Letzte Aktualisierung: 25.10.2022
Die Kellerdeckendämmung ist eine einfache und günstige Möglichkeit, die Wärmeverluste in unbeheizten Kellerräumen effektiv zu reduzieren. Durch das Dämmen der Kellerdecke werden nicht nur Heizkosten eingespart, sondern auch die Behaglichkeit im Erdgeschoss gesteigert. Denn durch die Isolierung aus Hartschaum wie Styropor, Mineral- oder Steinwolle oder auch Zellulose ist auch die Fußbodentemperatur höher. Erfahren Sie, welche Dämmplatten sich zum Dämmen der Kellerdecke eignen. In unserer Anleitung zeigen wir zudem, wie Sie selber und zu geringen Kosten die Decke isolieren können.
Die Kellerdeckendämmung ist einer der rentabelsten Maßnahmen zur Steigerung der Energieeffizienz im Eigenheim. Denn bis zu 10 % der Wärmeenergie fließt aus den Wohnräumen durch den Fußboden in den Keller ab. Daher ist es nicht nur wichtig, die Fassade und das Dach eines Gebäudes zu isolieren, sondern ebenso die Wärmebrücke zum kalten Untergeschoss.
Dafür werden Dämmstoffe oder Dämmplatten an der Kellerdecke angebracht und schaffen somit einen Isolierungseffekt, der das Abfließen der Wärme aus den Wohnräumen in die kalten Kellerräume verhindert.
Durch eine ungedämmte Kellerdecke fließt stetig Energie aus den Erdgeschossräumen ab - durch nur einen Quadratmeter ungedämmter Kellerdecke entweicht pro Jahr die Energie aus etwa 10 Litern Heizöl. Das ist nicht nur kostspielig, sondern auch umwelttechnisch ein Desaster. Mit einer nur 60 Millimeter dicken Kellerdeckendämmung kann der Energieverlust bereits um bis zu 80 % reduziert werden.
Eine gesetzliche Vorschrift zur Kellerdeckendämmung besteht zwar nicht, doch trotzdem regelt das Gebäudeenergiegesetz (GEG) verbindlich, welchen U-Wert die Kellerdecke nach einer Sanierung und Dämmung maximal haben darf. Laut GEG gilt sowohl für die Dämmung der Kellerdecke als auch für die Dämmung der Kellerwände und eine Perimeterdämmung ein maximaler U-Wert von 0,30 W/m2K.
Der U-Wert oder auch Wärmedurchgangskoeffizient ist ein Kennwert zur Bestimmung der energetischen Qualität fester Körper. Er eignet sich zur Ermittlung von Wärmestrom durch homogene oder mehrschichtige Bauteile. Der Wert ist gut, wenn sein Betrag klein ist. Denn das heißt, dass Wände oder Decken nur wenig Energie hindurchlassen.
In einem Neubau ist eine umfassende Kellerdeckendämmung aufgrund des GEG eigentlich selbstverständlich - vorschreiben tut das Gesetz die Kellerdeckendämmung jedoch nicht. Die Anforderungen an einen Neubau werden laut dem GEG üblicherweise mit einer Berechnungsmethode der Primärenergie, die ein Neubau brauchen darf, bestimmt.
Angeknüpft an diese Berechnungsmethode sind sämtliche Maßnahmen wie Dach-, Außenwand- und Kellerdeckendämmung sowie weitere Faktoren zur Energieeffizienz des Gebäudes.
Da die Kellerdeckendämmung eine einfache und günstige Methode zur Verbesserung der Energieeffizienz eines Neubaus ist, entscheidet sich im Normalfall jede:r Bauherr:in für diese Isolierung. Je nach Nutzung des Kellerraums (ggf. Hobbyraum oder weiterer Wohnraum) ist es bei einem Neubau teilweise sogar sinnvoll, auch die Wände und vor allem die Bodenplatte des Kellers gleich mit zu isolieren.
Auch bei Bestandsbauten gibt es laut GEG keine gesetzliche Regelung zur Maßnahme der Kellerdeckendämmung. Doch Vorsicht ist geboten: Denn im Zuge von Sanierungsarbeiten, in diesem Fall einer umfassenden Kellersanierung oder auch der ohnehin geplanten Isolierung der Kellerdecke, gibt das GEG einen maximalen U-Wert von 0,30 W/m2K vor.
Für den Einsatz einer Kellerdeckendämmung und die Auswahl der Materialien sind die Ebenheit der Decken, die Tragfähigkeit des Untergrunds und die gewünschte Optik der Decke ausschlaggebend.
