Letzte Aktualisierung: 22.02.2017
Das Dämmen beziehungsweise Isolieren des Gebäudes gehört zu den bewährten und in der Energieeinsparverordnung (EnEV) vorgeschriebenen Maßnahmen, um Heizenergie und die Kosten dafür zu sparen. Die Dämmung kann sowohl von außen als auch von innen vorgenommen werden. Neubauten werden von vornherein gut isoliert, in der Regel von außen. Bei Bestandsbauten kann man die Dämmung im Nachhinein realisieren. Hier kommt es auf die Umstände an, ob in Form einer Innenisolierung oder einer Außenisolierung.
Bei allen genannten Nachteilen gibt es doch eine ganze Reihe guter Gründe, die dafür sprechen, Wände und Decken von innen zu isolieren. Die Innenisolierung kommt vor allem dann zum Einsatz, wenn
Grundsätzlich gilt, dass eine Innendämmung insbesondere bei Altbauten einer Nichtisolierung von innen vorzuziehen ist, da sie auf jeden Fall energetische Einsparungen bringt.
Der sogenannte Wärmedurchgangskoeffizient (kurz: U-Wert genannt und in der Einheit Watt pro Quadratmeter und Kelvin angegeben), liegt bei älteren Gebäuden in der Regel zwischen eineinhalb und zweieinhalb Watt pro Quadratmeter und Kelvin. Eine fachgerechte Isolierung der Wand von innen vermag es, diesen U-Wert auf gute 0,5 W/m²K zu senken.
Dank einer Faustregel lässt sich sogar abschätzen, wie viel Öl oder Gas man mit der Isolierung der Wand von innen sparen kann. Sie lautet:
Man multipliziere den Wert der Änderung des U-Wertes mit der Fläche der gedämmten Außenwände in Quadratmetern und das Ganze multipliziert man dann noch einmal mit dem Faktor 7.
Als Ergebnis erhält man die eingesparten Liter Heizöl beziehungsweise die eingesparten Kubikmeter Gas bei einer Isolierung der Innenwände.
Während man beim Dämmen des Gebäudes von außen und auch im Bereich des inneren Daches häufig Dämmschichten von mehr als 20 Zentimetern anbringt, ist die optimale Dämmschicht für Innenräume „nur“ sechs bis acht Zentimeter dick. Laut Aussage des Hessischen Ministeriums für Umwelt und Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz bewirken die ersten sechs Zentimeter Isolierung die stärkste Verringerung des Energieverlustes. Denn: Die Energieverluste über Wärmebrücken nehmen überproportional zu, je dicker die Innendämmplatten sind. Dickere Isolierungen brächten demnach kaum noch spürbare Einsparungen – würden jedoch das Risiko für Schäden infolge von Feuchtigkeit sehr erhöhen.
Dämmstoffe für die Innenisolierung sind heutzutage jedoch gut in der Lage, einem zu hohen Gehalt an Feuchtigkeit in der Außenhaut entgegenzuwirken. Man unterscheidet dabei:
Die vergleichsweise geringe Dicke der Isolierung innen ist jedoch insofern von Vorteil, als dass eine Isolierung der Wände und Decken von innen auch stets eine geringere Verkleinerung des anschließend noch zur Verfügung stehenden Wohnraums bedeutet.
Um Wände und Decken von innen zu isolieren, gibt es inzwischen eine ganze Reihe von Dämmstoffen. Diese unterscheiden sich in ihrer isolierenden Wirkung und den Nebeneffekten, die sie besitzen. Die Unterschiede sind auf die Herkunft der Dämmmaterialien zurückzuführen. Grundsätzlich sollte man wissen, dass als Dämmplatten für die Innenisolierung nur solche in Frage kommen, die dafür nach der Norm DIN 4108 Teil 10 (Kurzzeichen: WI) ausdrücklich vorgesehen sind. Als geeignete Materialien sind zu nennen:
Neben Platten und Matten kann man zum Isolieren von innen auch lose Dämmstoffe verwenden, die in geeignete Vorrichtungen geschüttet werden oder – portioniert in Säcken (Dämmsackverfahren im Dachbereich) – gestapelt werden. Mitunter lassen sie sich auch auf die Innenwand aufspritzen.