Letzte Aktualisierung: 05.09.2024

Innendämmung im Keller: Tipps zur Dämmung der Kellerwand, Kellerdecke und Kellerboden

  • Die Innendämmung eines Kellers erfolgt typischerweise durch Dämmung der Kellerdecke, der Kellerwände oder die Dämmung des Kellerbodens. Während die Außendämmung effektiv Kältebrücken verhindert, ist die Innendämmung des Kellers kostengünstiger und einfacher zu realisieren. Sie ist jedoch anfälliger für Feuchtigkeitsprobleme und erfordert eine sehr präzise Ausführung, um Kondensation und Schimmelbildung zu vermeiden.
  • Geeignete Dämmstoffe zur Innendämmung des Kellers sind Polyurethan (PUR), Kalziumsilikatplatten und Verbundplatten mit integrierter Dampfsperre geeignet. Diese Dämmmaterialien bieten eine gute Wärmedämmung bei vergleichsweise geringer Dicke und lassen sich leicht verarbeiten. Kalziumsilikatplatten haben den Vorteil, dass sie feuchtigkeitsregulierend wirken und aufgrund ihres ph-Wertes die Bildung von Schimmel verhindern.
  • Gesetzliche Pflichten: Gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss bei der Innendämmung von Wänden, die an unbeheizte Räume oder an das Erdreich grenzen, ein U-Wert von 0,30 W/(m2·K) erreicht werden. Bei der Dämmung von Decken, die beheizte Räume nach unten abgrenzen, muss ein U-Wert von 0,50 W/(m2·K) eingehalten werden, wenn der Fußbodenaufbau erneuert wird.
  • Ungefähre Kosten: Die Dämmung der Kellerdecke kostet etwa 20-50 Euro pro m2, während die Dämmung der Kellerwände zwischen 40 und 80 Euro pro m2 liegt. Die Dämmung des Kellerbodens kann je nach Aufbauhöhe und zusätzlichen Maßnahmen wie Nivellierung und Türanpassungen bis zu 100 Euro pro m2 kosten. Eine BEG-Förderung – auch für Eigenleistungen – ist möglich!
  • Anleitung Kellerdecke dämmen: Vor der Dämmung der Kellerdecke muss diese sauber und trocken sein. Dämmplatten werden entweder geklebt oder mit speziellen Krallen befestigt. Die Platten müssen dicht gestoßen und die Stoßfugen sorgfältig abgedichtet werden, um Wärmebrücken zu vermeiden. Bei bestehenden Leitungen unter der Decke müssen diese auf die Wände verlegt werden.
  • Kellerwände dämmen: Die Dämmplatten werden vollflächig auf den Wänden verklebt, um Unebenheiten auszugleichen, und anschließend mit Rahmenschrauben fixiert. Eine sorgfältige Abdichtung der Fugen ist entscheidend, um Feuchtigkeit hinter der Dämmung und Schimmelbildung zu verhindern.
  • Bei der Dämmung des Kellerbodens ist es wichtig, dass die Dämmung trittfest und belastbar ist. Vor der Verlegung muss der Boden gegebenenfalls nivelliert werden. Zusätzliche Maßnahmen wie die Anpassung von Türen und Zargen können erforderlich sein. Bei bewohnten Kellern kann auch eine Fußbodenheizung in Kombination mit einer Randdämmung sinnvoll sein.

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Möglichkeiten zur Innendämmung des Kellers im Überblick

Zum Innendämmen des Kellers hat man grundsätzlich drei Möglichkeiten, die unter anderem davon abhängen, wie man den Keller künftig nutzen möchte.

Kellerdecke dämmen

Das Dämmen der Kellerdecke von innen ist eine Lösung für alle die, die ihren Keller nicht bewohnen und auch nicht beheizen wollen. Als Lagerraum, Abstellraum oder Vorratskammer leistet ein Keller gute Dienste, dessen Decke von innen gedämmt wird. So bleibt der Keller kühl, doch die Kälte steigt nicht mehr ins Gebäude auf.

Dazu eignen sich Dämmplatten aus Polyurethan, die schon bei einer Dicke von 8 cm (mindestens 6 cm) gute Dämmwirkung erbringen, so ihre Wärmeleitfähigkeitsstufe (kurz: WLS) 024 beträgt. So eine schlanke Deckendämmung von innen nimmt dem Keller dann auch vergleichsweise wenig Raum.

Zur Vermeidung von Beschädigungen können danach Gipskarton- oder Holzwolle-Leichtbauplatten bzw. Verbundplatten als Verkleidung angebracht werden. Alternativ können zur Innendämmung der Kellerdecke auch praktische Dämmplatten verklebt werden, die bereits eine aufkaschierte Gipskartonplatte oder eine Dekorplatte (Verbundplatten) haben.