Für ebene, glatte Innen- beziehungsweise Kellerdecken können alle Dämmstoffausführungen verwendet werden. Hier entscheiden letztlich die Oberflächenqualität und die Anforderungen an den Brandschutz über die zu verwendenden Materialien.
Bei Kellergewölben sollte der zu verwendende Dämmstoff der vorhandenen Rundung folgen können.
Für die Anforderungen an die Optik der Oberflächen sind die Art und Weise der Nutzung der Räume und das ästhetische Empfinden des:r Eigentümer:in ausschlaggebend.
Der Klassiker bei der Kellerdeckendämmung mit Plattenmaterial ist die Hartschaumplatte. Zumeist handelt es sich um Polystyrol, was auch unter dem Namen Styropor bekannt ist. Mit einem sehr hohen Dämmwert eignen sich diese Platten in jeglichen Räumen, vor allem welche mit niedriger Deckenhöhe, sodass nicht übermäßig viel Raumhöhe verloren geht. Auch der vergleichbar niedrige Preis macht dieses Dämmmaterial sehr attraktiv.
Die Hartschaumplatte ist aufgrund der leichten Entflammbarkeit jedoch nicht in Heizungsräumen und Fluren zulässig und kann daher nur in brandschutzsicheren Räumen eingesetzt werden.
Brandschutzsicherer sind hingegen mineralische Faserplatten aus Glas- oder Steinwolle. Auf der anderen Seite haben diese jedoch einen etwas niedrigeren Dämmwert.
Diese Platten kann man beschichtet oder unbeschichtet erwerben: Beschichtete Platten dienen vor allem der Optik und müssen nach dem Einbau nicht weiter verputzt oder verkleidet werden. Aufgrund des extra Gewichts müssen diese jedoch häufig mit Dübeln gestützt werden.
Unbeschichtete Platten sind optisch nicht optimal, das Material ist dafür aber leichter und kann einfach verklebt werden. Zudem passt es sich leichter der Kellerdecke an und eignet sich somit vor allem für ungenutzte Kellerräume oder Räume, die nur der Lagerung dienen.
Ökologische hochwertige Alternativen sind Platten oder Matten aus Holzfasern, Holzwollen, Kokosfasern oder auch Schafwolle. Keines dieser Materialen erreicht den Dämmwert der bereits genannten Stoffe - ist dafür aber zu hundert Prozent natürlich und nachhaltig.
Abhängig von der Konsistenz des Materials können die Platten gegebenenfalls auch verputzt werden.
Ein weiteres ökologisches Dämmmaterial ist Zellulose, welches aus Altpapier hergestellt wird. Auch wenn die Zellulose im Aspekt Nachhaltigkeit am besten abschneidet, kann dieses Material nur in sehr trockenen Räumen genutzt werden.
Die Dämmung mit Zellulose ist diffusionsoffen, das heißt sie nimmt Feuchtigkeit auf, speichert sie und gibt sie dann wieder ab. Nass werden darf die Zellulosedämmung aber nicht, sonst droht Schimmel. Hinzugefügte Zusatzstoffe können die Schimmelbildung vermeiden.
Auch um Unebenheiten oder Löcher muss man sich bei der Zellulosedämmung keine Gedanken machen, dafür muss jedoch eine Lattenunterkonstruktion gebaut werden. Diese erfordert natürlich einen gewissen Aufwand, in individuellen Fällen ist dieser jedoch lohnenswert. Das Einblasen der Zellulosedämmung erfolgt zudem durch eine Fachfirma, was natürlich bei den Kosten ins Gewicht fällt.
Das Recyclingmaterial ist hingegen nicht brandschutzsicher und kommt nur für Kellerräume ohne Heizungsanlage in Frage. Vor allem bei der Kellerdeckendämmung sollte auf die Einhaltung der Brandschutzkriterien geachtet werden, denn in vielen Kellerräumen befindet sich die Heizungsanlage des Hauses.
Um Risiken zu vermeiden, sollten vor allem in der Nähe der Heizungsanlage und an den aufheizenden Warmwasser- und Heizungsrohren ausschließlich nicht-brennbare Materialen verwendet werden.
Bevor losgelegt werden kann, muss zunächst die Beschaffenheit der Kellerdecke geprüft werden. Mit einfachen Mitteln, zum Beispiel mit dem Klebebandtest oder der Wischprobe, kann die Oberflächenbeschaffenheit festgestellt werden.
Die Klebeeignung muss man gegebenenfalls durch Reinigen und zusätzliches Grundieren herstellen. Kann dadurch keine Klebeeignung festgestellt werden, müssten die Dämmplatten durch WDVS-Dübel gesichert werden.
