Letzte Aktualisierung: 05.05.2019

Fensterkontakte im Smart Home: Ratgeber zu Technik und Einsatz von Fensterkontaktschaltern

Was ist ein Fensterkontakt? Wo kommen Fensterkontaktschalter im Smart Home zum Einsatz? Welche unterschiedlichen Techniken und Funktionsweisen gibt es bei Fensterkontakten? Was kosten diese?

Fensterkontakte werden an Fensterrahmen und Flügel angebracht und funken, ob das Fenster geschlossen oder geöffnet ist. Innerhalb eines Smart Home Systems helfen Fensterkontakte, die Heizungs- und Haustechnik energie- und kostenbewusst zu steuern, darunter die Fensterüberwachung, die Heizung, die Lüftung oder die Rollläden. Großteils sind Fensterkontakte als Reed-Kontakte ausgeführt: als NC- oder als NO-Schalter.

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Kurze Erklärung der Funktionsweise

Als Fenster-Sensor (auch Detektor, Messaufnehmer oder Messfühler genannt) dient ein Fensterkontakt dazu, bestimmte Bedingungen aus seiner Umgebung wahr- und aufzunehmen. Zum Beispiel physikalische Eigenschaften wie Temperatur, Feuchtigkeit, Druck, Schall, Bewegungen oder Helligkeit.

Die qualitativ und / oder quantitativ physikalisch oder chemisch erfassten Messwerte verarbeitet der teils auch batterie- oder solarbetriebene Fensterkontakt und formt sie in ein elektrisches Signal um, das sich weiterverarbeiten und weiterleiten lässt. Die Weiterleitung kann per Kabel oder Funk erfolgen. Der Fensterkontakt ist somit das erste Glied einer Messkette innerhalb einer Messeinrichtung.

Das signalwandlerbezogene Gegenstück sind die Aktoren. Während Sensoren eine physikalische Größe in elektrischen Strom umwandeln, wandeln Aktoren oder Aktuatoren Strom oder Spannung in eine andere Energieform wie beispielsweise in Schall, Druck, Temperatur, Bewegung, Drehmoment, Licht usw. um. Sie bilden damit die neben den Sensoren und der Regelung wichtigsten Stellglieder in einem Regelkreis, indem sie Signale einer Regelung in (meist) mechanische Arbeit umwandeln. Ein Beispiel ist das Öffnen und Schließen eines Fensters, wenn der Kontakt ein Signal an die Regelung sendet, die dann den Aktor auslöst.

Im Smart Home zählen Fensterkontakte zu den wichtigsten Sensoren, die eine Vielzahl unterschiedlichster Aufgaben zur Regelung und Steuerung der smarten Haustechnik übernehmen.

Anwendungsbeispiele im Smart Home

Die Fenster-Kontakte arbeiten in einem Smart Home System drahtlos und senden Funkprotokolle. Dadurch können sie mit einer Vielzahl elektronischer Geräte kommunizieren. Die Funkkontakte lassen sich auf diese Weise problemlos mit anderen intelligenten Systemen vernetzen. Unter anderem ist es dann möglich, sie in die Alarmüberwachung, Beleuchtungs- und Heizungsregelung zu integrieren. Im Folgenden stellen wir Ihnen die unterschiedlichsten Anwendungen für Fensterkontakte im Smart Home vor.

Fensterkontakte als einfache Fensterüberwachung inklusive der daraus resultierenden Anzeige

Dank des Einsatzes von Fensterkontakten informiert Sie Ihr Smart Home beim Verlassen desselben via 

  • eine rot leuchtende LED,
  • eine akustische Ansage oder
  • ein blinkendes Deckenlicht

darüber, dass noch ein Fenster geöffnet ist. Eine Benachrichtigung kann je nach Anbieter auch über eine automatische Nachrichtenfunktion per E-Mail oder auch per SMS-Benachrichtigungen ausgeführt werden.

Eine solche Erinnerung an noch offen stehendes Fenster macht auch am Bett in Form einer Anzeige Sinn, wobei der Fensterkontakt hier zusätzlich die Funktion eines Regensensors erfüllen kann.

