Letzte Aktualisierung: 23.08.2024

WDVS-Putz fachgerecht auftragen

  • Als letzter Arbeitsschritt beim Anbringen eines WDVS auf eine Fassade erfolgt das Verputzen der WDVS-Platten. Dabei werden als Erstes die Fenster und Türen mit Laibungsprofilen bzw. Anputzleisten versehen, um die Putzanschlüsse an das WDVS herzustellen und Ecken mit Gewebeeckwinkeln vor späteren Stößen zu schützen. Dann wird der Armierungsmörtel aufgetragen und das Putzgewebe verlegt.
  • Auf den Armierungsmörtel des WDVS wird in der Regel ein diffusionsoffener und widerstandsfähiger Oberputz aufgetragen, der atmungsaktiv ist. Beliebte Optionen sind mineralischer Putz, Silikatputz oder Acrylputz. Auf kleineren Flächen wird der Putz von Hand, auf größeren Flächen maschinell aufgebracht.
  • Wie wird Putz geschichtet? Die Putzschicht auf den Dämmplatten besteht aus mehreren Schichten: Zuerst wird der Armierungsmörtel in einer Dicke von etwa 2 bis 3 mm aufgetragen und das Armierungsgewebe eingelegt. Danach folgt der WDVS-Putz, der die endgültige Struktur und das Aussehen der Fassade bestimmt. Insgesamt beträgt die Dicke der Putzschicht in der Regel etwa 6 bis 10 mm.
  • Beachten, beim im Anbringen der Anputzleisten im WDVS muss der Untergrund eben, sauber und frostfrei sein. Die Anputzleisten sollten gleichzeitig mit den angrenzenden Dämmplatten für die Laibungsdämmung montiert werden. In den Ecken von Fenstern sollten zuerst die vertikalen Anputzleisten und dann die horizontalen Laibungsprofile gesetzt werden.
  • Gewebeeckwinkel integrieren: Gewebeeckwinkel werden in den Armierungsmörtel eingebettet und dienen zur Stabilisierung der äußeren Ecken und Kanten des WDVS. Das Armierungsgewebe sollte an den Ecken überlappen, um zusätzliche Stabilität zu gewährleisten und Risse zu verhindern. Die Gewebeeckwinkel bestehen aus einem PVC-Profil mit Gewebestreifen, die das Putzsystem verstärken.
  • Trocknungszeit: WDVS-Putz benötigt je nach Wetterbedingungen und Schichtdicke in der Regel etwa 2 bis 7 Tage zum Trocknen. Eine ausreichende Trocknungszeit - auch der einzelnen Schichten - ist wichtig, um Risse und andere Schäden zu vermeiden. Während dieser Zeit sollte die Fassade vor extremen Witterungsbedingungen geschützt werden.

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Anschlüsse von Fenstern und Türen an WDVS-Putz

Sind die Putzträgerplatten, die den Kern jedes WDVS bilden, auf den Außenwänden fachgerecht angebracht, folgt als nächster Schritt der WDVS-Montage das Anbringen von Laibungsprofilen bzw. Anputzleisten.

Damit werden Fenster- und Türlaibungen versehen, um dichte und somit sichere Anschlüsse von Türen, Fenstern und anderen Bauteilen an den WDVS-Putz herzustellen.

Funktion der Anputzleiste im WDV-System

Die Anputzleiste erwirkt Dichte durch Druck, genauer: Anpressen. Das Dichtband, auch Fugendichtband genannt, sorgt für eine langlebige Bewegungsfuge, der auch die Dauerbestrahlung mit Sonnenlicht nichts anhaben kann.

Der Steg, der an der Lasche ist, dient als Putzabzugskante, sodass das Auftragen des WDVS-Putzes komfortabel und vor allem schnell vonstattengehen kann. Der Putz schließt somit stets sauber und gerade ab – ein Must-Do aus rein optischer Sicht.

Im Innenkanal der Anputzleiste kann sich der Putz "verhaften", sodass er tatsächlich nur via Dehnungs- und Dichtungsband mit dem Rahmenprofil von Fenster oder Tür verbunden ist. Werden die Rahmen einmal erschüttert, übertragen sich diese Bewegungen nicht auf den Putz und können dort keinen Schaden (Fissuren, Risse) anrichten.

Vorgehen beim Anbringen der Anputzleisten

Beim Anbringen der Anputzleisten ist zu beachten, dass auch für sie der Untergrund eben, frei von Schmutz, frostfrei und stabil sein muss. Andernfalls sollte der Untergrund vor dem Anbringen gereinigt werden.

Montieren Sie die Anputzleisten am besten immer erst dann, wenn Sie die angrenzenden Dämmplatten befestigen, die zur sogenannten Laibungsdämmung gehören.

In den Ecken von Fenstern, dem Fenstersturz, ist es ratsam, zuerst die waagerechten (vertikalen) Anputzleisten in maximaler Länge zu setzen und danach dann das horizontale Laibungsprofil.

