendete Mörtel weiterhin genutzt werden. Zudem sollten die Dämmplatten vor dem Verputzen in jedem Fall verdübelt werden, damit die Dämmplatten das Gewicht des Putzes tragen.

Kosten der Kellerdeckendämmung - Einsparungen vs. Investition

Beginnen wir zunächst mit den Einsparungen: Eine Kellerdecke in einem 20 bis 30 Jahre alten Gebäude hat nicht selten einen U-Wert von 0,6 bis 0,8 W/(m2·K). Wie bereits erwähnt, sollte dieser U-Wert jedoch nicht über 0,30 W/(m2·K) liegen.

Nehmen wir einen Temperaturunterschied von 10 Grad Celsius zwischen den Wohnräumen und den Kellerräumen an, so strömen über jeden Quadratmeter Kellerdecke 6 bis 8 Watt vom Erdgeschoss in den Keller. Bei einer Fläche von 75 Quadratmetern gehen also kontinuierlich 450 bis 600 Watt verloren. In einer Heizperiode kann das Kosten von 120 - 160 € verursachen.

Mit einer guten Kellerdeckendämmung steigt also die energetische Qualität und die Wärmeverluste sinken. In den meisten Fällen kann der U-Wert auf 0,25 W/(m2·K) reduziert werden, sodass die Heizkosten auf circa 50 € je Heizsaison fallen. Mit der einmaligen Investition können also 70 bis 110 € an unnötigen Heizkosten eingespart werden.

Natürlich hängen die Einsparpotenziale durch die Dämmung der Kellerdecke immer von den individuellen Gegebenheiten ab. Je nach Baujahr des Gebäudes, den verwendeten Deckenplatten und den äußeren Einflüssen - zur Abklärung der möglichen Einsparpotentiale lohnt sich daher in jedem Fall die Beratung durch einen Fachbetrieb.

Die Kosten der Maßnahmen für die Kellerdeckendämmung unterscheiden sich abhängig vom eingesetzten Material. So zahlen Hausbesitzer:innen bei Polyurethan- oder Steinwolle-Platten rund 10 - 15 € pro m2. Bei den Kosten bleibt es auch, sofern Sie selber Hand anlegen.

Je nachdem, in welchem energetischen Zustand sich die Kellerdecke befindet, kann sich die Kellerdecken-Dämmung dabei schon nach 6 bis 7 Jahren rechnen. Denn bei einer Fläche von 75 m2 liegt die Investition mit eigener Montage bei überschaulichen 750 - 1.125 €.

Wird eine professionelle Handwerksfirma beauftragt, müssen Eigentümer:innen mit etwa 35 - 50 € pro m2 rechnen.

Viele verschiedene Faktoren sind bei der Kostenbeurteilung relevant. Im Folgenden haben wir eine Checkliste zusammengestellt:

  • Wie viel Quadratmeter hat die zu dämmende Kellerdecke?
  • Welche Dämmmethode soll angewendet werden (Hartschaumplatte, Steinwollplatte, Einblasen von Zellulose etc.?)
  • Wie dick sollte das verwendete Material sein, um einen minimalen Wärmedurchgangswert von 0,30 W/(m2·K) zu erreichen?
  • Erfolgt das Anbringen der Platten selbst oder ist das Hinzuziehen eines Fachbetriebs notwendig?
  • Müssen im Vorhinein Reparaturarbeiten an der Decke erfolgen?
  • Müssen vor der Dämmung der Kellerdecke Reparaturarbeiten durchgeführt werden?

Egal ob die Umsetzung der Kellerdeckendämmung selbst erfolgt oder durch einen Fachbetrieb, in jedem Fall lohnt sich eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durch eine:n Energieberater:in im Vorfeld. Damit kann das passende Material und die Materialdicke bestimmt und somit gegebenenfalls unnötige Kosteninvestitionen vermieden werden.

Tabelle: Unterseitige Dämmung der Kellerdecke bei einem nicht geheizten Kellergeschoss im Einfamilienhaus (Quelle: "Energetische Sanierung des Gebäudebestandes privater Haushalte" IWU Institut Wohnen und Umwelt, Dezember 2013)
Baualtersklasse: 1958 bis 1968 Baualtersklasse: 1969 bis 1978 Baualtersklasse: 1979 bis 1983
U-Wert vor Mod. 1,0 W/(m2·K) 1,0 W/(m2·K) 0,8 W/(m2·K)
Dämmung zusätzlich 8 cm 8 cm 7 cm
U-Wert neu 0,30 W/(m2·K) 0,30 W/(m2·K) 0,30 W/(m2·K)
Vollkosten brutto 3.847 € 5.626 € 4.915 €
Vollkosten brutto (anteilig) 39 € /m2 Bt 39 € /m2 Bt 38 € /m2 Bt
energiebedingte Mehrkosten 39 € /m2 Bt 39 € /m2 Bt 38 € /m2 Bt
Kostenersparnis im Jahr der Maßnahme 144 €/a 243 €/a 153 €/a
mittlere Kostenersparnis 203 €/a 344 €/a 217 €/a

Fördermöglichkeiten für die Kellerdeckendämmung

Es gibt mehrere Fördermöglichkeiten für die Dämmung der Kellerdecke. Das Wichtigste vorab: Wer eine Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss statt des gesetzlich geforderten U-Wertes von 0,30 W/(m2·K) sogar einen U-Wert von 0,25 W/(m2·K) erreichen – dies ist jedoch keine große Herausforderung.

