Letzte Aktualisierung: 04.08.2024

Dämmmethoden der Einblasdämmung im Dach

  • Einblasdämmungen werden beim Steildach, Flachdach und auch bei der Dämmung des Dachbodens eingesetzt. Dazu werden geeignete Dämmstoffe maschinell in die Hohlräume zwischen den Sparren, in die Abseiten und in die oberste Geschossdecke ein- oder bei nicht genutzten Dachböden auf den Boden aufgeblasen.
  • Wann ist Einblasdämmung fürs Dach sinnvoll? Sie eignet sich immer dann, wenn Hohlräume im Dach nur schwer zugänglich sind oder bereits eine Innenverkleidung besteht („Dämmsack-Methode“) und mit geringem Aufwand schnell Verbesserungen im Wärmeschutz erzielt werden sollen.
  • Wie funktioniert es? Das Einblasen ins Dach ist von innen und außen möglich. Dazu werden die Hohlräume durch kleine Löcher, Perforierungen oder Schlitze für den Schlauch der Einblasmaschine zugänglich gemacht. Mit Druck werden dann häufig Zelluloseflocken, Holzwolle- oder Mineralfasern eingebracht.
  • Die Kosten für eine Einblasdämmung im Dach liegen ca. bei 100 bis 150 Euro pro m3. Für das Dach eines Einfamilienhauses können Sie zwischen 2.400 bis 4.000 Euro Kosten rechnen. Sie zählt damit zu einer der kostengünstigsten Dämmmethoden im Dachbereich.
  • Der größte Vorteil der Einblasdämmung im Dach ist, dass sie ohne größeren Aufwand und Eingriffe in die Dachhaut, schnell und nahezu wärmebrückenfrei ausgeführt werden kann. Der Einsatz natürlicher Dämmstoffe wie Zellulose oder Seegras macht diese Dachdämm-Methode zudem sehr nachhaltig.
  • Nachteile der Einblasdämmung ergeben sich bei unsachgemäßer Ausführung. Sitzt die Dämmung z.B. im Drempel nicht dicht genug, können sich Wärmebrücken bilden. Zudem muss eine winddichte Unterspannbahn und luftdichte Dampfbremse eingesetzt werden. Schlimmstenfalls kommt es sonst zu Tauwasser- und Schimmelbildung.
  • Pflichten & Förderung: Die GEG-Pflichten zur Dachdämmung lassen sich mit diesem Verfahren gut umsetzen, da lediglich ein Dämmstoff mit λ = 0,045 W/(m·K) gefordert wird. Mit weiteren Maßnahmen lässt sich auch der für eine Förderung nach der BEG maßgebliche U-Wert von 0,14 W/m2K erreichen.

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Einblasdämmung im Steildach, Flachdach und Dachboden

Die Einblasdämmung ist überall dort möglich, wo sich Hohlräume im Dach befinden. Dies ist grundsätzlich im Steildach, Flachdach als auch im Dachboden selbst der Fall:

Einblasdämmung im Steildach

Im ausgebauten Steildach (Schrägdach) gibt es zwei unterschiedliche Möglichkeiten der Einblasdämmung des Daches:

Zum einen kann man den losen Einblasdämmstoff in Form von Flocken oder Granulat direkt in die Hohlräume zwischen den Sparren einbringen. Um diesen Hohlraum nach innen abzudichten, werden in der Regel Platten vor die Gefache geschraubt.

Zum anderen nutzt man sogenannte Dämmsäcke aus Kunststoff, die mit Dämmstoff gefüllt übereinander geschichtet die Dämmschicht ergeben. Das ist eine besonders praktische Methode zum nachträglichen Dämmen der Zwischenräume zwischen den Dachsparren eines Daches.

Video zur Einblasdämmung mit Zellulosedämmstoff an einem Steildach

Einblasdämmung im Flachdach

Flache Dächer haben aufgrund ihrer Konstruktionsweise ebenfalls verschiedene Hohlräume, die sich mit der Einblasdämmung in wirkungsvolle Dämmschichten verwandeln lassen:

  • Viele flache Dächer hierzulande gehören zu Einfamilienhäusern in Bungalowbauweise. Typisch ist deren Aufbau: Auf Holzbalken liegen Holzplatten, so dass sich Hohlraum ergibt, der zum Dämmen mit Einblasdämmstoffen geeignet ist.
  • Ältere Wohnblocks haben auf der obersten Betondecke (Geschossdecke) oft Holzständer mit einer Abdeckung aus Holzplatten oder Ständer aus Bims- oder Kalksandstein, die mit Leichtbetonplatten abgedeckt worden sind, was ebenfalls einen Hohlraum ergibt.
  • Manche Flachdächer haben einen sogenannten Drempelraum, also eine Art "Kriechboden", der sich zum Befüllen mit Einblasdämmstoff ebenfalls anbietet.

Für solche Flachdächer ist die Einblasdämmung eine hervorragend geeignete Dämmmethode zum nachträglichen Dämmen, denn in die entsprechenden Hohlräume zwischen Dachhaut und oberster Geschossdecke lassen sich Einblasdämmstoffe füllen. Dazu muss das Flachdach lediglich an bestimmten Punkten geöffnet werden, um dort die Dämmmaterialien einzublasen, so dass sie fugenlos und versatzfest sitzen.

Video über eine Einblasdämmung eines Drempels im Flachdach

Einblasdämmung im Dachboden

Neben der Einblasdämmung im Steil- und Flachdach lohnt es sich auch, den Dachboden zu dämmen. Diese Einblasdämmung eignet sich auch zum selber machen. Hier gibt es drei Möglichkeiten der Einblasdämmung:

  • Soll der Dachboden nicht begehbar sein, so kann man den Dämmstoff direkt aufblasen oder schütten (siehe Schüttdämmung)und ihn mit Wasser oder einem Wasserklebermix fixieren. Das ist mit 12 bis 20 Euro pro Quadratmeter und je nach Dicke der aufgeblasenen Dämmstoffschicht die mit Abstand kostengünstigste Art, eine Decke zu dämmen.
  • Soll der Dachboden begehbar sein, so sind vorhandene Laufstege ggf. zu erhöhen und / oder eine entsprechende Balkenkonstruktion aufzulegen, die Gefache für den Dämmstoff schafft oder vorhandene erhöht.
  • Ist der Dachfußboden geschlossen und sind Hohlräume in der Holzbalkenkonstruktion vorhanden, so können die Holzdielen entfernt oder Löcher in die Dielenbretter gebohrt werden und Dämmstoff in die Dachbodendecke eingeblasen werden.

Video zur Einblasdämmung im Dachboden bzw. obersten Geschossdecke

Vorteile der Einblasdämmung im Dach im Überblick

Die Einblasdämmung im Dach hat gegenüber anderen Dämmmethoden einige Vorteile:

  • geringerer Arbeitsaufwand (kein Aufbrechen der intakten Dachhaut von außen, kein Gerüst usw.) bei schnellerer Ausführungszeit ohne Beeinträchtigung des Wohnkomforts
  • weniger Kosten: Die Kosten der Einblasdämmung im Dach liegen zwischen 20 bis 25 Euro pro Quadratmeter, je nachdem welcher Dämmstoff eingeblasen wird und in welcher Menge.
  • einfache Erreichung der gesetzlichen Dämmpflicht: Die GEG-Pflichten zur Dachdämmung sind bereits entweder durch die Einblasdämmung im Dachboden oder des Daches zu erreichen.

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