Letzte Aktualisierung: 13.08.2024

Einsatz von Putzträgerplatten im WDVS

  • Putzträgerplatten dienen als Kern eines Wärmedämmverbundsystems (WDVS) und erfüllen die Aufgaben des Wärmeschutzes, Schallschutzes und Brandschutzes. Sie bieten eine stabile Oberfläche für den Putzauftrag und tragen zur Effizienz und Langlebigkeit der Fassadendämmung bei.
  • Es gibt verschiedene Arten von Putzträgerplatten, darunter solche aus Steinwolle, Mineralwolle, Holzfaser und sogar Stroh. Jede Art hat spezifische Eigenschaften wie nicht brennbare Steinwolle-Platten für hohe Brandschutzanforderungen oder Holzfaserplatten für ökologische Bauweisen.
  • Die Wärmeleitfähigkeit von Putzträgerplatten ist ein entscheidender Faktor, der je nach Material stark variiert. Steinwolle-Putzträgerplatten, die für ihre hervorragenden Brandschutzeigenschaften bekannt sind, haben eine niedrige Wärmeleitfähigkeit von etwa 0,035 W/(m·K). Dies bedeutet, dass sie sehr effektiv darin sind, Wärmeverluste zu minimieren. Holzfaserplatten hingegen, die häufig in ökologischen Bauprojekten eingesetzt werden, bieten eine Wärmeleitfähigkeit von 0,042 bis 0,044 W/(m·K).
  • Die Kosten für Steinwolle-Putzträgerplatten liegen in der Regel bei etwa 30 bis 50 Euro pro m2, abhängig von der Dicke. Holzfaserplatten sind teurer und kosten meist zwischen 40 und 70 Euro pro m2. Polysterol ist deutlich preiswerter und liegt zwischen 10 und 25 Euro pro m2, gefolgt von Mineralwolle-Putzträgerplatten mit 20 - 40 Euro pro m2.
  • Beim Anbringen von Putzträgerplatten ist es wichtig, dass sie sauber, trocken und unbeschädigt sind. Die Platten müssen fachgerecht verklebt oder mechanisch befestigt werden, und Dübel sollten versenkt und mit Dämmstoff abgedeckt werden, um Wärmebrücken und sichtbare Dübelabzeichnungen zu vermeiden.

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Putz tragende Dämmplatten als Kern des WDVS

Putzträgerplatten stellen den Kern eines Wärmedämmverbundsystems dar. Sie sind jedoch mehr als Putz tragende Platten. Bestenfalls handelt es sich dabei um Putz tragende Dämmstoffplatten. Solche Putzträgerplatten erfüllen insgesamt drei Aufgaben, und das sowohl an den Fassaden von Neubauten als auch im Altbau:

  • Wärmeschutz
  • Schallschutz
  • Brandschutz

Im Handel sind Putzträgerplatten verschiedenster Art erhältlich. Häufig werden WDVS mit dem Dämmstoff Polystyrol errichtet, der als schwer entflammbar kategorisiert ist. Alternativ lassen sich WDVS direkt mit nicht brennbaren Dämmstoffen realisieren.

Nicht brennbare Putzträgerplatten aus Steinwolle

So gibt es Putzträgerplatten aus Steinwolle, die ihren Einsatz innerhalb eines mineralischen Wärmedämmverbundsystems finden. Ein bekannter Hersteller derartiger Putzträgerplatten ist der Rockwool aus Gladbeck mit den Dämmplatten "Coverrock" und "Coverrock II".

Mineralwolle-Oberflächen vereinfachen Montage

"Coverrock" und "Coverrock II" haben beispielsweise eine verdichtete Vorderseite (im WDVS nach außen gerichtet) und eine weiche(re) flexibeler(e) Rückseite (bauseitig). Diese Zweischichtcharakteristik macht die Rockwool-Platten nach Angaben des Herstellers besonders anschmiegsam in Richtung Fassade (bauseitig) und besonders hart in Richtung Außenseite (putzseitig).

Dank der weichen und flexiblen Innenseite können sich die Platten optimal an den Untergrund anpassen und gegebenenfalls Unebenmäßigkeiten desselben ausgleichen.

Gleichzeitig gestattet der zweischichtige Aufbau, der hier nur beispielhaft genannten Putzträgerplatten, deren effiziente Montage an der zu dämmenden Fassade. Demnach benötigten die Putzträgerplatten vergleichsweise wenige mechanische Befestiger (WDVS-Dübel). Das spart nicht nur Kosten, sondern macht bei der Montage auch weniger Lärm.