Als Förderung stehen ein Zuschuss vom BAFA und ein Förderkredit der KfW zur Auswahl, auch ein Steuerbonus ist möglich.

BAFA-Zuschuss

Bei dem BAFA (Bundesförderung für effiziente Gebäude) kann bei der Einzelmaßnahme (BEG EM) ein Zuschuss für einzelne Sanierungsmaßnahmen der Gebäudehülle beantragt werden. Die Kosten für die Sanierung müssen sich dabei auf mindestens 2.000 € belaufen. Der mögliche Zuschuss beträgt 15 % der förderfähigen Kosten.

Ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 5 % ist möglich, sofern die Dämmung der Kellerdecke als Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten war, dies ist dann der zusätzliche iSFP-Bonus.

Förderkredit der KfW

Ein Förderkredit kann bei der Bankengruppe KfW beantragt werden. Voraussetzung dafür ist das Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Standards, welches in der Regel eine umfassende energetische Sanierung erfordert.

Erfolgt die Kellerdeckendämmung aber beispielsweise im Zuge einer solchen Sanierung, kann im KfW-Programm "Wohngebäude – Kredit 261" ein Förderkredit mit Tilgungszuschuss beantragt werden.

Ein Tilgungszuschuss zwischen 5 - 25 % ist bei maximal 150.000 € Kredit möglich. Der Tilgungszuschuss orientiert sich an dem erreichten Effizienzhaus-Standard.

Wichtig: Der Antrag (bei BAFA und KfW) muss vor Beauftragung der Handwerksfirma (im Falle des Zuzugs einer Handwerksfirma) eingereicht werden!

Steuerbonus (alternative Förderung)

Der Steuerbonus eignet sich vor allem dann, wenn der:die Eigentümer:in die Antragstellung zur Förderung im Vorhinein versäumt hat. Denn die Kosten für die Kellerdeckendämmung können auch von der Steuer abgesetzt werden - und bekanntlich ist das lohnenswert!

In dem Jahr, in dem die Dämmung fertiggestellt wurde, kann erstmals die Steuerabsetzung erfolgen. Verteilt auf drei Jahre wird die Einkommensteuer reduziert, was – je nach Steuerschuld - bis zu 20 % der Gesamtkosten abdecken kann. Innerhalb von drei Jahren können maximal 40.000 € von der Steuer abgesetzt werden. Einzige Anforderung ist eine Bescheinigung über die fachgerechte Umsetzung durch einen Fachbetrieb.

Wichtig: Es kann nur eine Förderung oder der Steuerbonus in Anspruch genommen werden - eine Kombination ist leider nicht möglich!

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Häufige Fragen (FAQ) zur Kellerdeckendämmung

Kann man nicht einfach von oben her den Fußboden dämmen?

Grundsätzlich natürlich ja! Allerdings ist das nur sinnvoll, wenn man ohnehin gerade den Fußboden im gesamten Erdgeschoss erneuert. Zudem ist die Fußbodendämmung verglichen zu der Kellerdeckendämmung preislich nicht sinnvoll, denn ein kompletter Fußbodenaufbau verursacht deutlich höhere Kosten. In den meisten Fällen kann man zwischen 70 - 160 € pro Quadratmeter rechnen.

Kann ich natürliche/ökologische Materialen verwenden?

Ja! Ökologische hochwertige Alternativen sind Platten oder Matten aus Holzfasern, Holzwollen, Kokosfasern oder auch Schafwolle. Auch Zellulose kann als Dämmmaterial eingesetzt werden - dies besteht zu 100 % aus recyceltem Altpapier und schneidet im Punkt Nachhaltigkeit am besten ab.

Nach wie viel Jahren hat sich meine Investition rentiert?

Pauschal ist diese Frage schwer zu beantworten, da jede Situation sehr individuell ist. Abhängig von der Ausgangssituation und der abschließenden Endsituation (Wie viel Heizkosten werden durch die Dämmung dauerhaft eingespart?) sowie der getätigten Investition lässt sich die Amortisierung berechnen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich eine einfache Kellerdeckendämmung, die selbst angebracht wurde, bereits nach 6-7 Jahren amortisiert hat.

Beeinträchtigt die Feuchtigkeit in den Kellerräumen meine Dämmung?

Nein, ganz im Gegenteil. Im Regelfall sorgt die Dämmung der Kellerdecke für weniger Feuchtigkeit in den Kellerräumen. Viele Dämmstoffe sind diffusionsarm, sodass feuchte Luft aus den Kellerräumen schneller entweicht. Synthetische Wärmedämmstoffe halten die Kellerdecke warm und trocken - und trotz der Feuchtigkeit mit links.

Wie lange dauert die Anbringung der Kellerdeckendämmung?

Egal ob selbst angebracht oder durch einen Fachbetrieb, das Anbringen der Kellerdeckendämmung nimmt in der Regel nicht mehr als einen Arbeitstag in Anspruch. Je nach angewendeter Methode variiert natürlich die Dauer der Montage. Bei einer ebenen Kellerdecke ohne Leitungen kann die Isolierung bereits in 2 - 3 Stunden abgeschlossen werden.

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