Letzte Aktualisierung: 27.08.2024

So funktioniert die Innenisolierung von Wand und Decke

  • Innenisolierung ist eine sinnvolle Methode zur Wärmedämmung von Gebäuden, bei der die Dämmung auf der Innenseite der Wände angebracht wird. Sie eignet sich besonders für Altbauten oder denkmalgeschützte Gebäude, bei denen eine Außendämmung nicht möglich ist.
  • Die Vorteile der Innenisolierung sind eine einfache, witterungsunabhängige Installation und geringere Kosten im Vergleich zur Außendämmung. Nachteile sind die Verkleinerung des Wohnraums, das Risiko von Wärmebrücken und Schimmelbildung sowie ein schlechterer Schallschutz.
  • Wie dick muss ich isolieren? Effektiv sind bereits Dämmschichten ab 6 cm. Den gemäß § 48 GEG vorgeschriebenen U-Wert von mindestens 0,24 W/(m2·K) erreichen Sie hingegen – je nach Dämmstoff und dessen Wärmeleitfähigkeit – ab rund 12 cm. Noch dicker müssen Sie isolieren, wenn Sie eine Förderung wollen: Der nach der BEG vorgeschriebenen U-Wert von 0,20 W/(m2·K) setzt eine Dämmstärke ab häufig 16 cm voraus.
  • Als Materialien für die Innenisolierung eignen sich am besten EPS, XPS, Mineralwolle sowie Naturmaterialien wie Flachs, Hanf, Zellulose und Holzfaserplatten. Wichtig ist, dass die Dämmplatten den Anforderungen der DIN 4108 Teil 10 (WI) entsprechen. Diffusionsoffene Innendämmstoffe wie Kalziumsilikatplatten sind dann vorteilhaft, wenn sie Feuchtigkeit regulieren und Schimmelbildung vorbeugen wollen.
  • Die Kosten liegen im Altbau je nach Material und Aufwand bei etwa 35 bis 80 Euro pro m2. Zusätzliche Kosten können durch das Versetzen von Steckdosen, Lichtschaltern und Heizkörpern entstehen. Trotz der höheren Planungskomplexität ist die Isolierung von Innen eine im Vergleich kosteneffiziente Lösung.

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Vor- und Nachteile der Innenisolierung von Wänden und Decken

Die Vorteile der Innenisolierung sind schnell aufgezählt:

  • Die Innenisolierung lässt sich jederzeit machen – Sommer wie Winter, unabhängig von Witterung und Temperaturen.
  • Das Anbringen einer Innenisolierung ist schrittweise, Raum für Raum möglich.
  • Die Innenisolierung ist eine im Vergleich zur Außenisolierung eine relativ günstige Dämmmaßnahme. Dabei fallen keine aufwendigen Arbeiten an der Fassade an und ein Baugerüst ist unnötig.
  • Die Innenisolierung sorgt für Räume, die sich schnell erwärmen.
  • Die Innenisolierung erfordert keine Veränderung der Fassade.
  • Die Innenisolierung kaschiert Installationen auf dem Putz, die vor allem in Altbauten häufiger vorkommen.

Als Nachteile der Innenisolierung müssen folgende genannt werden:

  • Die Innenisolierung muss - insbesondere bei Altbauten - recht anspruchsvoll geplant und ausgeführt werden.
  • Dass bei der Isolierung von innen unerwünschte Wärmebrücken entstehen, ist kaum zu vermeiden.
  • Die Gefahr einer Schimmel-/Schwamm-Entwicklung ist bei der unsachgemäßen Innendämmung recht groß.
  • Das Isolieren der Innenwände und Decken verkleinert den Raum.
  • Beim Isolieren von innen können Zusatzkosten für das Versetzen von mitunter Steckdosen, Lichtschalter und Heizkörper samt zugehörigen Kabeln und Rohren von 35 bis 80 Euro pro m2 anfallen.
  • Auch das Thema Brandschutz muss beim Isolieren von innen ins Dämmkonzept einfließen.
  • Die Innendämmung mindert die Fähigkeit der Wände, Wärme zu speichern und verzögert so auch deren Trocknung.
  • Der sommerliche Wärmeschutz von isolierten Innenwänden ist schlechter als der von gedämmten Außenwänden.

Gute Gründe für eine Isolierung von innen

Bei allen genannten Nachteilen gibt es doch eine ganze Reihe guter Gründe, die dafür sprechen, Wände und Decken von innen zu isolieren. Die Innenisolierung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn

  • das zu dämmende Gebäude unter Denkmalschutz steht und seine Fassade - zumindest optisch - erhalten bleiben soll. Gerade bei Altbauten ist das ein großer Vorteil, zum Beispiel auch dann, wenn sie aus Fachwerk bestehen oder sonstige optische Regeln mit benachbarten Gebäuden einzuhalten sind.
  • die Außendämmung des Gebäudestechnisch oder rechtlich nicht machbar ist, weil sie buchstäblich Grundstücksgrenzen berühren würde.
  • es sich bei den zu dämmenden Gebäuden um solche handelt, die selten benutzt werden und wenn sie benutzt werden, möglichst schnell warm werden sollen (zum Beispiel ein Wochenendhaus oder eine Kirche).

Grundsätzlich gilt, dass eine Innendämmung insbesondere bei Altbauten einer Nichtisolierung von innen vorzuziehen ist, da sie auf jeden Fall energetische Einsparungen bringt.

