Letzte Aktualisierung: 23.08.2024

Mechanische Befestigung eines WDVS mit Schienensystem

  • Befestigen des WDVS mit Schienensystem: Beim WDVS-Schienensystem werden Dämmplatten über horizontal angebrachte Metallschienen an der Fassade befestigt. Diese Schienen werden am Rohbau verdübelt, und die Dämmplatten werden mit Nut und Hinterfräsung passgenau aufgesetzt. Zusätzlich wird auf mindestens 20 % der Fläche Klebemörtel aufgetragen, um die Platten zu fixieren.
  • Beim Anbringen des WDVS muss darauf geachtet werden, dass die Schienen exakt horizontal verlaufen und dass die Dämmplatten dicht gestoßen und korrekt in die Schienen eingesetzt werden. Unebenheiten im Untergrund können mit Unterlegscheiben ausgeglichen werden, und Fugen sollten je nach Breite mit PUR-Füllschaum oder Hartschaumstreifen geschlossen werden, um Winddichtigkeit zu gewährleisten.
  • Im Sockelbereich wird die erste Reihe Dämmplatten mit einem speziellen Schienensystem ausgerichtet, um Schieflagen und Wärmebrücken zu vermeiden. Der Sockel sollte etwa 30 bis 40 cm über dem Boden liegen, und eine Tropfkante schützt vor Nässe. Die Wahl des Sockelprofils hängt von der Dicke der Dämmschicht ab, wobei wärmebrückenfreie Modelle bevorzugt werden.
  • Stahlkassettenprofile dienen im Industriebau als Wandinnenschale und gleichzeitig als Halterung für die Fassadendämmung bei zweischaligen Außenwänden. Sie ermöglichen die Aufnahme der Dämmplatte und gewährleisten durch die Trapezprofillierung der Außenschale eine Hinterlüftung. Allerdings können konstruktionsbedingt im Bereich der Fugen Wärmebrücken entstehen.
  • Einsatz von Dübeln: Ein WDVS muss zusätzlich verdübelt werden, wenn das System-Gesamtgewicht über 10 kg/m2 liegt oder wenn Mineralwolle als Dämmmaterial verwendet wird. Verdübelungen sind auch erforderlich, wenn der Untergrund uneben oder unsicher ist, besonders bei Altbauten.
  • Vorteile der Schienenbefestigung sind die Möglichkeit, Unebenheiten im Untergrund auszugleichen und die erhöhte Stabilität des Systems. Nachteile können höhere Kosten und ein erhöhter Arbeitsaufwand sein, insbesondere im Vergleich zur reinen Verklebung der Dämmplatten.

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Befestigungsmöglichkeiten für WDV-Systeme

Zum Befestigen der einzelnen Komponenten des Wärmedämmverbundsystems, insbesondere dessen Kern: die Dämmplatten, gibt es verschiedene Möglichkeiten:

  • Verklebung
  • Verdübelung
  • Schienenbefestigung

Welche der Befestigungstechniken zum Einsatz kommt, hängt hauptsächlich von dreierlei Dingen ab:

  • Zum ersten von der Haftzugfestigkeit oder Haftzug-Abrissfestigkeit, die auch nur Abreißfestigkeit genannt wird, wobei diese Bezeichnung technisch ungenau ist.
  • Zum zweiten von der Beschaffenheit des Untergrunds, beispielsweise Beton, Ziegelmauer oder Putz (bei Bestandsgebäuden).
  • Drittens schließlich ist auch maßgeblich für die Befestigungsart, welches WDVS mit welchem Dämmstoff angebracht werden soll.

Weiterhin ist zu beachten, dass die Art der Befestigung bauaufsichtlich zugelassen sein muss, wobei bei WDVS immer das Gesamtsystem einer solchen bedarf. Die Zulassung regelt jeweils auch, welche WDVS-Komponenten zum Einsatz kommen dürfen.

Kleben und Dübeln von WDVS-Dämmstoffplatten

Mit Kleber befestigt man ein WDVS meist am günstigsten. Als Kleber dienen ein speziell auf den Untergrund (Traggrund) abgestimmter Klebemörtel oder Klebeschaum.

Ist der Traggrund eben und sind die Wärmedämmplatten recht dünn, dann verklebt man diese im vollflächigen Verfahren, wobei der Kleber auf den Untergrund gleichmäßig aufgetragen, über die gesamte Fläche glatt verstrichen und mittels einer Zahntraufe „gekämmt“ wird.

Ist der Untergrund dagegen nicht eben oder gar beschädigt (zum Beispiel mechanische Schäden am alten Putz) verklebt man die Dämmplatten mittels Wulst-Punkt-Methode.

Die Verklebung reicht für WDVS mit Dämmplatten aus Styropor, solange deren System-Gesamtgewicht 10 kg/m2 nicht überschreitet. Andernfalls muss das WDVS zusätzlich verdübelt werden. Auch wenn statt Styropor Mineralwolle als Dämmplattenmaterial zum Einsatz kommt, müssen zusätzlich Dübel eingesetzt werden.

Wer ein WDVS auf einen Altbau montiert, sollte zur Sicherheit immer mit zusätzlicher Verdübelung arbeiten, da es dort mitunter schwierig sein kann, die Haftzugfestigkeit zu bestimmen.