Feuchte Kellerdecken eignen sich nicht für die Dämmung. In dem Fall muss zuerst die Ursache für die Feuchtigkeit gefunden und behoben werden.
Beginnen wir zunächst mit den Einsparungen: Eine Kellerdecke in einem 20 bis 30 Jahre alten Gebäude hat nicht selten einen U-Wert von 0,6 bis 0,8 W/m2K. Wie bereits erwähnt, sollte dieser U-Wert jedoch nicht über 0,30 W/m2K liegen.
Nehmen wir einen Temperaturunterschied von 10 Grad Celsius zwischen den Wohnräumen und den Kellerräumen an, so strömen über jeden Quadratmeter Kellerdecke 6 bis 8 Watt vom Erdgeschoss in den Keller. Bei einer Fläche von 75 Quadratmetern gehen also kontinuierlich 450 bis 600 Watt verloren. In einer Heizperiode kann das Kosten von 120 - 160 € verursachen.
Mit einer guten Kellerdeckendämmung steigt also die energetische Qualität und die Wärmeverluste sinken. In den meisten Fällen kann der U-Wert auf 0,25 W/m2K reduziert werden, sodass die Heizkosten auf circa 50 € je Heizsaison fallen. Mit der einmaligen Investition können also 70 bis 110 € an unnötigen Heizkosten eingespart werden.
Natürlich hängen die Einsparpotenziale durch die Dämmung der Kellerdecke immer von den individuellen Gegebenheiten ab. Je nach Baujahr des Gebäudes, den verwendeten Deckenplatten und den äußeren Einflüssen - zur Abklärung der möglichen Einsparpotentiale lohnt sich daher in jedem Fall die Beratung durch einen Fachbetrieb.
Die Kosten der Maßnahmen für die Kellerdeckendämmung unterscheiden sich abhängig vom eingesetzten Material. So zahlen Hausbesitzer bei Polyurethan- oder Steinwolle-Platten rund 10 - 15 € pro Quadratmeter. Bei den Kosten bleibt es auch, sofern man selber Hand anlegt.
Je nachdem, in welchem energetischen Zustand sich die Kellerdecke befindet, kann sich die Kellerdecken-Dämmung dabei schon nach 6 bis 7 Jahren rechnen. Denn bei einer Fläche von 75 Quadratmetern liegt die Investition mit eigener Montage bei überschaulichen 750 - 1.125 €.
Wird eine professionelle Handwerksfirma beauftragt, müssen Eigentümer:innen mit etwa 35 - 50 € pro Quadratmeter rechnen.
Viele verschiedene Faktoren sind bei der Kostenbeurteilung relevant. Im Folgenden haben wir eine Checkliste zusammengestellt:
Egal ob die Umsetzung der Kellerdeckendämmung selbst erfolgt oder durch einen Fachbetrieb, in jedem Fall lohnt sich eine Wirtschaftlichkeitsberechnung durch eine:n Energieberater:in im Vorfeld. Damit kann das passende Material und die Materialdicke bestimmt und somit gegebenenfalls unnötige Kosteninvestitionen vermieden werden.
Baualtersklasse: 1958 bis 1968 | Baualtersklasse: 1969 bis 1978 | Baualtersklasse: 1979 bis 1983 | |
---|---|---|---|
U-Wert vor Mod. | 1,0 W/(m2K) | 1,0 W/(m2K) | 0,8 W/(m2K) |
Dämmung zusätzlich | 8 cm | 8 cm | 7 cm |
U-Wert neu | 0,30 W/(m2K) | 0,30 W/(m2K) | 0,30 W/(m2K) |
Vollkosten brutto | 3.847 € | 5.626 € | 4.915 € |
Vollkosten brutto (anteilig) | 39 € /m2 Bt | 39 € /m2 Bt | 38 € /m2 Bt |
energiebedingte Mehrkosten | 39 € /m2 Bt | 39 € /m2 Bt | 38 € /m2 Bt |
Kostenersparnis im Jahr der Maßnahme | 144 €/a | 243 €/a | 153 €/a |
mittlere Kostenersparnis | 203 €/a | 344 €/a | 217 €/a |
Es gibt mehrere Fördermöglichkeiten für die Dämmung der Kellerdecke. Das Wichtigste vorab: Wer eine Förderung in Anspruch nehmen möchte, muss statt des gesetzlich geforderten U-Wertes von 0,30 W/m2K sogar einen U-Wert von 0,25 W/m2K erreichen - dies ist jedoch keine große Herausforderung.
Als Förderung stehen ein Zuschuss vom BAFA und ein Förderkredit der KfW zur Auswahl, auch ein Steuerbonus ist möglich.
