Letzte Aktualisierung: 22.12.2016

Experten-Ratgeber: Typen und Maße raumhoher Türen

Was unterscheidet eine raumhohe Tür technisch von einer herkömmlichen Tür? Wo macht der Einsatz deckenhoher Türen Sinn? Welche Vor- und Nachteile bringen raumhohe Türen?

Hohe Räume bringen eine gewisse Weite ins Leben. Sie lassen dem Kopf buchstäblich mehr Luft nach oben. Doch das mit der Weite und der Luft nach oben hört häufig schon bei der Raumtür auf: Die ist in vielen hohen Räumen nämlich in Standardhöhe ausgeführt. Das nimmt dem hohen Raum zumindest optisch einen Teil seines Charmes. Die für den Raum optisch zu kleine Tür bringt die Dimensionen in ein Missverhältnis, das mitunter sogar als störend empfunden wird. Mit einer deckenhohen Tür setzt, man das großzügige Konzept eines hohen Raums auch optisch fort. Sie öffnet den Raum vom Boden zur Decke und gewährt großflächigere Einblicke in den und Ausblicke aus dem Raum als eine normal hohe Tür. Als Verbindungstür zwischen zwei Räumen bringt eine deckenhohe Tür so optische Ruhe und räumliche Verbundenheit. Wir erklären Ihnen in diesem Beitrag, was Sie zum Aufbau, Einbau und zum Einsatz raumhoher Türen wissen sollten. Wir machen Sie dabei auch mit deren Vor- und Nachteilen bekannt und informieren Sie über die materialspezifische Beschaffenheit moderner deckenhoher Türen.

Was Sie hier über raumhohe Türen lesen können:

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Türen so hoch wie der Raum

Raumhohe Türen sind Türen, die vom Boden bis zur Geschossdecke reichen. Sie sind damit so hoch wie der Raum selbst. Man nennt sie daher auch deckenhohe oder geschosshohe Türen.

Aus der Diversität der Höhen von Räumen ergibt sich, dass raumhohe Türen recht unterschiedliche Maße haben können. Das ist auch ein Grund, warum es raumhohe Türen in Standardmaßen (zum Beispiel Raumhöhe bis 260 oder 278 Zentimeter) nur in kleinen Stückzahlen zu kaufen gibt.

Meist, insbesondere bei Sanierungen von Altbauten, wo die Raumhöhe vorgegeben ist, lässt man sich deshalb raumhohe Türen passgenau anfertigen. Das macht sie zu Unikaten, die ihren Preis haben. Häufig findet man raumhohe Türen in der hochpreisigen Kategorie der „Designertüren“.

Raumhohe Türen können als einflügelige Türen und als zwei- oder mehrflügelige Türen ausgelegt werden. Kurz gesagt: Es gibt nahezu jede Türart, darunter Drehtür, Falttür, Schiebetür, auch in einer raumhohen Variante.

Unterschiede bei der bautechnischen Ausführung von raumhohen Türen

Raumhohe Türen sind in unterschiedlicher Standard-Ausführung machbar. Üblich sind raumhohe bzw. deckenhohe Türen mit und ohne Zargenteil sowie mit und ohne Kämpfer. Die Standard-Türhöhen belaufen sich auf etwa 260 Zentimeter bis 280 Zentimeter.

Auch der Anschlag der raumhohen Tür kann verschieden realisiert werden. Folgende Einbauweisen des Türblatts in den Türrahmen sind üblich:

  • gefälzt (eine Standard-Ausführung, bei der das Türblatt überschlagend angeschlagen wird)
  • türflächenbündig (eine Ausführung, bei der das Türblatt und der Türrahmen bündig angeschlagen sind, entweder gefälzt oder stumpf, mit sichtbaren oder mit verdeckten Türbändern)
  • wandbündig (eine Ausführung, bei der das Türblatt und der Türrahmen bündig zur Wand angeschlagen sind, entweder gefälzt oder stumpf, mit sichtbaren oder mit verdeckten Türbändern)

Beim stumpfen Anschlag einer raumhohen Tür unterscheidet man nach Anschlag mit Rahmen-Querstück oben oder ohne. Gibt es ein Querstück sieht man oben in der Türöffnung einen Absatz, den Türrahmen, während man bei einem Anschlag ohne Querstück oben die durchgehende Decke sieht.

Stattdessen ist dort bei geschlossener Tür ein Lichtspalt zu sehen, wie es ihn auch an der unteren Türkante (zwischen Boden und Tür) gibt. Die Einbauweise ohne Querstück wird besonders gern in Räumen in Museen, Galerien & Co angewandt.

