Letzte Aktualisierung: 29.07.2024

Welche Einblasdämmung kann man selber machen?

  • Welche Einblasdämmung selber machen? Das Verfüllen eines zweischaligen Mauerwerks bedarf idR eines Fachunternehmens, das die richtigen Maschinen und darauf abgestimmte Dämmstoffe besitzt, weiß man sie bedient und Hohlräume wirklich ganz verfüllt. Zum Selbermachen eignen sich daher eher die Einblasdämmung der Steildach-Gefache, der Hohlräume in der obersten Geschossdecke und eine Aufblasdämmung auf dem Dachboden.
  • Vorsicht Schimmel! Wenn Sie eine Einblasdämmung einbringen, verändern Sie auch die bauphysikalischen Gegebenheiten. Dies kann – gerade bei unsachgemäßer Ausführung – zu Wärmebrücken und zu Tauwasserausfall und Schimmel führen. Egal, ob Sie eine Fachfirma beauftragen oder die Einblasdämmung selber machen, am Besten sollten Sie sich vorab immer von einem Energieberater die geplante Einblasdämmung hinsichtlich des Feuchteschutzes und der Notwendigkeit weiterer Maßnahmen wie einer Dampfbremse durchrechnen lassen!
  • GEG-Pflichten beachten: Bei Sanierungen müssen Sie gemäß GEG Vorgaben zum Wärmeschutz beachten. Für Einblasdämmungen gilt, dass nicht ein bestimmter U-Wert von häufig 0,24 W/m2K erreicht, sondern lediglich der Hohlraum höchstmöglich mit einem Dämmstoff der WLS λ = 0,045 W/(m·K) verfüllt werden muss. Dies ist für Laien auch beim Selbermachen einfach zu realisieren, indem ein entsprechender Dämmstoff gekauft wird.
  • Eigenleistung wird gefördert: In vielen Baumärkten können Sie eine Einblasmaschine auch leihen und auch den zum Hohlraum passenden Dämmstoff mit der geforderten WLS direkt dazukaufen. Diese Kosten können Sie ebenfalls bezuschussen lassen, ihre Arbeitszeit können Sie nicht ansetzen. Zudem muss ein Energieberater die förderfähige Ausführung bescheinigen.

Angebote für Einblasdämmungen kostenlos anfordern

Jetzt Ihre Fachbetriebe finden!
Anzeige

Heizkosten runter - Wohngefühl rauf!

Mit einer Hausdämmung können Sie Ihre Heizkosten - vielfach schon mit einfachsten Maßnahmen - um mehr als 30% reduzieren!
Jetzt Anbieter finden & Preise vergleichen!

Übersicht über Einblasdämmungen zum Selbermachen

Die nachträgliche Einblasdämmung kann zum Dämmen folgender Bauteile eingesetzt werden:

  • Mauerwerk: Bei zweischaligem Mauerwerk befüllt man die Zwischenräume über zuvor geschaffene Löcher in der Fassade mit Dämmstoffen, die nach dem Einblasen wieder verschlossen werden. Hier ist in aller Regel Spezialgerät gefragt, um die Hohlräume unter Druck zu verfüllen.
  • Dach: Bei Steildächern nutzt man zum einen das sogenannte Dämmsack-System, um vom Spitzboden aus die leeren Gefache zwischen den Dachsparren zu verfüllen. Alternativ lassen sich auch Hartfaserplatten von innen auf die Sparren aufbringen, um über Löcher den Dämmstoff einzublasen. Beide Dämmmethoden eignen sich für versierte Heimwerker auch zum Selbermachen.
  • Geschossdecken: Hier können Dämmstoffe wie Zellulose oä einfach aufgeblasen oder auch aufgeschüttet werden. Dies ist auch für Laien sehr einfach selber zu machen. Die Einblas- bzw. Stopfdämmung von Geschossdecken ist je nach baulichem Zustand der Decken etwas komplizierter, aber dennoch auch für Laien zum Selbermachen geeignet. Allerdings sollte man sich beim Öffnen und Verschließen gerade von älteren Holzdeckenkonstruktionen oder der Notwendigkeit und Lage einer Dampfbremse u. U. den Rat von Experten einholen oder dies von einem Fachbetrieb erledigen lassen.
Gesamtkostenschätzung für eine Einblasdämmung unterschiedlicher Bauteile
Bauteil Kostentreiber Geschätzte Gesamtkosten (ohne Eigenleistung) Eigenleistung möglich?
Decken Statik 1.000 bis 2.000 Euro ja, teilweise
Mauerwerk Dämmstoff 2.000 bis 3.000 Euro nein, nicht möglich
Schrägdach Vorbereitung 3.000 bis 4.000 Euro ja, ganz möglich