Zusätzlich oder alternativ lassen sich die Platten auch von unten u.a. mit Krallen an der Kellerdecke verschrauben. Für den Fall, dass unter der Decke Heizungsrohre oder andere Installationsleitungen verlegt sind, sollten diese auf die Kellerwände gesetzt werden.

Die Dämmung der Kellerdecke kann zudem mit einer Außendämmung auf Höhe der Kellerdecke kombiniert werden, um in diesem Bereich das Risiko einer Wärmebrückenbildung auszuschließen. Ist eine Innendämmung der Kellerdecke nicht möglich, so kann auch eine Innendämmschicht von oben auf den Erdgeschossboden aufgebracht werden.

Kellerwände dämmen

Den Kellerboden und die Kellerwände zu dämmen, das ist ratsam, wenn der Keller bewohnt werden soll: zum Beispiel als Büro, Hobbyraum, Sportraum oder Spielzimmer.

Die nachträgliche Innendämmung der Kellerwände ist eine gute Alternative zu einer Perimeterdämmung, also einer Dämmung des Kellers von außen, auch erdberührte Außendämmung genannt, die man im Nachhinein nur mit großem Arbeits- und Kostenaufwand realisiert, da die Außenwände dafür freigelegt werden müssen.

Zur Innendämmung der Kellerwände eignen sich ebenfalls schlanke Dämmungen. Zum Beispiel kann man auch dazu die eben schon erwähnten und leicht zu verarbeitende Verbundplatten benutzen, die aus dem Dämmstoff Polyurethan bestehen, der mit einer Schicht Gipskarton versehen ist.

Alternativ werden PU-Kalziumsilikatplatten angebracht. Die haben eine integrierte Dampfsperre, was dem Klima im Raum sehr guttut.

Die Montage der Innendämmung erfolgt wärmebrückenfrei, auf die übliche Ständerkonstruktion und das Einziehen zusätzlicher Dampfsperren kann man in der Regel verzichten. Das spart Aufwand und Kosten.

Auch wenn sich die Innendämmung von Kellerwänden leicht anhört, sollte sie unbedingt fachgerecht geplant und auch ausgeführt werden. Denn die Dämmung muss luftdicht sein, sodass keine feuchtwarme Luft aus dem Raum hinter die Dämmschicht gerät und an der kalten Kellerwand kondensiert.

Kellerfußboden dämmen

Die nachträgliche Innendämmung des Kellerfußbodens ist eine Alternative zur Dämmung der Bodenplatte von außen, die nur im Neubau vorgenommen werden kann und in aller Regel nicht nachträglich gedämmt werden kann.

Während die Materialkosten und auch der Aufwand für diese Art der Innendämmung des Kellers relativ überschaubar sind, ist mit Folgekosten für u. a. die Anpassung der Türen und Zargen zu rechnen, da sich die Aufbauhöhe des Kellerbodens verändert.

Zudem sollte man sich auch hier in jedem Fall von einem Dämmungsexperten beraten lassen, da der Kellerboden trittfest und belastbar sein muss und auch hier eine Feuchtekondensation vermieden werden muss. Es kann sein, dass zunächst der Kellerboden nivelliert werden muss.

Soll der Kellerraum auch bewohnt werden, so empfiehlt sich teilweise auch eine Fußbodenheizung mit Randdämmstreifen. Alle diese Nebenarbeiten der Innendämmung des Kellerbodens machen sie teilweise sehr komplex und aufwändig.

Wie dick muss ich meinen Keller von innen dämmen?

Grundsätzlich besteht keine Pflicht den Keller zu dämmen. Es kann sich jedoch lohnen: Denn einen Innendämmung des Kellers ist häufig eine der kostengünstigsten Dämmmaßnahmen, die man vielfach sogar mit Dämmplatten aus dem Baumarkt selbst machen kann.

Bereits Dämmstärken ab 5 cm helfen, rund 50% der Wärmeverluste über den Keller zu vermeiden. Insgesamt lassen sich so schnell 10% der gesamten Wärmeverluste eines Hauses einsparen!