Die übliche Vielfalt von Werkstoffen – auch bei raumhohen Türen

Raumhohe Türen gibt es in allen typischen Tür-Baustoffen. Je nach Einsatzzweck können die Türen aus Metall, Holz und holzähnlichen Werkstoffen, Glas, Kunststoff oder Werkstoffverbunden gemacht sein. Jede geschossdeckenhohe Tür hat daher ihre materialspezifischen Eigenschaften.

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Normatives zur Höhe einer Tür

Die Türhöhe ist kein willkürlich gesetztes Maß. Es gibt vielmehr eine ganze Reihe an Richtlinien, Verordnungen, Vorschriften und Normen, die die Türmaße, darunter die Höhe, regeln. Dabei geht es in erster Linie um Mindestmaße.

Mindestmaße nach Einsatzzweck

Entscheidend dafür, welche Mindestmaße eine Tür aufweisen muss, ist zum einen ihr Einsatzzweck. Der wiederum wird unterschiedlichen Bereichen zugeordnet, zum Beispiel dem allgemeinen / privaten Einsatz, dem Einsatz in Arbeitsstätten oder dem Einsatz in Verkaufsräumen, Praxen, Schulen oder Krankenhäusern.

Dementsprechend regeln DIN-Normen die Türhöhe und Türbreite. So geht es in Teil 4 (“Körpermaße des Menschen”) der DIN 33402 um die grundsätzliche Bemessung von Durchgängen. Auf Basis der Norm fordert man eine sogenannte

  • lichte Durchgangshöhe von 1.923 Millimetern und
  • lichte Durchgangsbreite von 560 Millimetern.

Türen mit einem Baurichtmaß ab 2.000 Millimetern erfüllen diese Forderung also.

Höhere wie deckenhohe Türen sowieso. Die DIN 18025 stellt in Teil 1 (“barrierefreie Wohnungen”) besondere Anforderungen, beispielsweise für Wohnungen für Rollstuhlfahrer, darunter eine lichte Durchgangsbreite von 900 Millimetern. Dieser Norm gerecht werden wollende Türen im Sanitärbereich müssten nach außen öffnen. Große Glastüren beziehungsweise Glasflächen mit Türen müssten dementsprechend kontrastreich gestaltet sein. Und Türanschläge und Türschwellen seien demnach zu vermeiden oder sollten nicht höher als zwei Zentimeter sein.

So manche Bauordnung der einzelnen Bundesländer (Landesbauordnung) schreibt bei Türen ein Mindestmaß von 1.000 mal 2.000 Millimeter vor, um auch der Feuerwehr genügend Durchtritt zu lassen. Dort, wo reger Besucherverkehr an der Tagesordnung ist, darunter behinderte oder ältere Menschen und oder Kleinkinder, ist eine lichte Durchgangsbreite von 950 Millimetern gefordert.

Auch die Arbeitsstätten-Richtlinie (ASR 10/1 zur Arbeitsstättenverordnung) schreibt für eine Arbeitsstätte, zum Beispiel im Rahmen eines Gewerbebetriebes, eine lichte Höhe über den Wegen von mindestens 2.000 Millimetern vor. Die vorgeschriebene Breite der Tür richtet sich nach der Zahl der Personen im amtlich sogenannten „Einzugsgebiet“.

Dabei gilt folgende Abstufung: 

  • bis 5 Personen: lichte Breite 875 Millimeter,
  • bis 20 Personen: lichte Breite 1000 Millimeter,
  • bis 100 Personen: 1.250 Millimeter,
  • bis 250 Personen: lichte Breite 1.750 Millimeter,
  • bis 400 Personen: lichte Breite 2.025 Millimeter.

Nur bei Wegen, die zur Bedienung und Überwachung dienen, ist es zulässig, die vorgenannten Maße zu unterschreiten.

Auch die Krankenhausverordnung (§15 Türen in Krankenhäusern), die Geschäftshausverordnung GhVO § 11, die Versammlungsstättenverordnung sowie die Gaststättenverordnung GastBauVO nennen Mindestmaße für Türen.

Mindestmaße nach Einbauweise

Auch die Art und Weise, wie eine Tür angeschlagen ist, kann einen Ausschlag für ihre Maße geben. Hierbei beziehen sich die folgenden Mindestmaße auf die Außenmaße des Türblatts:

Tabelle 1: Normgrößentabelle für 1-flügelige Türen
Einheiten Baurichtmaß nach DIN 18100 Maueröffnungsmaß Türblatt - gefalzt* Türblatt - stumpf einschlagend*
Breite (in mm) 625 635 610 584
Breite (in mm) 750 760 735 709
Breite (in mm) 875 885 860 834
Breite (in mm) 1000 1010 985 959
Breite (in mm) 1125 1135 1110 1084
Breite (in mm) 1250 1260 1235 1209
Höhe (in mm) 1875 1885 1860 1847
Höhe (in mm) 2000 2010 1985 1972
Höhe (in mm) 2125 2135 2110 2097

* Türblattaußenmaße

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