Das flächig verlegte Armierungsgewebe von der Rolle, das auf die Außenwände kommt, sollte sich etwa 8 bis 10 cm mit dem Armierungsgewebe der Anputzleiste überlappen (obendrüber oder untendrunter).

WDVS-Putzbewehrung und Gewebeeckwinkel

Den glatt gerührten Armierungsmörtel tragen Sie als Nächstes auf die Wärmedämmplatten auf. Etwa 2 bis 3 mm dick. In den mit einer Zahnspachtel durchgekämmten Mörtel wird das Putzgewebe (Armierungsgewebe oder Putzbewehrung) verlegt, wobei es an den Stößen etwa zehn Zentimeter überlappen sollte.

Die Putzbewehrung dient einerseits dazu, Risse im Putz zu verhindern, und andererseits einen zugleich stabilen und elastischen Putzuntergrund zu schaffen. Außerdem erhöht das Verlegen des Putzgewebes deutlich die Zugfestigkeit der gesamten Putzschicht auf den Dämmplatten des WDVS. Bewährt haben sich dazu Gewebeeinlagen aus Glasfasern, die kunststoffummantelt sind.

Auch an den Gewebeeckwinkeln sollte die beschriebene Überlappung des Armierungsgewebes stattfinden. Das betrifft also sämtliche stoß gefährdete äußere Ecken und Kanten des Gebäudes.

Die Gewebeeckwinkel selbst sind Schienen aus Kunststoff in Form eines gelochten PVC-Profils im 90°-Winkel, an dessen beiden Schenkeln Gewebestreifen haften. Diese Gewebestreifen dienen der Stabilisierung des WDVS-Putzsystems. Die Gewebestreifen verlegen Sie auf dem Armierungsgewebe, sodass Sie sie anschließend mit dem Armierungsmörtel einbetten können.

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Armierungsmörtel anmischen und auftragen

Sitzen die Anputzleisten und sind auch die Laibungen gedämmt sowie die Gewebeeckwinkel ausgebildet, geht es weiter mit dem Anmischen und Auftragen des Armierungsmörtels.

  • Er muss dazu zusammengerührt werden. Folgen Sie unbedingt den Hinweisen des WDVS-Herstellers, um die perfekte Konsistenz zu bekommen.
  • Die Trockenmasse wird mit kaltem, sauberen Wasser angerührt und anschließend mithilfe eines Bohrers mit Mixeraufsatz so lange gemixt, bis die Masse gleichmäßig ist und keine Klümpchen mehr zu sehen sind (Ziel: homogene Masse).
  • Nicht vergessen: Jede Dämmplatte braucht den zu ihr perfekt passenden Armierungsmörtel. Halten Sie sich also unbedingt an die für das WDVS vorgeschriebenen Komponenten.

Verputzen des WDVS mit Oberputz

Nach dem Auftrag des Armierungsmörtels folgt in vielen Fällen das Auftragen eines Putzgrunds. Er verhindert, dass der Untergrund weniger saugfähig ist und schafft Haftung für den darauffolgenden Putz.

Das WDVS schließt dann mit der obersten Schicht, dem Oberputz (häufig Edelputz) ab. Er kann verschiedener Art sein:

  • mineralischer Putz
  • Silikatputz
  • Acrylputz

Empfohlen wird meist ein mineralischer und atmungsaktiver Putz, der diffusionsoffen und widerstandsfähig ist. Während auf kleineren Flächen der Oberputz von Hand aufgebracht wird, wird der WDVS-Oberputz auf größeren Flächen maschinell aufgetragen.

Die Oberfläche des Unterputzes/Armierungsmörtels sollte entsprechend des vorgesehenen Oberputzes aufgeraut werden. Für die Beschichtung mit Kratzputz kann man z. B. einen Straßenbesen oder gezahnten Dekorspachtel nach erstem Anziehen benutzen. Reibeputze werden hingegen typischerweise abgerieben.

Hier finden Sie ausführliche, weitergehende Informationen zu den verschiedenen Arten und Verwendung von Putzen.

Verputzen von WDVS-Platten zur Wärmebrückendämmung

Außenwandbereiche, die aufgrund erhöhter statischer Anforderungen mit Materialien hoher Wärmeleitfähigkeit ausgeführt sind, müssen, um Wärmebrücken an Stirnseiten von Decken, Fensterstürzen, aussteifenden Stützen, Rollladenkästen zusätzlich wärmegedämmt werden.

Dabei werden die WDVS-Platten teilweise bereits vor dem Betonieren in die Schalung eingelegt und anschließend verputzt. Diesbezüglich unterscheidet man vier gängige Putzverfahren:

  • das Aufbringen einer Armierungsschicht auf den Unterputz,
  • der Einsatz eines Putzträgers,
  • das Einlegen eines Armierungsgewebes in den Unterputz und
  • die Teilflächenarmierung.

Weitere Informationen enthält u. a. das Merkblatt „Einbau und Verputzen von Platten aus extrudiertem Polystyrolschaum“ vom Industrieverband WerkMörtel e. V. (IWM).

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