Letzte Aktualisierung: 31.07.2024

Einblasdämmung & Schimmel: Ursachen erkennen, beseitigen & dauerhaft vermeiden

  • Einblasdämmung gegen Schimmel? Schimmel an Wänden kann im Winter oder an der Nordseite zum Problem werden, wenn der Unterschied zwischen der Temperatur einer Wand und der Raumluft im Gebäudeinneren besonders hoch ist. Eine Kerndämmung oder Einblasdämmung verbessert nachträglich die Dämmung der Wand und verschiebt die kälteren Isothermen nach außen.
  • Erfahrung mit Einblasdämmung und Schimmel zeigt, dass sich das Problem durch die Dämmmaßnahme in der Regel gut in den Griff bekommen lässt. Voraussetzung ist ein unterstützendes Lüftungsverhalten, das die Raumfeuchte bei 40-60 % hält. Am einfachsten lassen sich dezentrale Zu-/ Abluftgeräte ergänzen.
  • Schimmel nach Einblasdämmung ist ein Zeichen für unsachgemäße Durchführung der Dämmmaßnahme. Dies kann vorkommen, wenn die Einblasdämmung nicht vollständig, lückenlos in die Hohlräume eingebracht wurde und sich (z.B. an Mörtelbrücken) Wärmebrücken bilden. Auch ein minderwertiger, nicht geeigneter Dämmstoff kann die Ursache sein.
  • Abhilfe bei Schimmel: Vorbeugen durch eine Feuchteschutzberechnung im Vorfeld. Achten Sie auf eine fachgerechte Umsetzung und lassen Sie sich diese durch einen Energieberater bescheinigen. Intensivieren Sie das Lüftungsverhalten - evtl. durch eine Lüftungsanlage - und nutzen Sie Messstationen, um die Raumfeuchte im Blick zu behalten.

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Kann eine Einblasdämmung Schimmel verhindern?

Ist eine Mauer feucht bzw. ist dort bereits etwas Schimmel vorhanden, so kann eine Einblasdämmung helfen, den Schimmelbefall zu beseitigen. Dies ist jedoch davon abhängig, wie feucht die Wand ist. Grundsätzlich führt eine Kerndämmung dazu, dass der Taupunkt nach außen verschoben wird, sodass Feuchtigkeit an warmen Wandflächen nicht mehr kondensiert und sich das Risiko einer Schimmelbildung minimiert.

  • Mehr Wohnlichkeit: Die relative Luftfeuchtigkeit sollte in Wohnräumen idealerweise zwischen 40 % und 60 % liegen. Bei einer Temperatur von 20 °C bedeutet eine Luftfeuchtigkeit von 60 %, dass die Taupunkttemperatur bei etwa 12 °C liegt. Das heißt, Oberflächen, die kälter als 12 °C sind, können Feuchtigkeit aus der Luft kondensieren und Schimmelbildung begünstigen.
  • Problematik im Winter: Wenn eine Wand im Winter eine Innentemperatur von 15 °C hat und die Raumluftfeuchtigkeit bei 60 % liegt, könnte die Wandoberfläche unter dem Taupunkt von 12 °C liegen, was Kondensation und Schimmel zur Folge hat.
  • Wärmere Wand verhindert Schimmel: Die gleiche Wand könnte nach der Dämmung eine Innentemperatur von 18 °C haben, wodurch das Risiko von Kondensation deutlich verringert wird. Durch Einblasdämmung ist das möglich, ohne dass grobe bauliche Eingriffe bei den Wänden erforderlich werden.

Um diesen Effekt zu erzeugen, ist primär die richtige Dämmstoffauswahl entscheidend. Dabei sollte man grundsätzlich einen Einblasdämmstoff mit sehr guter Dämmleistung wählen. Dieser sollte zudem diffusionsoffen und wasserabweisend sein. Bei der Auswahl des Einblasdämmstoffes kann man sich zudem auch daran orientieren, ob der Kerndämmstoff bauaufsichtlich vom Deutschen Institut für Bautechnik (DIBt) allgemein zugelassen ist.

Kann eine Einblasdämmung Schimmel verursachen?

Durch die falsche Auswahl und Einbringung eines Einblasdämmstoffes bei bereits feuchten Wänden kann eine Einblasdämmung ein Schimmelproblem verursachen bzw. verstärken. Bläst man z. B. Zellulose in einen bereits feuchten Hohlraum ein, so würde diese verklumpen und die Feuchtigkeit aufnehmen. Je nachdem wie feucht die Wände sind, kann sich dann Schimmel bilden.

Daher muss im Vorwege bei unklarer Ausgangslage eine endoskopische Untersuchung der Hohlräume des zweischaligen Mauerwerks gemacht werden und ein anderer Einblasdämmstoff ausgewählt werden. Dabei sollte man sich an der Dampfdichtheit des Dämmstoffes orientieren.

Ist der Dämmstoff zu dampfdicht, kann die Feuchtigkeit der Raumluft nicht mehr ungehindert durch die Wand nach außen hin entweichen. Dann kann die Luftfeuchtigkeit in der inneren Wandschale kondensieren und durch eine Tauwasserbildung Schimmel verursachen. Ein ähnlicher Effekt kann auftreten, wenn der Einblasdämmstoff von außen Feuchtigkeit aufnimmt.

Um ein Schimmelrisiko durch eine Einblasdämmung auszuschließen, empfiehlt es sich zudem, gerade bei speziellen Wandaufbauten im Vorfeld eine Feuchteschutzberechnung durchführen zu lassen. Dabei wird der Feuchteschutz bzw. Tauwasseranfall berechnet. Je nachdem muss dann auch von einer Einblasdämmung des Mauerwerks abgeraten werden.

Wie kann man Schimmel bei Einblasdämmungen vermeiden?

Wird sich für eine Einblasdämmung entschieden, so muss in jedem Fall auf eine fachgerechte Umsetzung geachtet werden. Dabei ist grundsätzlich auf eine lückenlose Verfüllung des Mauerwerks zu achten, da sonst Wärmebrücken für kalte Stellen an der Innenwand sorgen können, an denen sich Feuchtigkeit niederschlägt und einen Schimmelbefall begünstigen.

Kommt es trotzdem nach einer Einblasdämmung zu einer höheren Raumluftfeuchtigkeit, so können noch Ausgleichsmaßnahmen gemacht werden, um Schimmel zu vermeiden. Falls noch nicht vorhanden, können z. B. in der äußeren Wand zwischen den Steinen Entlüftungsschlitze eingebracht werden, damit das Dämmmaterial trocknen kann. Daneben kann es helfen, das Lüftungsverhalten zu intensivieren oder letztlich auch die Fenster auszutauschen.

Letztlich ist das Thema Schimmel allerdings so komplex, dass hier im Zusammenhang mit einer Einblasdämmung darauf verwiesen werden muss, bei Schimmelbefall einen Experten um Rat zu fragen. Allein kann man häufig nicht eindeutig sagen, ob eine Einblasdämmung Schuld an Schimmel ist.

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