Letzte Aktualisierung: 27.09.2024

Flankendämmung richtig anwenden, häufige Fehler & Kosten

  • Um die Wirkung von geometrischen Wärmebrücken zu mildern, kann eine Wand- oder Deckendämmung entlang der Innenseite von Außenwandflächen fortgeführt werden. Dazu wird die Dämmung 40 bis 50 cm entlang der Wand oder der Geschossdecke nach innen weitergeführt. Das nennt man Flankendämmung.
  • Bei Innenwänden ist die Wärmebrückenwirkung wegen des geringeren Temperaturunterschieds zwischen Erdgeschoss und Keller in der Regel schwächer. Demgegenüber kann bei nach oben durchgehenden Wänden aus Ziegeln oder Beton, welche die Wärme gut leiten, eine Flankendämmung durchaus sinnvoll sein.
  • Auf eine Flankendämmung von Innenwänden im unteren Bereich kann verzichtet werden. Da die Temperaturunterschiede zum Erdreich am Boden geringer als im oberen Wandbereich oder zur Außenluft sind, die Differenz beträgt nur etwa 10 bis 15 °C, wirken sich die Wärmebrücken hier nicht so stark aus.
  • Bei der Flankendämmung von Innenwänden kommen häufig leichte Materialien wie EPS zum Einsatz. Diese Dämmstoffe sind einfach zu verarbeiten und bieten eine gute Dämmleistung bei relativ geringer Dicke. Oftmals reichen hier bereits Dämmstärken von 3 bis 5 cm für eine spürbare Verbesserung der Energieeffizienz.

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Wo kommt eine Flankendämmung zum Einsatz?

Ist nur eine Innendämmung zur Verbesserung des Wärmeschutzes möglich, können Wärmebrücken an den mit der kalten Außenwand verbundenen Bauteilen, wie z.B. Trennwände, Decken und Böden, trotz Dämmung bestehen bleiben.

Eine Flankendämmung ist eine wesentliche Maßnahme zur Vermeidung dieser Wärmebrücken und Schimmelbildung in Raumecken. Korrekt durchgeführt gleicht sie Temperaturschwankungen aus und sorgt so für eine gleichmäßigere Dämmwirkung.

Flankendämmung von Innenwänden

Wenn Innenräume unterschiedlich beheizt sind oder Nachbarwohnungen nicht gedämmt werden, ist die Flankendämmung der Innenwände wichtig. Sie verhindert, dass Wärme durch ungedämmte Wände entweicht und es in den Randbereichen der Räume zu Temperaturunterschieden kommt.

Besonders in Mehrfamilienhäusern kann es vorkommen, dass einzelne Wohnungen gedämmt werden, während benachbarte Wohnungen ungedämmt bleiben. In solchen Fällen muss die Dämmung sorgfältig geplant werden, damit keine großen Wärmeverluste an den Verbindungsstellen entstehen. Die Flankendämmung sorgt für eine thermische Trennung, die den Energieverlust minimiert.

Bei der Flankendämmung von Innenwänden kommen häufig leichtere Dämmplatten aus EPS zum Einsatz. Diese Dämmstoffe sind einfach zu verarbeiten und bieten eine gute Dämmleistung bei relativ geringer Dicke. Oftmals reichen hier bereits 3 bis 5 cm für eine spürbare Verbesserung der Energieeffizienz.

Flankendämmung der Kellerdecke

In der Praxis wird die Dämmung der Kellerdecke meist von unten vorgenommen. Hierbei werden Dämmplatten (z. B. EPS, Mineralschaum oder XPS) an die Decke geklebt oder gedübelt.

Um eine effektive Dämmung zu erreichen, werden Dämmstoffdicken von 10 bis 15 cm – je nach Raumhöhe – eingesetzt. Um die Wirkung der Kellerdeckendämmung an den Ecken zur Außenwand zu verbessern, wird diese auch an den „Flanken“ mit Dämmplatten oder Dämmkeilen mit 30 bis 50 cm Tiefe und einer Dicke von 3 bis 5 cm fortgeführt.

Flankendämmung in der Tiefgarage

Tiefgaragen grenzen häufig an Wohnräume und stellen daher eine potenzielle Kältequelle dar. Um den Energieverlust in angrenzenden Räumen zu vermeiden, ist die Flankendämmung auch hier entscheidend.

Problem: Die kalte Luft aus der Tiefgarage kann ungehindert in angrenzende Räume dringen, wenn keine Flankendämmung vorhanden ist. Sie muss also verhindern, dass Kälte von der Garage in die Wohnräume gelangt, und gleichzeitig Wärmebrücken an den Wänden und Decken der Garage reduzieren.

Bei der Dämmung in Tiefgaragen werden häufig robuste und feuchtigkeitsbeständige Dämmstoffe verwendet, wie XPS-Platten (extrudiertes Polystyrol) oder EPS. Diese Materialien sind langlebig und unempfindlich gegenüber Feuchtigkeit, die in Tiefgaragen oft durch Kondensation entsteht.

Die Flankendämmung in Tiefgaragen muss auch die Brandschutzanforderungen erfüllen. Daher kommen hier oft spezielle Materialien zum Einsatz, die sowohl dämmend als auch feuerbeständig sind. Eine sorgfältige Ausführung der Dämmung in den Eck- und Übergangsbereichen ist entscheidend für eine geschlossene thermische Hülle.