Oder aber der Fensterkontakt funktioniert in Abhängigkeit von der erfassten Außentemperatur und der verstrichenen Zeit – und erinnert Sie daran, dass Sie nach dem Lüften ein Fenster noch nicht wieder geschlossen haben.

Fensterkontakte zur Regelung und Steuerung von Heizungs-, Lüftungs- und Klimaanlagen

Öffnen Sie ein Fenster, das von einem Fensterkontakt „beobachtet“ wird, nur kurzzeitig, um zu lüften (sogenanntes Stoßlüften), sollte dies auf die Heizungsregelungkeinen Einfluss nehmen. Wird das Fenster länger geöffnet, signalisiert der Fensterkontakt dem Heizkörperthermostat, dass er runterfahren kann, bis es wieder geschlossen ist.

Anders wäre es, wenn Sie das offene Fenster tatsächlich vergessenen hätten: Dann könnte die Heizleistung in diesem Raumgänzlich heruntergeregelt werden (sogenannter Frostschutzmodus), damit nicht unnötige Heizenergie verbraucht würde. In einer einfachen Smart Home-Konfiguration ohne weitere Sensoren würde man dem System das Verlassen des Hauses signalisieren und dieses regelt den Heizkörper per Thermostat bei länger geöffnetem Fenster herunter.

Auch die Anlage zur kontrollierten Wohnraumbelüftung lässt sich mit Fensterkontakten so steuern, dass sie dynamisch auf den aktuellen Fensterstatus – offen oder geschlossen - reagiert. Oder der Abluftventilator im WC soll sich nur dann einschalten, wenn das WC-Fenster zu ist. Ein Fensterkontakt macht auch diese Funktionalität möglich.

Fensterkontakte zur Steuerung der Jalousien und Rollläden in Abhängigkeit vom aktuellen Fensterstatus

Mit einem Fensterkontakt wäre es beispielsweise möglich, zu verhindern, dass Jalousie oder Rollladen sich automatisch schließen, solange die Terrassentür noch offen steht. So werden Sie nicht aus Versehen ausgesperrt.

Oder der Fensterkontakt reagiert auf einsetzenden Regen (Messwerte kommen zum Beispiel von der Wetterstation) und schließt bei einem offenstehenden Fenster dessen Außenjalousie beziehungsweise Rollladen: Das beugt einem Wasserschaden durch eintretendes Regenwasser vor.

Sie können dank des Fensterkontakts auch die Lamellenposition einer Jalousie automatisch auf Mittelstellung (offen) regulieren, wenn das zugehörige Fenster zum Lüften von Hand geöffnet wird.

Oder aber ein innen angebrachtes Verdunklungsrollo lässt sich nur verschließen, wenn das Fenster zu ist.

Fensterkontakt als „Mini-Alarmanlage“ (ohne versicherungstechnische Relevanz)

Wird ein Fenster geöffnet, während die Alarmanlage an ist, löst dies den Alarm aus und gegebenenfalls noch extra Abschreckungssignale wie 

  • Einschalten der Beleuchtung
  • Hochfahren von Jalousien und / oder Rollläden
  • Losgehen eines akustischen Alarmsignals.

Eine solche Alarmfunktion bedarf dabei nicht unbedingt einer Alarmanlage, sondern kann bereits mit einem "kleinen" Smart Home-System mit Fensterkontakten und Rauchmelder ausgeführt werden. Wird dem Smart Home-System z. B. per Wandsender an der Haustür das Verlassen des Hauses mitgeteilt, kann bei unbefugtem Öffnen des Fensters die Sirene des Rauchmelders aktiviert werden. Das macht Nachbarn aufmerksam und verunsichert den Eindringling. Die SmartHome Zentrale schickt zeitgleich eine Benachrichtigung und der Empfänger kann sofort entsprechend reagieren.

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Überblick über technische Überwachungsvarianten

Öffnungsüberwachung - Funktion, Vor- und Nachteile

Ein Fensterkontakt, der der Öffnungsüberwachung dient, besteht in der Regel aus

  • einem Kontaktelement und
  • einem fest montierten Magneten.

