Letzte Aktualisierung: 14.03.2016

Welche Einblasdämmung kann man selber machen?

Kann man eine Einblasdämmung selber machen? Welche Probleme können beim Selbermachen auftreten? Welche Alternativen gibt es?

Die Einblasdämmung ist eine Methode, um Dämmstoffe in Hohlräume zu bringen, die kaum oder gar nicht zugänglich sind. Je nach Dämmprojekt gibt es unterschiedliche Methoden, die Dämmstoffe in die Hohlräume einzubringen. Dabei gibt es verschiedene Möglichkeiten, einzelne Arbeitsschritte selbst zu erledigen oder mit handwerklichem Geschick, die Einblasdämmung ganz selber zu machen.

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Übersicht über Einblasdämmungen zum Selbermachen

Die nachträgliche Einblasdämmung kann zum Dämmen folgender Bauteile eingesetzt werden:

  • Mauerwerk: Bei zweischaligem Mauerwerk befüllt man die Zwischenräume über zuvor geschaffene Löcher in der Fassade mit Dämmstoffen, die nach dem Einblasen wieder verschlossen werden. Hier ist in aller Regel Spezialgerät gefragt, um die Hohlräume unter Druck zu verfüllen.
  • Dach: Bei Steildächern nutzt man zum einen das sogenannte Dämmsack-System, um vom Spitzboden aus die leeren Gefache zwischen den Dachsparren zu verfüllen. Alternativ lassen sich auch Hartfaserplatten von innen auf die Sparren aufbringen, um über Löcher den Dämmstoff einzublasen. Beide Dämmmethoden eignen sich für versierte Heimwerker auch zum Selbermachen.
  • Geschossdecken: Die Einblas- bzw. Stopfdämmung von Geschossdecken ist je nach baulichem Zustand der Decken teilweise auch für Laien zum Selbermachen geeignet. Allerdings sollte man sich beim Öffnen und Verschließen gerade von älteren Holzdeckenkonstruktionen u. U. den Rat von Experten einholen oder dies von einem Fachbetrieb erledigen lassen.

Probleme und Fehlerquellen beim Selberdämmen

Maschinen- und Zubehörauswahl

Zum Einblasen der Dämmstoffe in die Hohlräume braucht man eine entsprechende Einblasmaschine. Die kann man sich mitunter in Baumärkten mit gut sortiertem Maschinenfuhrpark sogar gegen eine Leihgebühr ausleihen. Die Einblasmaschine ist mit Schläuchen zum einen verbunden mit der Öffnung in Mauerwerk, Geschossdecke oder Dämmsack, zum anderen mit dem Vorrat an Dämmstoffen. Die Verbindung muss jeweils gut abgedichtet sein. Je nachdem was gedämmt werden soll, muss neben der Leistung der Maschine auch die Ausstattung und das Zubehör stimmen. Wer sich nicht auf die Beratung im Baumarkt verlassen will, der sollte bevor man selber loslegt einen Profi um Hilfe bitten.

Auswahl des Dämmstoffes und Menge

Doch nicht nur das Einblasen ist eine Herausforderung für Selbermacher. Viele Hausherren sind gar nicht in der Lage, abzuschätzen, wie groß der zu dämmende Hohlraum ist und wie viel Dämmstoff sie dafür benötigen. Gerade bei Einblasdämmungen im Mauerwerk benutzen Fachbetriebe Kameras, die in die zu dämmenden Hohlräume eingeführt werden, um diese zu begutachten. Vielfach kann erst nach einer solchen Untersuchung auch der passende Dämmstoff selbst ausgewählt werden.

Einblaslöcher im Mauerwerk und Decken

Auch bei der Vorbereitung der Einblasdämmung punktet der Profi gegenüber dem Laien, der sie selber macht. Aus Erfahrung weiß der Handwerker, wo er zum Kerndämmen eines zweischaligen Mauerwerks oder einer obersten Geschossdeckedie Löcher zum Einblasen der Dämmstoffe setzen muss und wie viele er davon benötigt, um den Dämmstoff hohlraumfüllend und gleichmäßig zu platzieren. Zudem ist in aller Regel Spezialwerkzeug vonnöten, um bauteilentsprechend die Löcher zu bohren und anschließend auch wieder zu verfüllen.