Bei dem BAFA (Bundesförderung für effiziente Gebäude) kann bei der Einzelmaßnahme (BEG EM) ein Zuschuss für einzelne Sanierungsmaßnahmen der Gebäudehülle beantragt werden. Die Kosten für die Sanierung müssen sich dabei auf mindestens 2.000 € belaufen. Der mögliche Zuschuss beträgt 15 Prozent der förderfähigen Kosten.
Ein zusätzlicher Bonus in Höhe von 5 Prozent ist möglich, sofern die Dämmung der Kellerdecke als Maßnahme im individuellen Sanierungsfahrplan (iSFP) enthalten war, dies ist dann der zusätzliche iSFP-Bonus.
Ein Förderkredit kann bei der Bankengruppe KfW beantragt werden. Voraussetzung dafür ist das Erreichen des KfW-Effizienzhaus-Standards, welches in der Regel eine umfassende energetische Sanierung erfordert.
Erfolgt die Kellerdeckendämmung aber beispielsweise im Zuge einer solchen Sanierung, kann im KfW-Programm "Wohngebäude – Kredit 261" ein Förderkredit mit Tilgungszuschuss beantragt werden.
Ein Tilgungszuschuss zwischen 5 - 25 Prozent ist bei maximal 150.000 € zinsgünstigem Kredit möglich. Der Tilgungszuschuss orientiert sich an dem erreichten Effizienzhaus-Standard.
Wichtig: Der Antrag (bei BAFA und KfW) muss vor Beauftragung der Handwerksfirma (im Falle des Zuzugs einer Handwerksfirma) eingereicht werden!
Der Steuerbonus eignet sich vor allem dann, wenn der:die Eigentümer:in die Antragstellung zur Förderung im Vorhinein versäumt hat. Denn die Kosten für die Kellerdeckendämmung können auch von der Steuer abgesetzt werden - und bekanntlich ist das lohnenswert!
In dem Jahr, in dem die Dämmung fertiggestellt wurde, kann erstmals die Steuerabsetzung erfolgen. Verteilt auf drei Jahre wird die Einkommensteuer reduziert, was - je nach Steuerschuld - bis zu 20 Prozent der Gesamtkosten abdecken kann. Innerhalb von drei Jahren können maximal 40.000 € von der Steuer abgesetzt werden. Einzige Anforderung ist eine Bescheinigung über die fachgerechte Umsetzung durch einen Fachbetrieb.
Wichtig: Es kann nur eine Förderung oder der Steuerbonus in Anspruch genommen werden - eine Kombination ist leider nicht möglich!
Grundsätzlich natürlich ja! Allerdings ist das nur sinnvoll, wenn man ohnehin gerade den Fußboden im gesamten Erdgeschoss erneuert. Zudem ist die Fußbodendämmung verglichen zu der Kellerdeckendämmung preislich nicht sinnvoll, denn ein kompletter Fußbodenaufbau verursacht deutlich höhere Kosten. In den meisten Fällen kann man zwischen 70 - 160 € pro Quadratmeter rechnen.
Ja! Ökologische hochwertige Alternativen sind Platten oder Matten aus Holzfasern, Holzwollen, Kokosfasern oder auch Schafwolle. Auch Zellulose kann als Dämmmaterial eingesetzt werden - dies besteht zu 100 % aus recyceltem Altpapier und schneidet im Punkt Nachhaltigkeit am besten ab.
Pauschal ist diese Frage schwer zu beantworten, da jede Situation sehr individuell ist. Abhängig von der Ausgangssituation und der abschließenden Endsituation (Wie viel Heizkosten werden durch die Dämmung dauerhaft eingespart?) sowie der getätigten Investition lässt sich die Amortisierung berechnen. Grundsätzlich lässt sich sagen, dass sich eine einfache Kellerdeckendämmung, die selbst angebracht wurde, bereits nach 6-7 Jahren amortisiert hat.
Nein, ganz im Gegenteil. Im Regelfall sorgt die Dämmung der Kellerdecke für weniger Feuchtigkeit in den Kellerräumen. Viele Dämmstoffe sind diffusionsarm, sodass feuchte Luft aus den Kellerräumen schneller entweicht. Synthetische Wärmedämmstoffe halten die Kellerdecke warm und trocken - und trotz der Feuchtigkeit mit links.
Egal ob selbst angebracht oder durch einen Fachbetrieb, das Anbringen der Kellerdeckendämmung nimmt in der Regel nicht mehr als einen Arbeitstag in Anspruch. Je nach angewendeter Methode variiert natürlich die Dauer der Montage. Bei einer ebenen Kellerdecke ohne Leitungen kann die Isolierung bereits in 2 - 3 Stunden abgeschlossen werden.