Einsatz von Metallschienen in WDVS-Fassaden

Eine nur mechanische Befestigung des WDVS ist ebenfalls möglich. Das heißt jedoch nicht, dass hier komplett auf das Ankleben der Dämmplatten, sowohl solche aus Mineralwolle als auch aus EPS, verzichtet wird. Auf mindestens 20 % der Fläche ist laut Experten zusätzlich Klebemörtel aufzutragen – und zwar in Form von Klebepunkten.

Diese Befestigungsweise ist dann sinnvoll, wenn der Untergrund starke Unebenheiten aufweist. Dazu verankert man die Dämmplatten über linienförmig am Rohbau angedübelte Metallschienen. Deshalb nennt man diese Befestigungsart auch Schienensystem.

Damit die Dämmplatten perfekt in den Schienen sitzen, haben sie umlaufend eine Leibungsnut sowie eine Hinterfräsung. Mit ihren „Schenkeln“ greifen die Schienen in die Nut. Muss man selbst noch Dämmplatten passgenau zuschneiden, kann man die erforderliche Nut und Hinterfräsung auch selbst vornehmen. Dazu gibt es entsprechende Hartschaum-Nuthobel.

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Anbringen eines WDVS mittels Schienensystem

Die Schienen (auch Halteleisten genannt) werden wie vom WDVS-Hersteller bzw. dessen Anbieter vorgeschrieben horizontal verlaufend an der Wand befestigt. Je nach Untergrund sind zum Befestigen eines WDVS mehrere Dübelgrößen zugelassen. Dabei handelt es sich um bauaufsichtlich zugelassene Schlag- oder Schraubdübel mit einem Kragenkopf.

Der größte Vorteil eines per Schienensystem angebrachten WDVS ist wohl der: Mittels Unterlegscheiben lassen sich Unebenheiten des Untergrunds ausgleichen, die bis zu 3 cm betragen können.

Die zum WDVS gehörenden Dämmplatten werden mit der Hinterfräsung gen Untergrund gerichtet, der entsprechend vorbereitet wurde, auf die Schienen gesetzt. Dazu geht man von unten nach oben vor.

  • Die Dämmplatten setzt man mit der Nut in den abstehenden Schenkel des Sockelprofils beziehungsweise der Halteleiste.
  • Dann schiebt man die Verbindungsleiste in die senkrechte Nut ein.
  • Zum Schluss drückt man die Dämmplatte gleichmäßig an und richtet sie gegebenenfalls aus.

An den Gebäudeecken sollten die einzelnen Dämmplatten ineinander verzahnt sitzen. Beim Errichten der Dämmstoffschicht muss man beachten, dass die Dämmplatten dicht gestoßen werden.

Entstehen dennoch Fugen, sind diese zu füllen:

  • offene Fugen bis 5 mm Stärke kann man mit PUR-Füllschaum schließen
  • offene Fugen mit mehr als 5 mm Stärke füllt man mit Polystyrol Hartschaumstreifen

Um die Dämmschicht winddicht zu machen und zu stabilisieren, muss man alle Fugen an Systemabschlüssen schließen, beispielsweise im Bereich des Sockels, an den Ecken des Gebäudes oder dort, wo Fassadenöffnungen wie Türen und Fenster sind, mithilfe eines geschlossenen Stranges Kleber, der auf der Plattenrückseite aufzutragen ist.

Abschließend sind vorstehende Kanten von Dämmplatten und Unebenheiten zu glätten. Das geht am besten mit einem geeigneten Schleifbrett.

Stahlkassettenprofile als WDVS-Halteleiste

Stahlkassettenprofile werden hauptsächlich im Industriebau als Wandinnenschale verbaut. Durch ihre Konstruktion können Stahlkassettenprofile gleichzeitig auch als Halterung für eine Fassadendämmung von zweischaligen Außenwänden hinter der Bekleidung (häufig Stahltrapezprofil oder Wellprofil) genutzt werden.

Dabei dient das Stahlkassettenprofil als Schiene zur Aufnahme der Dämmplatte.

Durch die Wahl des geeigneten Dämmstoffs und der Kassettentiefe ist jede erforderliche Wärmedämmung zu erreichen. Durch die Trapezprofillierung der Außenschale ist zudem eine Hinterlüftung gewährleistet. Konstruktionsbedingt können jedoch im Bereich der Fugen und Kassettenstege Wärmebrücken entstehen.

Schienensystem zur WDVS-Befestigung im Sockelbereich

Wenn die Dämmplatten für das WDVS von unten nach oben auf die Wand montiert werden, wird die erste Reihe Dämmplatten mit einem speziellen Schienensystem ausgerichtet.

Andernfalls ergeben sich womöglich Schieflagen, Undichten und damit unerwünschte Wärmebrücken, die das ganze WDVS unwirksam machen könnten. Deshalb ist beim Anbringen der sogenannten Sockelleiste mit Schienen besondere Sorgfalt angesagt.

Je nach Dicke der Dämmschicht wählt man das passende Sockelprofil aus, es gibt sogar wärmebrückenfreie Modelle. Der Abstand zwischen Sockel und Boden sollte gute 30 bis 40 cm betragen. Eine Tropfkante lässt Wasser, das von der Fassade abläuft, sauber abtropfen, sodass der darunter liegende Sockel vor Nässe geschützt bleibt.

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