Letzte Aktualisierung: 01.02.2023

Styropor in der Innendämmung – alles was man zum Dämmstoff für Innen wissen muss

Was sind die Vor- und Nachteile von Styropor als Dämmstoff zur Innendämmung? Was muss man beim Dämmen von Innenwänden und -decken mit Styropor beachten? Ist Styropor ein gefährlicher Innendämmstoff?

Styropor ist eine Handelsmarke (die Rechte daran hat heute der Industrieverband Hartschaum e.V., IVH) für den Werkstoff Polystyrol. Das ist ein transparenter und in geschäumter Form eigentlich weißer – mittlerweile auch andersfarbiger – amorpher oder teilkristalliner Thermoplast. Polystyrol hat sich seit den 1950er Jahren einen Namen als Dämmstoff gemacht: Es ist auch als expandiertes Polystyrol (EPS) und extrudiertes Polystyrol (XPS) im Dämmeinsatz. In letzter Zeit gibt es immer wieder kritische Berichte über Styropor. Wir erklären hier, worauf es bei einer Innendämmung mit Styropor ankommt.

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Styropor – der klassische Dämmstoff für die Innendämmung

In Form von synthetischen, gleichwohl organischen Hartschaumplatten ist Styropor ein Klassiker unter den Dämmstoffen. Der Dämmstoff ist aber auch als loses Schüttgut einsetzbar, das zum Beispiel bei der Kerndämmungmittels Einblasdämmung für Dächer und Fassaden verwendet wird.

  • Styropor wird aus dem begrenzt verfügbaren Rohstoff Erdöl beziehungsweise Mineralöl gewonnen – das muss man – ökologisch betrachtet - dem Dämmstoff als großen Nachteil ankreiden.
  • Nachteilig ist ebenso der recht niedere Schmelzpunkt von Styropor, der bei 240 Grad Celsius liegt.
  • Styropor ist zudem entflammbar (Einstufung: schwer entflammbar (B1) beziehungswiese normal entflammbar (B2)) und entwickelt im Falle eines Brandes starken Qualm, wobei möglicherweise Gefahrenstoffe freigesetzt werden.
  • Hinzu kommt als Nachteil die Unbeständigkeit des Dämmmaterials gegenüber UV-Strahlung. Ist sie zu intensiv, bekommt das Styropor Gilb und wird spröde.
  • Styropor ist diffusionsdicht. Werden Räume per Innendämmung damit abgedichtet, kann es zu Schimmelbildung kommen.
  • Dämmplatten aus Styropor können schrumpfen, was Fugen in der Innendämmschicht zur Folge haben kann, die deren Dämmwirkung mindern.

Dafür, dass Styropor trotz der genannten Nachteile jahrzehntelang nahezu konkurrenzlos als Dämmstoff in der Innendämmung und Außendämmung genutzt wurde, sind folgende Eigenschaften verantwortlich:

  • Styropor hat eine hervorragende Dämmwirkung. Seine vergleichsweise geringe Wärmeleitfähigkeit liegt zwischen 0,035 und 0,045 Watt pro Meter und Kelvin.
  • Styropor bietet einen guten Schallschutz in Innenräumen.
  • Styropor ist ziemlich beständig gegenüber Feuchtigkeit und Verwitterung.
  • Styropor ist besonders günstig: Die Preise für eine Innendämmung liegen pro Quadratmeter bei 15 bis 20 Euro.
  • Styroporplatten sind extrem leicht und leicht zu verarbeiten.

Auswahl der richtigen Schichtdicke einer Styropor-Innendämmung

Wegen der geringen Wärmeleitfähigkeit von Styropor, sprich: seines kleinen Wärmedurchgangskoeffizienten, reicht es, wenn man bei Innendämmprojekten mit Styropor das Dämmmaterial mit einer Dicke von etwa 14 Zentimetern einbringt, um den Anforderungen der aktuellen Energieeinsparverordnung (EnEV) gerecht zu werden. Sie schreibt einen U-Wert von 0,24 Watt pro Quadratmeter und Kelvin vor.