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Innenisolierung und U-Wert von Wänden

Der Wärmedurchgangskoeffizient (kurz: U-Wert genannt und in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin, W/(m2·K) angegeben), liegt bei älteren Gebäuden in der Regel zwischen 1,5 und 2,5 W/(m2·K). Eine fachgerechte Isolierung der Wand von innen vermag es, diesen U-Wert auf gute 0,5 W/(m²·K) zu senken.

Dank einer Faustregel lässt sich sogar abschätzen, wie viel Öl oder Gas man mit der Isolierung der Wand von innen sparen kann. Sie lautet:

Man multipliziere den Wert der Änderung des U-Wertes mit der Fläche der gedämmten Außenwände in m2 und das Ganze multipliziert man dann noch einmal mit dem Faktor 7.

Als Ergebnis erhält man die eingesparten Liter Heizöl bzw. die eingesparten Kubikmeter Gas bei einer Isolierung der Innenwände.

Optimale Stärke der Innenisolierung

Während man beim Dämmen des Gebäudes von außen und auch im Bereich des inneren Daches häufig Dämmschichten von mehr als 20 cm anbringt, ist die optimale Dämmschicht für Innenräume „nur“ rund 6 cm dick.

Laut Aussage des Hessischen Ministeriums für Umwelt und Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bewirken die ersten 6 cm Isolierung die stärkste Verringerung des Energieverlustes. Denn: Die Energieverluste über Wärmebrücken nehmen überproportional zu, je dicker die Innendämmplatten sind.

Dickere Isolierungen brächten demnach kaum noch spürbare Einsparungen – würden jedoch das Risiko für Schäden infolge von Feuchtigkeit sehr erhöhen.

Dämmstoffe für die Innenisolierung sind heutzutage jedoch gut in der Lage, einem zu hohen Gehalt an Feuchtigkeit in der Außenhaut entgegenzuwirken. Man unterscheidet dabei:

  • diffusionsoffene Innenisolierung
  • diffusionshemmende Innenisolierung
  • Innenisolierung mit feuchtevariablen Dampfbremsen
  • Diffusionsdichte Innenisolierung

Die vergleichsweise geringe Dicke der Isolierung innen ist jedoch insofern von Vorteil, weil eine Isolierung der Wände und Decken von innen auch stets eine geringere Verkleinerung des anschließend noch zur Verfügung stehenden Wohnraums bedeutet.

Wie dick muss eine Innenisolierung sein?

Das Gebäudeenergiegesetz sieht unterschiedlichen Pflichten zur Sanierung von Gebäuden vor:

  • In §47 GEG wird ein Mindestwärmeschutz der obersten Geschossdecke gefordert. Diese muss (mit Ausnahmen) einen maximal zulässigen U-Wert von 0,24 W/(m2K) aufweisen.
  • Werden mehr als 10% eine „Bauteils“ verändert, so muss diese gemäß §48 GEG auch gedämmt werden. Für z. B. Außenwände gilt gemäß Anlage 8 ebenfalls ein U-Wert von 0,24 W/(m2K).

In beiden Fällen muss die Innenisolierung entsprechend dick ausfallen oder mit anderen Dämmmethoden kombiniert werden, um insgesamt eine Stärke sicherzustellen, die die verpflichtend vorgeschriebenen U-Wert einhält.

Um eine Förderung der Bundesförderung für effiziente Gebäude zu bekommen, muss die Innenisolierung einen U-Wert von 0,20 W/m2K erreichen. Dies ist häufig für reine Isolierung der Innenwand mit Stärken ab 16 cm verbunden, was in aller Regel nicht praktikabel ist.

Tabelle: Wie stark muss die Innendämmung sein? (Bestehende Wand R = 1)
Dämmstoff Wärmeleitfähigkeit Dämmstoff-Dicke gem. GEG-Pflicht 0,24 W/(m2·K) Dämmstoff-Dicke gem. BEG-Pflicht 0,20 W/(m2·K)
EPS (Styropor) 0,030 bis 0,035 W/(m·K) 10,29 cm 13,00 cm
Mineralwolle 0,032 bis 0,040 W/(m·K) 11,40 cm 14,40 cm
Holzfaserplatte 0,035 bis 0,042 W/(m·K) 12,19 cm 15,40 cm
Glaswolle 0,065 bis 0,070 W/(m·K) 21,38 cm 27,00 cm

Materialien für die Innenisolierung von Wänden und Decken

Um Wände und Decken von innen zu isolieren, gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Dämmstoffen. Diese unterscheiden sich in ihrer isolierenden Wirkung und den Nebeneffekten, die sie besitzen. Die Unterschiede sind auf die Herkunft der Dämmmaterialien zurückzuführen.

Grundsätzlich sollte man wissen, dass als Dämmplatten für die Innenisolierung nur solche infrage kommen, die dafür nach der Norm DIN 4108 Teil 10 (Kurzzeichen: WI) ausdrücklich vorgesehen sind. Als geeignete Materialien sind zu nennen:

Mineraldämmplatten aus

Mineralfasermatten oder Matten aus natürlichen Fasern wie

Neben Platten und Matten kann man zum Isolieren von innen auch lose Dämmstoffe verwenden, die in geeignete Vorrichtungen geschüttet werden oder – portioniert in Säcken (Dämmsackverfahren im Dachbereich) – gestapelt werden. Mitunter lassen sie sich auch auf die Innenwand aufspritzen.

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