Letzte Aktualisierung: 22.08.2024

Klimaplatten zur Innendämmung – für ein wohnliches Klima ohne Schimmel

  • Klimaplatten, auch als Kalziumsilikatplatten bekannt, sind mineralische Bauplatten, die zur unterstützenden Innendämmung von feuchtebelasteten Räumen eingesetzt werden. Sie bestehen aus Siliziumdioxid, Kalziumoxid, Wasserglas und Zellulose und sind druckfest, nicht brennbar sowie diffusionsoffen. Ihre Dämmwirkung liegt mit Wärmeleitfähigkeiten von ca. 0,053 bis 0,07 W/(m·K) deutlich unter der anderer Dämmplatten.
  • Klimaplatten verbessern das Wohnklima, indem sie Feuchtigkeit aus der Raumluft aufnehmen, speichern und bei trockenerer Raumluft wieder abgeben. Durch ihren hohen pH-Wert wirken sie zudem von Natur aus schimmelhemmend und verhindern somit Schimmelbildung an den Innenwänden. Sie besitzen aber eine geringere Wärmespeicherkapazität, was zu einem "Barackenklima" führen kann (heizt sich schnell auf, kühlt schnell wieder aus). Zudem können kritische Temperaturfaktoren (fRsi) entstehen.
  • Mit Kosten zwischen 30 und 80 Euro pro m2, abhängig von der Plattendicke und dem verwendeten Material, sind Klimaplatten sind vergleichsweise teuer. Eine 5 cm dicke Kalziumsilikatplatte liegt preislich bei etwa 40 bis 60 Euro pro m2. Hochwertigere Varianten wie speziell beschichtete Kalziumsilikatplatten zur verbesserten Schimmelprävention können sogar bis zu 80 Euro pro m2 kosten. Günstigere Alternativen, wie einfachere diffusionsoffene Platten aus mineralischen Materialien, starten bei etwa 30 Euro pro m2.
  • Anbringen für die Innendämmung: Klimaplatten werden stumpf gestoßen, die Fugen sollten nicht breiter als 3 mm sein und können mit Kleber versiegelt werden. Wichtig ist eine diffusionsoffene Verarbeitung der Wandoberfläche, z.B. durch atmungsaktive Farben oder Putze, um die kapillare Feuchtigkeitsregulierung der Platte zu gewährleisten. Zudem sollten die Wände später nicht mit Möbeln oä zugestellt werden, was die Atmungsaktivität der Klimaplatten einschränkt.

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Eigenschaften und Einsatzgebiete von Klimaplatten

Eine Klimaplatte besteht aus Siliziumdioxid, Kalziumoxid, Wasserglas (so nennt man die nach einer Schmelze erstarrten, glasartigen, wasserlöslichen Natrium-, Kalium- oder Lithiumsilikate) und Zellulose.

Unter Zuhilfenahme von Wasserdampf werden die Bestandteile zu den Klimaplatten gehärtet. Entsprechend ihrer rohstofflichen Herkunft besitzen Klimaplatten folgende Materialeigenschaften:

  • Klimaplatten sind formstabil.
  • Klimaplatten sind druckfest.
  • Klimaplatten sind nicht brennbar.
  • Klimaplatten sind diffusionsoffen.
  • Klimaplatten sind alkalisch.
  • Klimaplatten sind baubiologisch beurteilt unbedenklich.
  • Klimaplatten können Feuchtigkeit aufnehmen, puffern und abgeben.
  • Klimaplatten wirken wärmedämmend.

Hauptsächlich setzt man Klimaplatten zur Schimmelbekämpfung ein.

Darüber hinaus nutzt man sie häufig zur Innendämmung von Außenwänden, insbesondere bei Alt- und Fachwerkbauten, deren historisch wertvolle Fassade optisch erhalten bleiben soll bzw. die fachwerksbedingt keinen homogenen Untergrund (Dämmebene) bilden.

Die Wärmeleitfähigkeit liegt allerdings bei stolzen 0,053 bis häufig 0,07 Watt pro m und Kelvin (W/(m·K)!

Dazu sollte man allerdings wissen, dass nicht jede Klimaplatte auch als Dämmplatte genutzt werden kann, denn nicht alle Klimaplatten besitzen die entsprechende Zulassung nach der Norm DIN 4108 Teil 10 (Kurzzeichen: WI).

Klimaplatten werden außerdem als Brandschutzverkleidung von Bauteilen angebracht.

Vorteile und Nachteile einer Klimaplatte in der Innendämmung

Um abzuschätzen, ob eine Klimaplatte zur Innendämmung der optimale Dämmstoff ist, sollte man ihre Vorteile und Nachteile als Innendämmplatte kennen.