Probleme und Fehlerquellen beim Selberdämmen

Maschinen- und Zubehörauswahl

Zum Einblasen der Dämmstoffe in die Hohlräume braucht man eine entsprechende Einblasmaschine. Die kann man sich mitunter in Baumärkten mit gut sortiertem Maschinenfuhrpark sogar gegen eine Leihgebühr ausleihen. Die Einblasmaschine ist mit Schläuchen zum einen verbunden mit der Öffnung in Mauerwerk, Geschossdecke oder Dämmsack, zum anderen mit dem Vorrat an Dämmstoffen.

Wichtig: Die Verbindung muss jeweils gut abgedichtet sein. Je nachdem, was gedämmt werden soll, muss neben der Leistung der Maschine auch die Ausstattung und das Zubehör stimmen. Wer sich nicht auf die Beratung im Baumarkt verlassen will, sollte, bevor man selber loslegt, einen Profi um Hilfe bitten.

Auswahl des Dämmstoffes und Menge

Doch nicht nur das Einblasen ist eine Herausforderung für Selbermacher. Viele Hausherren sind gar nicht in der Lage, abzuschätzen, wie groß der zu dämmende Hohlraum ist und wie viel Dämmstoff sie dafür benötigen. Gerade bei Einblasdämmungen im Mauerwerk benutzen Fachbetriebe Kameras, die in die zu dämmenden Hohlräume eingeführt werden, um diese zu begutachten. Vielfach kann erst nach einer solchen Untersuchung auch der passende Dämmstoff selbst ausgewählt werden.

Einblaslöcher im Mauerwerk und Decken

Auch bei der Vorbereitung der Einblasdämmung punktet der Profi gegenüber dem Laien, der sie selber macht. Aus Erfahrung wissen Handwerker, wo sie zum Kerndämmen eines zweischaligen Mauerwerks oder einer obersten Geschossdeckedie Löcher zum Einblasen der Dämmstoffe setzen müssen und wie viele sie davon benötigen, um den Dämmstoff hohlraumfüllend und gleichmäßig zu platzieren.

Problematisch sind z. B. Mörtelbrücken im zweischaligen Mauerwerk, die sich um die Luftschichtanker bilden können, die die Vormauerschale mit der tragenden Wand verbinden. Solche Mörtelbrücken verhindern, dass weniger rieslfähige Einblasdämmstoffe die darunter liegenden Hohlräume erreichen können. Die Folge sind dann Wärmebrücken, die zu Tauwasserausfall und Schimmel führen können.

Zur Begutachtung der Hohlräume ist in der Regel Exoertenwissen und gewöhnlich Spezialwerkzeug nötig, um entsprechend je nach Bauteil die Löcher zu bohren und anschließend auch wieder zu verfüllen.

Anforderungen und Pflichten nach GEG

Eine fachgerechte Ausführung der Einblasdämmung von einem erfahrenen Handwerker garantiert gegenüber dem Selbermachen nicht zuletzt, dass auch die gewünschten Dämmwerte (U-Werte) erreicht werden.

Diese Pflichten werden vom Gebäudeenergiegesetz u.a. in §47 und §48 Anlage 7 vorgeschrieben. Für das Dach, Außenwände oder auch die oberste Geschossdecke gilt dann, dass man einen U-Wert von 0,24 W/m2K erreichen muss.

Für Einblasdämmungen, die einen technisch begrenzten Hohlraum verfüllen, gilt dann aber, dass der Hohlraum nach anerkannten Regeln der Technik mit der höchstmöglichen Dämmschichtdicke mit einem Dämmstoff mit der Wärmeleitfähigkeit von λ = 0,045 W/(m·K) verfüllt werden muss. Dies ist für Laien auch beim Selbermachen einfach zu realisieren, indem ein entsprechender Dämmstoff gekauft wird.

Eine Einblasdämmung selber zu machen, wird sogar über die BEG Einzelmaßnahmen (BEG EM) gefördert. Dafür gibt es dann einen Zuschuss zu den Dämmstoffkosten - nicht zu den vermeintlichen Kosten der Eigenleistung! Der dann zu erreichende U-Wert ist aber abhängig von dem Bauteil. Zudem muss ein Energieberater die förderfähige Ausführung bestätigen.

