Letzte Aktualisierung: 14.03.2016
Dänische Fenster gehören zu den echten Sprossenfenstern und sind der Klassiker aus dem hohen Norden. Mittlerweile erfreuen sie sich immer größer werdender Beliebtheit in Deutschland. Grund dafür sind vornehmlich ihre bestechende Optik, die dem Haus einen ganz eigenen Charm und Stil verleihen. Zudem eignet sich dieser Fenstertyp vorzüglich für die Renovierung von älteren Gebäuden oder für den Neubau, mit dem man einen traditionellen Baustil nachahmt. Dieser Ratgeber stellt die innovative Fenster-Alternative für Individualisten vor und zeigt, was man bei der Anschaffung unbedingt beachten sollte.
Die klassischen Dänischen Sprossenfenster lassen sich nach außen hin öffnen, werden aus Kiefernholz hergestellt und bestehen aus "echten" Sprossen. Das bedeutet, dass dabei einzelne, kleine Glasscheiben zusammengesetzt und durch Holzsprossen miteinander verbunden werden. Diese Glaselemente lassen sich meist separat voneinander öffnen und geben dem Fenster einen individuellen Charakter.
Bei unechten Sprossen wird hingegen zwischen zwei verschiedenen Arten unterschieden: Die Wiener-Sprosse ist eine Sprosse, die auf eine durchgängige Glasscheibe geklebt wird und somit nur den Anschein einzelner kleiner Fenster vermittelt. Auch die Helima-Sprosse greift auf einen optischen Trick zurück, hier werden die Sprossen innen zwischen die Glasscheiben geklebt. Erst bei genauerem Hinsehen kann man echte von unechten Sprossen unterscheiden und so ein Original dänisches Fenster von Kopien erkennen.
Die typischen Dänischen Fenster besitzen traditionell Anwerfer und Windhaken aus Messing. Der Glasfalz außen ist schräg wie der alte traditionelle Kittfalz. Das dänische Original ist mit einem oder mehreren Flügeln sowie mit seiten- oder oben-gehängten Flügeln erhältlich. Mittlerweile werden Dänische Fenster nicht mehr ausschließlich aus Kiefernholz gefertigt, sondern auf Wunsch auch aus Kunststoff oder Aluminium.
Da die Dänischen Originalfenster ihre Scharniere an der Außenseite haben, wurde ihnen früher gerade beim Thema Einbruchschutz ein Manko nachgesagt. Doch Dank neuartiger Beschläge für die Scharniere sind Dänische Fenster inzwischen genauso einbruchsicher wie alle anderen Fenster auch.
Genauso hat sich im Bereich Wärmeschutz und Isolierung in den letzten Jahren einiges getan, sodass die Dänischen Fenstern inzwischen auch den Vorgaben der EnEV gerecht werden und somit gleichwertig zu normalen Schwingfenstern sind, wie wir sie aus Deutschland kennen.
Sie bestechen jedoch nicht nur durch ihr Aussehen, sondern bieten auch weitere Vorteile gegenüber klassischen Flügelfenstern:
Optik hat jedoch ihren Preis. Und im Falle der Dänischen Fenster gleich doppelt:
Grundsätzlich kann man sich an den Kosten anderer Sprossenfenstern orientieren, das bedeutet je aufwendiger ein Fenster gewünscht ist, desto teurer ist die Fertigung. Hier muss auch zwischen echten Sprossen und unechten Sprossen unterschieden werden. Unechte Sprossenfenster gibt es ab ca. 200 Euro, während echte Sprossenfenster ab ca. 400 Euro zu haben sind. Nach oben sind keine Grenzen gesetzt.
Die Kosten für die Dänischen Fenster steigen wie auch bei anderen Fenstern mit deren Größe und dem Grad der Verglasung. Auch die Wahl des Materials bestimmt den Preis. So sind Kunststofffenster am kostengünstigsten, während Fenster aus Aluminium bzw. dem klassischen Kiefernholz um ca. 30% bzw. 40% teurer sind. Nachfolgende Tabelle stelle eine kleine Übersicht dar.
Bezeichnung | Verglasung | Wärmeschutz | Größe | Material | Preis |
---|---|---|---|---|---|
Flügelfenster | zweifach | normal | 90 x 100 cm | Kiefer | Ca. 300 Euro |
Flügelfenster | zweifach | normal | 120 x 120 cm | Kiefer | Ca. 400 Euro |
Flügelfenster | zweifach | Hoch | 80 x 110 cm | Kiefer | Ca. 450 Euro |
Flügelfenster | zweifach | Hoch | 120 x 120 cm | Kiefer | Ca. 500 Euro |
Die Kosten für den Einbau Dänischer Fenster gestaltet sich ähnlich wie die beim Einbau normaler Flügelfenster. Werden die Fenster nicht im Erdgeschoss eingebaut, fallen zusätzliche Kosten für ein Gerüst an der Außenwand an.
Tipp: Ein Selbsteinbau ist selbstverständlich möglich, jedoch sollte man hierfür über handwerkliches Geschick und die Hilfe von ein bis zwei weiteren Personen verfügen.
Um jedoch einen fachgerechten Einbau zu gewährleisten, sollte immer auf Fachpersonal zurückgegriffen werden. Damit ist man dann auch im Bezug auf fachgerechte Isolierung und Einbruchschutz auf der sicheren Seite.
Hinsichtlich des Sicht- und Sonnenschutzes unterscheiden sich Dänische Fenster nicht von anderen Fenstern. Egal ob Jalousien, Rollläden, Plissees oder Rollos, hier sind, keine Grenzen gesetzt. Dabei kann der gewünschte Verdunklungsmechanismus sowohl mechanisch als auch elektrisch eingebaut werden.
Vorsicht ist geboten, wenn die Verdunklung von außen angebracht wird. Da die Dänischen Fenster im Gegensatz zu anderen Fenstern nach außen geöffnet werden, sollte man stets zuerst überprüfen, ob die Fenster geschlossen sind, bevor man sie verdunkelt, andererseits besteht Kollisionsgefahr.
Insektenschutzgitter werden bei Dänischen Fenstern in der Regel von innen eingebaut. Hier bieten sich Insektenschutzlösungen an, die es sowohl als Drehrahmen gibt, wie auch als Rollos oder Plissees. Alle drei Arten gewährleisten gleichzeitig optimalen Insektenschutz und ein einfaches Öffnen der Fenster.
Wer großen Wert auf Optik legt und seinem Haus ein individuelles Aussehen und einen stilvollen Charakter geben möchte, liegt mit dem Einbau Dänischer Fenster goldrichtig. Diese geschmackvollen Fenster sind ein Hingucker, der das Haus einzigartig werden lässt.
Im Hinblick auf die Wärmeisolierung und die Einbruchsicherheit hat sich in den letzten Jahren viel getan, sodass diese den herkömmlichen Schwingfenstern inzwischen in nichts mehr nachstehen. Dennoch sollte man auf einen hohen Wärmeschutz achten. Als Holzfenster-Variante muss daher eine dementsprechend gutes Isolierglas eingesetzt werden.
Grundsätzlich sollte man beim Kauf von Dänischen Fenstern auf die verwendeten Materialien und ihre Qualität achten. Durchgängige Sprossen können das Fenster mit der Zeit instabil werden lassen und bei schlechter Verarbeitung zu sinkender Wärmeisolierung führen. Hier sollte man nicht am falschen Ende sparen. Daher sollte man sich vor der Kaufentscheidung über die verschiedenen Sprossenarten und Materialien informieren und einen Kostenvoranschlag einholen.