Weitere Vorteile von Mineralwolle-Putzträgerplatten

Vor allem aber punkten die Putzträgerplatten Coverrock und Coverrock II mit einem hohen Wärmeschutz, der auf einer sehr geringen Wärmeleitfähigkeit (λ-Wert) beruhe, verspricht Hersteller Rockwool. Für beide Putzträgerplatten gibt Rockwool eine Wärmeleitfähigkeit von 0,035 W/(m·K) an.

Darüber hinaus sind die Putzträgerplatten nicht brennbar, sie entsprechen laut Herstellerangaben nach der europäischen NormDIN EN 13501-1 zur Klassifizierung des Brandverhaltens von Baustoffen der Euroklasse A1.

Zu erwähnen ist, dass die Putzträgerpatten schalldämmend wirken sowie wasserabweisend und diffusionsoffen sind. Wegen ihrer mineralischen Basis sind die Platten zudem zu 100 Prozent reycelbar.

Die Putzträgerplatte "Coverrock II" ist mit einer weiteren Besonderheit ausgestattet: Sie ist beidseitig beschichtet, wobei die Beschaffenheit der Oberflächen verschieden ist. Das diene, so der Hersteller, der maschinellen Verarbeitung von Klebemörtel und Putz.

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Oberflächenbündige Verdübelung von Putzträgerplatten

Die widerstandsfähige, verdichtete Oberlage der beispielhaft genannten Rockwool-Putzträgerplatten ist etwa zwei Zentimeter dick. Damit lässt sich laut Hersteller eine oberflächig bündig abschließende Verdübelung (vertiefte Montage). Um das Risiko von Dübelabzeichnungen im Oberputz zu mindern, lassen sich auf den Platten Dübelteller einsetzen.

Dübelabzeichnungen auf der Gebäudehülle sind ein Schönheitsmakel, der sich häufig erst nach einer geraumen Weile zeigt. Die sichtbaren Flecken entstehen, wenn oberflächenbündig angebrachte Dübel wegen der Wärmebrücke, die sie darstellen, punktuell einen erhöhten Wärmedurchgang erlauben, sodass der Putz auf ihnen schneller trocknet, als im angrenzenden Bereich.

Diesem Effekt kann man bewusst gegensteuern. Und zwar indem man sogenannte Dübelteller versenkt und sie anschließend mit Dämmstoff bedeckt. Als Beispiel soll hier der auf die Rockwool-Putzträgerplatten abgestimmte Dübel "ejotherm VT 2G" genannt werden. Bei den Rockwool-Platten durchdringt dessen eigentlicher Dübelteller die verdichtete Oberlage. Der Kragen des Kombitellers wird bündig zur Oberfläche der Platte gesetzt und der Teller mit eingesetzten Steinwolle-Rondellen bedeckt.

Ökologische Putzträgerplatten

Im Holzbau bieten Putzträgerdämmplatten aus Holzfasern eine natürliche Alternative zu konventionellen Dämmstoffen. Damit lassen sich diffusionsoffene Außenwandgestaltungen verwirklichen.

Wegen der besonderen Eigenschaften des Dämmstoffs Holz sind die Putzträgerplatten speziell vor Durchnässung und Staunässe zu schützen. Nur Putzträgerplatten, die absolut trocken, sauber und unbeschädigt sind, dürfen verarbeitet werden.

Die Holzfaserdämmplatte "HFD-Exterior Compact" vom WDVS-Hersteller Inthermo wird dazu im Trockenverfahren behandelt. Das heißt, die Holzfasern werden zusammen mit einem hydrophobierenden PU-Leim und anderen Zutaten unter Einsatz von Wasserdampf verpresst.

Die Putzträgerplatten aus Holzfasern werden ebenfalls verklebt oder mechanisch befestigt (mittels Klammern und ab einer Dicke von 120 Millimetern mittels Dübeln). Die Wärmeleitfähigkeit der Holzfaser-Putzträgerplatten ist bei Platten bis 60 Millimeter mit 0,042 W/(m·K) angegeben und bei Platten ab 80 Millimeter mit 0,044 Watt W/(m·K).

Auch Stroh kann als gepresste Platten als Wärmedämmverbundsystem genutzt werden.

In der Regel werden die Strohdämmplatten mit PU-Kleber oder anderen chemischen Zusätzen so versteift, dass sie entsprechend haltbar sind und als Fassadendämmplatte verarbeitet werden können.

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