Der sogenannte Permanentmagnet wird in den Fensterflügel des Fensters installiert und in den zugehörigen Fensterrahmen kommt ein Reed-Kontakt. Bei geschlossenem Fenster, wo Flügel und Rahmen aneinander liegen, liegen auch Reed und Magnet direkt neben- beziehungsweise übereinander. Der Fensterkontakt erfasst für das Fenster den Status: geschlossen.

Als Nachteil wird dieser Technik angekreidet, dass mitunter auch ein „bloß vom Wind“ zugedrückter Fensterflügel vom Fensterkontakt als geschlossen erfasst wird - gleichwohl der Fenstergriff in der Stellung „geöffnet“ steht.

Verschlussüberwachung – Funktion, Vor- und Nachteile

Bei der sogenannten Verschlussüberwachung, die auch Fenstergriffüberwachung oder nur kurz Griffüberwachung genannt wird, ist das Fenster mit einem Fensterkontaktelement ausgerüstet und der Fensterflügel mit einem beweglichem Magneten.

Damit „überwacht“ der Fensterkontakt die tatsächliche Verriegelung des Fensters. Wird der Fenstergriff gedreht, bewegt sich der Magnet aus dem Schaltbereich des Kontaktelements heraus.

Anschluss eines Reed-Kontakts an einen KNX-Binäreingang

Fensterkontakte, die als Reed-Kontakte ausgelegt sind, was auf den Großteil der Fensterkontakte zutrifft, ganz gleich, ob mit oder ohne Sabotageleitung, werden mit einem KNX-Binäreingang (das ist ein Automatisierungsstandard des Smart Home) verbunden, so dass die Öffnungsüberwachung auf den KNX-Bus geschaltet wird.

Kanal 1 des Binäreingangs informiert darüber, ob das Fenster geöffnet oder geschlossen ist. Falls ein sogenannter Sabotagekontakt besteht, wird dieser auf einen zweiten Eingang gelegt. Im normalen Zustand ist dieser stets geschlossen. Sollte der Binäreingang einen offenen Kontakt erkennen, kann man davon ausgehen, dass ein Kabelbruch (zum Beispiel infolge von Sabotage) vorliegt.

Was man bei der Planung von Fensterkontakten beachten sollte

Wenn Sie vorhaben, im Zuge der Einrichtung Ihres Smart Home Fensterkontakte zu installieren, sollten Sie die folgenden Grundregeln beachten:

  • Setzen Sie Fensterkontakte – auch zur einfachen Öffnungsüberwachung - grundsätzlich für alle Fenster, Fenstertüren und Türen ein.
  • Bevorzugen Sie, wenn möglich, eine verkabelte Lösung. Eine funkbasierte Fensterkontakt-Lösung sollten Sie in einem Neubau nur ausnahmsweise einsetzen, zum Beispiel dann, wenn ein Fenster in der Planung „vergessen“ wurde.
  • Fensterkontakte sollten Sie aus Garantiegründen vom Fachmann, zum Beispiel von Ihrem Fensterbauer, montieren. Meist besteht die Möglichkeit, dass Sie die Fensterkontakte Ihrer Wahl selbst beschaffen und dem Handwerker zum Einbau übergeben.
  • Beachten Sie, dass die Anschlussleitungen von handelsüblichen Reed-Fensterkontakten unterschiedlich ausfallen: In der Regel sind sie eher kürzer als länger (zwischen zwei und fünf Metern gilt als kurz). Das heißt für die Montage: Verklemmen Sie die Anschlussleitungen am besten in der Nähe des Fensters in einer Installationsdose, beispielsweise in der Dose für den sogenannten Raumcontroller oder Präsenzmelder.

Preise von Fensterkontakten

Einfache Fensterkontakte bekommen Sie schon für wenige Euro. Mittelklasse-Modelle liegen bei Preisen zwischen 40 und 60 Euro. Hochwertige Modelle kosten weit über 100 Euro. Die großen Preisunterschiede resultieren oft aus der Verbindungsart Kabel (eher preiswerter) oder Funk (eher teurer) und dem mit Ihnen verbundenen Funktionsumfang. Kontakte im System mit Smart Home-Paketen zum Nachrüsten kosten rund 250 Euro.

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