Dennoch gibt es auch gesetzliche Pflichten! Gemäß Gebäudeenergiegesetz (GEG) muss bei Sanierungen eines Bauteils gemäß §48 auch die Dämmung auf ein vorgeschriebenes Niveau angehoben werden. Dies gilt auch für die Innendämmung des Kellers:

  • Bei der Innendämmung von Kellerwänden, die an unbeheizte Räume oder an das Erdreich grenzen, muss dann ein U-Wert von 0,30 W/(m2·K) erreicht werden.
  • Bei der Dämmung von Kellerdecken, die beheizte Räume nach unten abgrenzen, muss ein U-Wert von 0,50 W/(m2·K) eingehalten werden, wenn der Fußbodenaufbau erneuert wird.
Tabelle: Mindest-Dicke für die Innendämmung der Kellerdecke zur Erreichung des vom GEG vorgeschriebenen U-Wertes von 0,3 W/m2K mit einem Dämmstoff mit einem Lambda von 0,04 W/mK
Konstruktion Baujahr Bauteilaufbau U-Wert der bestehenden Kellerdecke Nötige Dämmstoff-Dicke nach GEG
Holzbalkendecke bis 1918 16 cm Holzbalken/Lehmschlag, 2 cm Bretter, 2,5 cm Diele 1,13 W/(m2·K) 9,79 cm
Kappendecke bis 1948 12 cm Kappendecke Vollziegel, 12 cm Lagerhölzer/Schüttung, 2,5 cm Dielen 1,10 W/(m2·K) 9,70 cm
Betondecke 1919-49 16 cm Betondecke, 6 cm Verbundestrich 1,94 W/(m2·K) 11,27 cm
Betondecke 1949-57 15 cm Betondecke, 2,5 cm Dämmung, 1cm Estrich 0,93 W/(m2·K) 9,03 cm
Betondecke 1969-78 14 cm Betondecke, 4 cm Dämmung, 4 cm schwimmender Estrich 0,68 W/(m2·K) 7,45 cm

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Kurzanleitung zur Keller-Innendämmung von Decke und Wand

Vor der Kellerinnendämmung ist es unerlässlich, den Boden, die Wände und Decke fachmännisch zu begutachten. Denn wenn sich dort schlimmstenfalls schon Feuchtigkeit befindet, die man ungeachtet buchstäblich eindämmt, kann das erhebliche Probleme zur Folge haben.

Sollten im Keller Räume mit hohem Feuchtigkeitsanfall vorhanden sein wie z. B. Bad, Waschraum oder Wäschetrockenraum, so ist bei einer Innendämmung des Kellers für gute Lüftungsmöglichkeiten zu sorgen.

Kellerdecke von innen dämmen – so geht‘s

  • Die Kellerdecke muss vor dem Dämmen sauber und trocken sein.
  • Dann kann man längs der Wand die speziellen Krallen anbringen.
  • Dort hinein drückt man dann die auf Maß zugeschnittenen Dämmelemente.
  • Um die einzelnen Dämmplatten zu fixieren, drückt man jeweils in die vordere (in den Raum ragende) Plattenkannte ebenfalls eine Kralle und schraubt sie an der Decke fest. Der entsprechende Dübel muss dazu selbstverständlich zuerst gesetzt werden.
  • Die weiteren Platten werden dann jeweils dicht gestoßen angebracht, indem man sie in die Kralle des vorherigen Längsstoßes drückt. Das funktioniert völlig kleberlos.
  • Sind alle Dämmplatten fixiert, müssen die Stoßfugen zwischen den einzelnen Dämmplatten und die Anschlussfugen mit den Wänden abgedichtet werden. Dazu nimmt man zum Beispiel ein Alu-Klebeband.

Kellerwände von innen dämmen –so geht‘s

  • Um die Dämmschicht an die gesäuberte und trockene Kellerwand zu kleben, trägt man den speziellen Kleber vollflächig auf die Wand. Das geht mit einem sogenannten Zahnspachtel gut. Praktisch: Dabei werden gleichzeitig eventuelle Unebenheiten ausgeglichen.
  • Dann drückt man das erste Dämmelement, das man zuvor zugeschnitten hat, senkrecht ausgerichtet in die Kleberschicht.
  • Eine Sperrholzfeder wird in den Längsstoß gesteckt.
  • Nach dem Abbinden des Klebers wird das Dämmelement mit Rahmenschrauben befestigt.
  • Anschließend schiebt man das nächste Dämmelement über die Sperrholzfeder und drückt es fest an.

Tipp: Während man die Dämmung der Kellerdecke von Innen noch gut von selbst und auch vergleichsweise günstig anbringen kann, bedarf es bei der Innenwanddämmung des Kellers und insbesondere bei der Dämmung des Kellerfußbodens in jedem Fall den Rat einer versierten Fachkraft. Es mussimmer nach den individuellen baulichen Gegebenheiten eine entsprechende Innendämmlösung für Kellerwand und Kellerboden gefunden werden.

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