Als Vorteile können genannt werden:

  • Klimaplatten lassen sich einfach verarbeiten.
  • Eine Innendämmung mit Klimaplatten ist eine Alternative zu nicht diffusionsoffenen Dämmstoffplatten plus Dampfsperre/ Dampfbremse.
  • Klimaplatten weisen eine gewisse Fehlertoleranz auf, das heißt, dass ein teilweises Durchstoßen der Platte zwar Wasserdampf eindringen lässt, dieser dank der hohen Kapillarität gepuffert und wieder abgegeben wird.
  • Klimaplatten sind baubiologisch vorteilhaft, denn sie wirken aufgrund ihres hohen pH-Werts von Haus aus gegen Schimmel.
  • Klimaplatten lassen sich ökokorrekt recyceln.
  • Klimaplatten bewirken eine Energieeinsparung, da sie einen „warme Wand“-Effekt haben: Dank der höheren Oberflächentemperatur der Wände lässt sich die Raumtemperatur absenken.
  • Klimaplatten sorgen für ein schnelles Aufheizen eines Raumes im Winter, da die kalte Außenwand nicht „geheizt“ werden muss. Deshalb macht ihr Einsatz auch eher bei nur zeitweilig genutzten Räumen Sinn.

Demgegenüber stehen die folgenden Nachteile:

  • Wegen der geringen Wärmespeicherkapazität (1000 Joule pro Kilogramm und Kelvin) des Werkstoffes, aus dem die Klimaplatten sind, besteht die Gefahr, dass sich ein „Barackenklima“ einstellt, wenn Innenwände und Geschossdecken als Wärmepuffer ausfallen.
  • Klimaplatten haben eine höhere Wärmeleitfähigkeit als andere Dämmstoffe.
  • Dienen Klimaplatten als Innendämmung müssen schwere Gegenstände durch die Platten hindurch in der Außenwand verankert werden.
  • Klimaplatten überlassen der Inneneinrichtung nur eine eingeschränkte Auswahl bei der Wandoberflächengestaltung. So sollte das Tapezieren und Streichen der Wand mit diffusionsoffenen Materialien erfolgen. Und auch das Verlegen von Fliesen ist auf Klimaplatten begrenzt.
  • Klimaplatten sind vergleichsweise teuer: 30 bis 80 Euro pro m2. Eine 5 cm dicke Platte kostet pro Quadratmeter zwischen 40 und 60 Euro.

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Wie wirkt eine Klimaplatte an der Innenwand?

Die Außenwände herkömmlicher Altbauten besitzen einen Wärmedurchgangskoeffizienten (U-Wert) von etwa 1,5 W/(m2·K). Allein eine 5 cm starke Klimaplattenschicht vermag diesen Wert auf 0,6 W/(m2·K) zu senken. Die Klimaplatte trägt also zum Wärmeschutz und zur Energieeinsparung bei. Entsprechende Kosten dafür werden gemindert.

Eine Dämmschicht auf der Innenseite einer Außenwand bewirkt, dass weniger Wärme von innen nach außen strömt. Laut Studien kann die Temperatur an der raumseitigen Wandoberfläche mit einer Klimaplatten-Innendämmung um bis zu 4 °C angehoben werden. Das hat direkten Einfluss auf das Wohlfühlklima im Raum.

Gleichzeitig wird dadurch aber die Wand an sich kälter. Im Winter kann Frost tiefer in die Wand eindringen. Problematisch wird das, wenn Wasserdampf aus dem Raum in die Dämmung vordringt und zwischen dieser und der Wand oder in der Wand wegen eines gegebenenfalls verschobenen Temperaturgefälles kondensiert (Taupunkt wird schon in der Wand unterschritten).

Das könnte zu Schimmelbefall führen. Daher sollte man vorab berechnen lassen, ob eine Innendämmung mit Klimaplatten zu kritischen fRsi-Werten von unter 0,7 bzw. Oberflächentemperaturen unter 12,6°C führen kann.

Wasser in der Wand führt zudem zu bautechnischen Schäden. Dem wirkt eine Klimaplatte, die bauphysikalisch betrachtet eine kapillaraktive Innendämmung darstellt, effizient entgegen.

Klimaplatte als kapillaraktive Innendämmung

Kalziumsilikat-Plattenbremsen den diffundierenden Wasserdampf nur wenig. Sie können aber dank ihrer kapillaren Saugfähigkeit eine ganze Menge Wasser aufsaugen und puffern. Anders ausgedrückt: Anfallendes Tauwasser wird gut in der Klimaplatte verteilt und für eine gewisse Zeit aufbewahrt. Nimmt die Feuchtigkeit des Raums dank optimaler Lüftung wieder ab, ist die Klimaplatte in der Lage, die gepufferte Feuchtigkeit schnell wieder an den Raum abzugeben.

Die Klimaplatte ist dank des pH-Wertes von Kalziumsilikat resistent gegenüber Schimmelpilzen. Zum Verlust der Außenwand als Wärmespeichermasse für den Raum, der bei der Innendämmung von Außenwänden stattfindet, muss gesagt werden, dass dennoch eine ganze Menge Wärmespeichermasse verbleibt: Innenwände, Innendecken und Mobiliar. Experten beziffern den Verlust auf etwa 20 % der Wärmespeichermasse.

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