Letzte Aktualisierung: 13.04.2018
Die Einblasdämmung lässt sich mit vergleichsweise wenig Aufwand durchführen. Je nach baulichen Bedingungen und Materialeinsatz lassen sich die Gesamtkosten grob abschätzen. Wir zeigen Ihnen hier beispielhaft, wie Sie die Einblaskosten vorab überschlägig ermitteln können.
In der Regel wird der Dämmstoff bei der Einblasdämmungüber kleine Öffnungen in die teilweise schwer oder gar nicht erreichbaren Hohlräume eingebracht, die sich nach dem Einblasen nahezu "unsichtbar" wieder schließen lassen. Ein Kostenvorteil ergibt sich daraus, dass der Dämmstoff beim Einblasen mit einer Maschine nicht durchs ganze Haus getragen werden, sondern in der Regel im Wagen des ausführenden Dämmunternehmens verbleibt und über Schläuche bis zum Hohlraum transportiert wird. Der Bauherr erspart sich somit das Aufstemmen von Mauerwerk, Aufreißen von Böden oder gar Öffnen beziehungsweise Abdecken des Daches, das zudem meist die Errichtung eines Gerüsts mit erfahrungsgemäß hohen Auf- und Abbaukosten sowie Verbleibkosten voraussetzt.
Die Dämmstoffkosten lassen sich nicht grundsätzlich nach Material und Herstellung unterscheiden. Tendenziell sind jedoch synthetische und organische Einblasdämmstoffe etwas kostengünstiger als anorganische Dämmstoffe:
Einblas-, Schütt- & Stopfdämmstoff | Wärmeleitfähigkeit* | Brandschutzklasse | Materialchemie | Preis pro m3** |
---|---|---|---|---|
Gras | 0,040 W/mK | B2 | organisch | 60 Euro |
Polyurethan | 0,036 W/mK | B2 | synthetisch | 80 Euro |
Hanfwolle | 0,045 W/mK | B1 | organisch | 80 Euro |
Dinkelspelzen | 0,060 W/mK | B2 | organisch | 90 Euro |
Blähglas | 0,075 W/mK | A1 | anorganisch | 95 Euro |
Polystyrol | 0,050 W/mK | B2 | synthetisch | 100 Euro |
Rohrkolben | 0,040 W/mK | B2 | organisch | 110 Euro |
Seegras | 0,049 W/mK | B2 | organisch | 120 Euro |
Flachsschäben | 0,050 W/mK | B2 | organisch | 130 Euro |
Zellulose | 0,070 W/mK | B2 | organisch | 140 Euro |
Korkschüttung | 0,045 W/mK | B2 | organisch | 150 Euro |
Holzfaser | 0,045 W/mK | B2 | organisch | 150 Euro |
Holzgranulat | 0,075 W/mK | B2 | organisch | 150 Euro |
Blähglimmer | 0,070 W/mK | A1 | anorganisch | 160 Euro |
Naturbims | 0,065 W/mK | A1 | anorganisch | 170 Euro |
Blähperlite | 0,042 W/mK | A1 | anorganisch | 180 Euro |
Hanf | 0,055 W/mK | B2 | organisch | 200 Euro |
Dämmlehm | 0,066 W/mK | B1 | organisch | 380 Euro |
* Die jeweilige Wärmeleitfähigkeit ist abhängig vom Anwendungsfall und kann daher von o.g. Werten abweichen