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Häufige Fehler bei Flankendämmungen

Bei der Flankendämmung können verschiedene Fehler auftreten, die die Effektivität der Dämmmaßnahme beeinträchtigen und langfristig zu Schäden am Gebäude führen.

Falsche Materialwahl

Ein häufiger Fehler ist die Verwendung des falschen Dämmmaterials, das nicht auf die jeweiligen Umgebungsbedingungen abgestimmt ist. Besonders in Feuchträumen wie Kellern oder Tiefgaragen kann die Wahl des Materials über den Erfolg der Flankendämmung entscheiden.

In Feuchträumen sollten diffusionsoffene Materialien wie

verwendet werden. Diese Materialien können Feuchtigkeit aufnehmen und wieder abgeben, wodurch das Risiko von Feuchtigkeitsschäden deutlich reduziert wird.

In trockenen Bereichen kann hingegen EPS (Expandiertes Polystyrol) eine wirtschaftlichere und effektive Lösung sein. EPS hat eine gute Dämmleistung, ist jedoch nicht diffusionsoffen und sollte daher in Bereichen ohne hohe Luftfeuchtigkeit eingesetzt werden.

Unzureichende Abdichtung der Übergänge

Ein weiterer häufiger Fehler betrifft die Abdichtung an den Übergängen zwischen verschiedenen Bauteilen, wie z. B. zwischen Wand und Decke oder Wand und Boden. Diese Stellen sind besonders anfällig für Wärmebrücken, da hier oft Lücken entstehen, die den Wärmetransport begünstigen.

An den Übergängen zwischen Wand, Decke und Boden ist eine sorgfältige Dämmung besonders wichtig. Dabei sollten die Dämmstoffe passgenau zugeschnitten werden, um eine lückenlose Ausführung zu gewährleisten.

Alle Übergänge sollten mit Dichtstoffen, Klebebändern oder speziellen Profilen abgedichtet werden. Besonders in den Ecken ist es wichtig, dass die Flankendämmung „auf Gehrung“ geschnitten wird, sodass sie genau ineinandergreift und keine Lücken entstehen.

Bei kritischen Bereichen, wie z. B. an Stützen oder tragenden Innenwänden, muss die Dämmung sorgfältig geplant werden. Hier kann eine Flankendämmung von 30 bis 50 cm Tiefe die Wärmebrücke deutlich reduzieren.

Unzureichende Berücksichtigung von Feuchtigkeitsschutz

Oft wird vernachlässigt, dass Dämmmaterialien zwar wärmeisolierend wirken, aber gleichzeitig ausreichend gegen Feuchtigkeit geschützt sein müssen. Dies gilt sowohl für aufsteigende Feuchtigkeit aus dem Boden als auch für Kondensation an kalten Oberflächen.

Vor der Anbringung der Flankendämmung muss sichergestellt werden, dass eine wirksame Abdichtung gegen aufsteigende Feuchtigkeit vorhanden ist. Besonders bei Sanierungen sollte der Zustand geprüft und gegebenenfalls erneuert werden.

Bei der Dämmung von Außenwänden oder Kellerdecken sollte darauf geachtet werden, dass die Dämmmaterialien wasserabweisend oder diffusionsoffen sind, um Kondenswasserbildung zu verhindern.

Die gesamte Konstruktion sollte regelmäßig auf Kondensat geprüft werden. Besonders bei Kombinationen von Dämmung und Abdichtungsschichten ist sicherzustellen, dass keine Feuchtigkeit in die Konstruktion dringt.

Kosten geeigneter Flankendämmstoffe im Vergleich

Die Flankendämmung erfolgt durch das Ankleben von Dämmkeilen oder -platten an Wänden und Decken. Hierzu gibt es verschiedene Dämm-Materialien, die jeweils bestimmte Vor- und Nachteile mit sich bringen.

In aller Regel gilt jedoch, dass die Flanken mit demselben Dämmstoff gedämmt werden wie die Wände bzw. Decken.

Zu den häufig verwendeten Flankendämmstoffen zählen:

  • EPS (Expandiertes Polystyrol)
  • Mineralschaumdämmplatte
  • Kalziumsilikatplatten
  • Holzweichfaserplatten

Die folgende Aufstellung zeigt die wichtigsten Materialien für die Flankendämmung und stellt ihre Kosten und Einsparungen gegenüber. Die Werte beziehen sich auf den Preis pro laufendem Meter Dämm-Material sowie die Einsparung an Heizkosten durch die vermiedenen Wärmeverluste.

Tabelle: Vergleich von Materialien für die Flankendämmung
Material Kosten pro Meter Einsparung Einsparung Abmessungen
EPS (ohne Glasfasertapete) 2,10 €/m 34% 0,63 €/m2*a 250 mm breit, 35 bzw. 15 mm hoch
EPS (inkl. Glasfasertapete) 2,40 €/m 34% 0,63 €/m2*a 250 mm breit, 35 bzw. 15 mm hoch
Mineralschaum (inkl. Sanierertapete) 5,70 €/m 44% 0,83 €/m2*a 300 mm breit, 55 bzw. 25 mm hoch
Holzweichfaserplatte (ohne Oberfläche) 4,00 €/m 30% 0,56 €/m2*a 300 mm breit, 40 mm hoch
Holzweichfaserkeil (gekauft, ohne Oberfläche) 6,40 €/m 22% 0,36 €/m2*a 300 mm breit, 30 bzw. 5 mm hoch
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