Anforderungen und Pflichten der EnEV

Eine fachgerechte Ausführung der Einblasdämmung von einem erfahrenen Handwerker garantiert gegenüber dem Selbermachen nicht zuletzt, dass auch die gewünschten Dämmwerte (U-Werte) erreicht werden. Dies ist insbesondere dann von Bedeutung, wenn Fördermittel beantragt wurden und diese an das Erreichen bestimmter EnEV-Anforderungen geknüpft sind. Zudem schreibt die EnEV auch gewisse Pflichten u.a. zur Dachdämmung vor, die ebenfalls an das Erreichen bestimmter Dämmstandards geknüpft sind.

Garantie und Gewährleistung der Anbieter

Auch nicht zu vergessen: Die Dienste eines Fachbetriebs unterliegen einer Garantie, die die Qualität der Arbeit gewährleistet. Sollten Sie dagegen fachliche Mängel verursachen, während sie die Einblasdämmung selber machen, müssen Sie für den entstehenden Schaden selber aufkommen. Und das Entfernen eines unsachgemäß eingeblasenen Dämmstoffs oder eines infolgedessen möglicherweise feuchtgewordenen und von Schimmel befallenen Hohlraumes kann recht teuer werden.

Heimwerker können Zwischendeckendämmung selber machen

Für Heimwerker ist vor Allem die Einblasdämmung in Zwischendecken zum Selbstmachen geeignet. Dazu benötigt man eine Einblasmaschine, die man sich im Baumarkt leihen kann oder mit einem Gebläse, Schläuchen, Rohren und einer Einstichlanze selbst baut.

Für einen Eigenbau eignet sich ein Radialgebläse mit einer Leistung von 1 bis 2 kW. Als Rohrsystem kann man Abwasserrohre benutzen, als Schläuche eignen sich PVC-Schläuche (wie bei einem Staubsauger). Für die Ansaugung sollte man einen etwas dickeren Schlauch nehmen. Insgesamt reichen meist schon 3 bis 4 Meter je nach räumlichen Bedingungen aus. Die Einblaslanze kann man wieder mit HT-Rohr selber machen.

Beim Einblasen selbst sollte man darauf achten, dass der Dämmstoff vor dem Ansaugen zerkleinert wird, um Verstopfungen zu vermeiden. Dann kann schon bereits der Holzboden aufgenommen und die Hohlräume Schritt für Schritt verfüllt werden.

Ohne die Kosten für ein Leihgerät oder das Selberbauen der Einblasmaschine kostet das Selbermachen dieser Einblasdämmung für ein typisches Einfamilienhaus nur rund 200 Euro für das Dämmmaterial. Wer die alten Dielen nicht wieder benutzen möchte, der muss zusätzlich mit etwa 200 Euro für neue Holzdielen rechnen. Insgesamt dauert das Selbermachen rund zwei Tage und sollte von zwei Personen ausgeführt werden.

Alternative: Schütt- und Stopfdämmung selber machen

Laien ist zu empfehlen, eine Einblasdämmung von erfahrenen Fachbetrieben machen zu lassen, oder auf eine Schüttdämmung oder Stopfdämmung zurückzugreifen, die man auch mit weniger handwerklichem Geschick zum großen Teil selber umsetzen kann:

  • Eine recht häufig angewandte Do-it-Yourself-Methode ist dabei die Schüttdämmung von nicht begehbaren Dachbödenoder offenen Holzbalkendecken. Dazu wird der Dämmstoff einfach auf die Deckenböden oder in den Raum zwischen den Deckenbalken geschüttet.
  • Eine weitere Methode, um die Außenwand selber zu dämmen, ist die Stopfdämmung mit einer Vorsatzschale. Diese wird an der Fassade montiert und der Hohlraum mit Dämmstoff manuell ausgestopft. Die Vorsatzschale selbst, sämtliche Anschlüsse und das evtl. Verputzen sollten dabei aber von einem Fachbetrieb ausgeführt werden.

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