** Preise sind Schätzpreise und sollten in Abhängigkeit der jeweiligen Roh- bzw. Schüttdichte beurteilt werden.
Umfang | 30 m |
---|---|
Höhe | 4 m |
Fläche insgesamt | 120 m2 |
Fensterfläche (hier 30%) | 36 m2 |
Fläche Einblasdämmung | 84 m2 |
Stärke der Luftschicht | 8 cm |
Dämmstoffbedarf | 6,72 m3 |
Kosten pro m3 | 200 Euro |
Nettomaterialkosten | 1.344 Euro |
Doch auch wenn das Einblasdämmen anhand der reinen Materialkosten als recht preiswert erscheint, unterscheiden sich die Kosten von Dämmprojekt zu Dämmprojekt. Das liegt zum einen selbstverständlich
eine mehr oder weniger große Kostenposition ein. Im Folgenden geben wir daher einen beispielhaften Kostenüberblick über Möglichkeiten der Einblasdämmung:
Kostentreibend sind bei dieser Kerndämmungsmethode vor Allem die Materialkosten zwischen der Außen- und Innenwandschale entsprechend des Volumens des zu verfüllenden Hohlraumes. Die Kosten für eine solche Einblasdämmung kann man grob geschätzt mit ungefähr 20 Euro pro Quadratmeter beziffern. Für ein Einfamilienhaus mit 120 Quadratmeter Wohnfläche muss man vielfach mit etwa 2.000 bis 3.000 Euro Gesamtkosten rechnen.
Zum Einblasdämmen einer Dachschräge wird heutzutage mit Dämmsäcken oder mit Hartfaserplatten gearbeitet. Bei diesen Methoden macht vor Allem der bauliche Zustand den größten Kostenfaktor aus, da in beiden Fällen die Vorbereitungsmaßnahmen viel Zeit in Anspruch nehmen kann.
In beiden Fällen rechnet man daher eher mit Kosten von 50 Euro pro Quadratmeter. Eine so vorgenommene Einblasdämmung im Schrägdach kostet dann in der Regel 3.000 bis 4.000 Euro in einem Einfamilienhaus.
Bei der Einblasdämmung von Decken wirkt vor Allem kostentreibend, ob die Decke danach begehbar sein soll oder nicht. Dabei gibt es natürlich Unterschiede, ob es sich um
Daher ist es bei dieser Dämmungsmethode besonders schwierig Pauschalkosten zu nennen. In der Praxis bewegen sich die Gesamtkosten für ein Einfamilienhaus je Decke bei etwa 1.000 bis 2.000 Euro.
Bei der typischen Einblasdämmung des Mauerwerks ist es in der Regel nicht möglich Eigenleistungen in größerem Umfang einzubringen, da spezielle Einblasmaschinen benötigt werden und auch das Einblasen selbst immer nur von einem Fachmann ausgeführt werden sollte.
Kosten lassen sich jedoch beim Selbermachen der Dachschrägendämmung insbesondere beim Dämmen mit Hartfaserplatten und teilweise auch bei der Deckendämmung einsparen. Soll z. B. nur die Dachbodendecke gedämmt werden, die später nicht begehbar sein soll, so lassen sich die Kosten durch Eigenleistung bis auf die Leihkosten für eine Einblasmaschine und Materialkosten reduzieren.
Bauteil | Kostentreiber | Geschätzte Gesamtkosten (ohne Eigenleistung) | Eigenleistung möglich? |
---|---|---|---|
Decken | Statik | 1.000 bis 2.000 Euro | ja, teilweise |
Mauerwerk | Dämmstoff | 2.000 bis 3.000 Euro | nein, nicht möglich |
Schrägdach | Vorbereitung | 3.000 bis 4.000 Euro | ja, ganz möglich |
Zu den förderfähigen Maßnahmen im CO2-Gebäudesanierungsprogramm des Bundesministeriums für Wirtschaft und Energie gehört auch die Einbringung von Einblasdämmung (vgl. KfW-Merkblatt "Liste der förderfähigen Maßnahmen").
Einzelmaßnahmen werden etwa mit 10 Prozent der förderfähigen Investitionskosten bezuschusst (KfW-Programm-Nr. 430). Hierbei können z. B. auch Kosten der Beratung und Planung, die in unmittelbaren Zusammenhang mit der Einblasdämmung stehen, gefördert werden. In Kombination mit einer zusätzlichen förderfähigen Einzelmaßnahme, oder auch im Rahmen einer Sanierung zum KfW-Effizienzhaus, werden zudem höhere Förderbeträge möglich.
Eine Mindestvorgabe gilt nur insofern, als Zuschüsse unter 300 Euro nicht ausgereicht werden ("Geringfügigkeitsgrenze").
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