Allerdings führen laut Aussage des Hessischen Ministeriums für Umwelt und Energie, Landwirtschaft und Verbraucherschutz die ersten sechs Zentimeter Innendämmung zur stärksten Verringerung des Energieverlustes. Die Energieverluste über Wärmebrücken nehmen gleichzeitig überproportional zu. Dickere Isolierungen brächten demnach kaum noch spürbare Einsparungen – würden jedoch das Risiko für Schäden infolge von Feuchtigkeit sehr erhöhen. Zu bedenken ist schließlich auch, dass jeder Zentimeter mehr an Dämmschicht den Raum entsprechend verkleinert.

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Ursachen des Schimmel-Problems bei Innendämmung mit Styropor

Styropor, das zur Innendämmung benutzt wird, dichtet den Raum effektiv ab. Es verlagert den sogenannten Taupunkt. Das zeigt folgendes Beispiel: In einem nicht gedämmten Haus entweicht ein recht großer Anteil an Wärme durch die Außenwände hinweg. Zum Raum gewandte Innenflächen der Außenhaut sind dabei auch relativ warm, der Taupunkt der Luft liegt außerhalb des Hauses. Mit einer Innendämmung aus Styropor bleibt die Wärme im Haus, sie dringt also nicht mehr in die Außenwand ein. Die Wand ist demnach kühler als ohne die Styroporschicht als Innendämmung. Infolge der Dämmung mit Styropor kann die Temperatur hinter der Dämmung unter den Taupunkt der Raumluft sinken.

Ist die Innendämmung mangelhaft ausgeführt, staut sich Feuchtigkeit ungünstigenfalls zwischen der Außenwand und der Dämmschicht aus Styropor. Schimmel liebt solch ein feuchtes Klima. Um eine Taupunktverlagerung zu vermeiden, kann man eine Dampfsperre errichten oder man greift zu einer diffusionsoffenen Innendämmung. Mit einer Dampfsperre setzt man der diffundierenden feuchten Luft eine unüberwindbare Grenze. Von außen nach innen betrachtet, besteht der Aufbau einer Wand mit Styropor-Innendämmung aus der Außenwand, der Styropor-Dämmplatte ohne sogenannte Hinterlüftung, das heißt: ohne Hohlräume an die Wand montiert, der Dampfsperre sowie einer Gipskartonplatte.

Brandverhalten, Klebewirkung und Recycling von Styropor-Innendämmungen

Dass im Brandfall jede Menge giftige Gase wie Kohlenmonoxid, Kohlendioxid, Stickoxide und Styrol aus der Styroporinnendämmung austreten, ist einer der Hauptkritikpunkte an dem Material. Die Brandgase können Gesundheitsschäden verursachen. Gut zu wissen: Eine fachmännisch angebrachte Innendämmung aus Styropor emittiert kaum Schadstoffe, so dass keine zusätzliche gesundheitliche Belastung für die Bewohner besteht.

Kritiker weisen zudem daraufhin, dass die Klebewirkung von verarbeiteten Styropor-Dämmplatten nachlässt, wenn sie feucht werden. Erwähnenswert ist in Bezug auf Styropor als Dämmstoff für die Innendämmung noch das Problem, das die Entsorgung des Materials bereitet. Schlimmstenfalls muss das Gesamtsystem, also Dämmplatte plus Kleber & Co., deponiert werden. Bestenfalls kann Styropor thermisch verwertet werden, also in Müllheizkraftwerken verbrannt werden, schreibt der eingangs erwähnte IVH.

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News zur Styropor-Dämmung

Mithilfe einer innovativen Klettverschluss-Technik lassen sich Dämmstoff und Putzträgerplatte des StoSystain R-WDVS zuverlässig verbinden und recyclebar wieder voneinander entfernen. (Foto: Sto SE & Co. KGaA / pr nord)
| Bau & Sanierung
[...] WDVS reißen nicht ab. Im Mittelpunkt der Kritik stehen aktuell die unklaren Regelung zur Entsorgung von WDVS-Dämmplatten aus Styropor. Aber auch Dämmplatten aus Mineralwolle sind keineswegs einfach in einen Recycling-Kreislauf zu integrieren. Doch auch damit könnte bald [...]
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