Garantie und Gewährleistung der Anbieter

Auch nicht zu vergessen: Die Dienste eines Fachbetriebs unterliegen einer Garantie, die die Qualität der Arbeit gewährleistet. Sollten Sie dagegen fachliche Mängel verursachen, während Sie die Einblasdämmung selber machen, müssen Sie für den entstehenden Schaden selber aufkommen.

Das Entfernen eines unsachgemäß eingeblasenen Dämmstoffs oder eines infolgedessen möglicherweise feuchtgewordenen und von Schimmel befallenen Hohlraumes kann recht teuer werden.

Heimwerker können Zwischendeckendämmung selber machen

Für Heimwerker ist vor Allem die Einblasdämmung in Zwischendecken zum Selbstmachen geeignet. Dazu benötigt man eine Einblasmaschine, die man sich im Baumarkt leihen kann oder mit einem Gebläse, Schläuchen, Rohren und einer Einstichlanze selbst baut.

Für einen Eigenbau eignet sich ein Radialgebläse mit einer Leistung von 1 bis 2 kW. Als Rohrsystem kann man Abwasserrohre benutzen, als Schläuche eignen sich PVC-Schläuche (wie bei einem Staubsauger). Für die Ansaugung sollte man einen etwas dickeren Schlauch nehmen. Insgesamt reichen meist schon 3 bis 4 Meter je nach räumlichen Bedingungen aus. Die Einblaslanze kann man wieder mit HT-Rohr selber machen.

Beim Einblasen selbst sollte man darauf achten, dass der Dämmstoff vor dem Ansaugen zerkleinert wird, um Verstopfungen zu vermeiden. Dann kann schon bereits der Holzboden aufgenommen und die Hohlräume Schritt für Schritt verfüllt werden.

Ohne die Kosten für ein Leihgerät oder das Selberbauen der Einblasmaschine kostet das Selbermachen dieser Einblasdämmung für ein typisches Einfamilienhaus nur rund 200 Euro für das Dämmmaterial. Wer die alten Dielen nicht wieder benutzen möchte, der muss zusätzlich mit etwa 200 Euro für neue Holzdielen rechnen. Insgesamt dauert das Selbermachen rund zwei Tage und sollte von zwei Personen ausgeführt werden.

Alternative: Schütt- und Stopfdämmung selber machen

Laien ist zu empfehlen, eine Einblasdämmung von erfahrenen Fachbetrieben machen zu lassen, oder auf eine Schüttdämmung oder Stopfdämmung zurückzugreifen, die man auch mit weniger handwerklichem Geschick zum großen Teil selber umsetzen kann:

  • Eine recht häufig angewandte Do-it-Yourself-Methode ist dabei die Schüttdämmung von nicht begehbaren Dachböden oder offenen Holzbalkendecken. Dazu wird der Dämmstoff einfach auf die Deckenböden oder in den Raum zwischen den Deckenbalken geschüttet.
  • Eine weitere Methode, um die Außenwand selber zu dämmen, ist die Stopfdämmung mit einer Vorsatzschale. Diese wird an der Fassade montiert und der Hohlraum mit Dämmstoff manuell ausgestopft. Die Vorsatzschale selbst, sämtliche Anschlüsse und das evtl. Verputzen sollten dabei aber von einem Fachbetrieb ausgeführt werden.

Fachbetriebe für Einblasdämmungen in Ihrer Nähe finden

Jetzt Ihre Fachbetriebe finden!
Anzeige

Wärmepumpe im Komplettpaket zum Festpreis

Beratung, Planung & Installation durch regionalen Meisterbetrieb + bis zu 70% Zuschuss!
Jetzt kostenlos SHK-Experten vergleichen!

Kostenlose Angebote anfordern:

Das könnte Sie auch interessieren:

  • Heizung planen

    Mit unserem Heizungsplaner ermitteln Sie einfach online ein Heizungskonzept, das Ihre Heizwärmeanforderungen am Besten erfüllt. Dabei richtet sich die…

    Heizung planen
  • Solarrechner

    Mit unserem Online-Solarrechner können Sie sofort prüfen, ob sich Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage technisch eignet und finanziell lohnt. Mit nur wenigen…

    Solarrechner
  • Dämmung berechnen

    Mit unserer Online-App "Dämmkostenrechner" ermitteln Sie in wenigen Schritten einfach & unkompliziert, welche Dämmung in welcher Dicke wie viel kostet, was sie…

    Dämmung berechnen

Ihre Suchanfrage wird bearbeitet