Letzte Aktualisierung: 31.12.2016

Experten-Ratgeber: Türaufbau und -konstruktion einfach erklärt

Wie ist eine Tür aufgebaut? Welche Bestandteile gehören zu einer Tür? Wie heißen die Teile einer Tür? Was sind Türblatt, Zarge und Sturz? Und was ist die Türlaibung?

Tür zu! Wenn umgangssprachlich von einer Tür die Rede ist, dann geht es meist um den beweglichen Teil derselben, das so genannte Türblatt. Doch eine Tür ist ein komplexes Konstrukt, zu dem mehr als nur das Türblatt gehört. Wir erklären Ihnen in diesem Artikel, aus welchen Teilen eine typische Tür aufgebaut ist und welche Aufgabe jedes dieser Türbauteile erfüllt. Sie erfahren nicht nur Wissenswertes zum Aufbau der einzelnen Türteile, sondern auch zu ihrem funktionalen Zusammenspiel, aus dem sich die Funktionalität der Tür ergibt.

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Die wichtigsten Bestandteile einer Tür

Im Grunde besteht jede Tür, eigentlich: jedes Türelement, aus drei einzelnen Bestandteilen, die so benannt werden: 

  • 1. Türrahmen
  • 2. Türblatt
  • 3. Türbeschläge 

Was Sie zum Türaufbau, Konstruktionsweise und werkstofflicher Beschaffenheit der drei aufgelisteten Türbauteile wissen müssen, erklären wir Ihnen im Folgenden ausführlich:

Aufbau, Arten und Bestandteile des Türrahmens

Den Türrahmen nennt man kurz auch nur Rahmen. Oft werden dafür auch die Bezeichnungen Türzarge, kurz: Zarge, und Futterzarge, kurz: Futter, beziehungsweise Futterbrett benutzt. Dabei handelt es sich um den fest in die Maueröffnung montierten Teil des Türaufbaus.

Die Zarge / das Futter bedeckt die Schnittflächen der Maueröffnung, den sogenannten Sturz (oben) und die sogenannte Laibung (an beiden Seiten), also die Flächen des Durchgangs, die in die Öffnung gerichtet sind. Sie / es ist somit eine Art Verkleidung für diese Flächen. Wird lediglich eine Zarge / ein Futter ohne Türblatt eingebaut, nennt man die Zarge Durchgangszarge respektive das Futter Durchgangsfutter.

Man unterscheidet den Aufbau des Türrahmens nach verschiedenen Ausführungen:

zum einen nach der Bündigkeit des Türrahmens

  • Bündiger Zargenaufbau

Die Türzarge selbst kann bündig ausgeführt sein oder nicht. Eine bündige Türzarge schließt mit den Schnittflächen der Maueröffnung bündig ab. Sie ragt also nicht darüber hinaus. Somit ergibt sich eine sehr ruhige Optik für eine Wand mit der wandbündigen Tür darin.

  • Türaufbau mit Zargenverkleidung

Anders ist es, wenn die Türzarge nicht bündig ausgeführt ist: Dann ragt sie über die Mauer hinaus und wird selbst noch verkleidet. Das geschieht mit Hilfe einer so genannten Zargenverkleidung, die ihrerseits mit oder ohne Wandleiste (auch Wandanschlussleiste genannt) und mit oder ohne Falzbekleidung beziehungsweise Zierbekleidung (Bekleidungen an Zargen, die auf der Wand aufliegen und die Rohbauöffnung abdecken) ausgeführt sein kann.

zum anderen nach der Art und Weise, wie das Türblatt in den Rahmen eingehängt werden kann:

  • Aufbau der Blendrahmenkonstruktion

Will man, insbesondere im Sanierungsfall, das lichte Durchgangsmaß einer Türkonstruktion nicht noch unnötig schmälern, setzt man einen Blendrahmen, auch Blendrahmenzarge genannt, ein: Dabei handelt es sich um ein Rahmenholz, das (meist einseitig) vor die Wand geschraubt wird. Eine alternative Bezeichnung dafür ist Stockrahmen oder Holzumfassungszarge. Der Blendrahmen trägt das Türblatt, das man in ihn einhängt. Er ist auch dann die konstruktive Lösung, wenn die Wandbekleidung flächenbündig mit dem Türblatt ausgeführt werden soll.

  • Aufbau einer Blockrahmenkonstruktion

Wird die Tür dagegen in die Zarge gehängt, nutzt man dafür ein spezielles Rahmenholz, den sogenannten Blockrahmen beziehungsweise die sogenannte Blockzarge. Der Türaufbau mit Blockrahmenkonstruktion mindert das lichte Durchgangsmaß. Auch der Blockrahmen wird häufig mit dem Begriff Stockrahmen bezeichnet. Der Aufbau des Blockrahmens beziehungsweise der Blockzarge besteht aus einem massiven Laibungsteil, das die Laibung ohne Zier- und Falzbekleidungen verkleidet. Blockrahmen beziehungsweise -zarge sind stets so breit, wie die Wand dick ist, sie sind also bündig und stehen nicht über.

Noch mehr Fachbegriffe im Türrahmen: Türpfosten, Türsturz und Türschwelle

Die Fachbegriffe Türpfosten, Türsturz und Türschwelle, die alle auch ohne das Bestimmungswort Tür der zusammengesetzten Substantive gebräuchlich sind, also Pfosten, Sturz und Schwelle, begegnen einem ebenfalls im Zusammenhang mit dem Aufbau eines Türrahmens.

  • Aufbau des Türpfostens

Die Türpfosten sind konstruktiver Teil des Türrahmens beziehungsweise der Türzarge. Gemeint sind damit die Seitenteile des Rahmens / der Zarge, die die Laibung der Maueröffnung, also deren beide Seiten links und rechts, verkleiden.

  • Aufbau des Türsturzes

Der Türsturz ist selbst kein konstruktiver Bestandteil des Türrahmens, sondern des Mauerwerks über der Öffnung. Dort wird ein die Maueröffnung überspannender Träger aus Beton eingesetzt, der als schmaler Balken die aufliegenden Lasten an die Wände oder senkrechte Stützen ableitet.

  • Aufbau der Türschwelle

Die Türschwelle ist mitunter noch konstruktiver Teil der Türzarge beziehungsweise des Türrahmens. Traditionell dient eine Türschwelle zum Abdecken von Stoßfugen sowie als unterer Anschlag für das Türblatt. Im Zuge der zunehmenden Barrierefreiheit beim Hausbau wird auf klassische Türschwellen heute jedoch meist vezichtet. Kommen barrierefreie Türschwellen noch zum Einsatz, dürfen sie nicht höher als zwei Zentimeter sein.

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Aufbau und Konstruktionsweisen des Türblattes

Der bewegliche Teil der Türkonstruktion ist das Türblatt beziehungsweise der Türflügel. Er wird an der Zarge befestigt. Die Beschaffenheit des Türblatts, sowohl konstruktiv als auch werkstofflich, ist ausschlaggebend für die Qualität der Tür, die Aussehen, Funktionalität und Eigenschaften umfasst.

Als Materialien für das Türblatt kommen heutzutage neben dem klassischen Holz vor allem Holzwerkstoffe (Faserplatten der unterschiedlichsten Qualität, darunter HDF und MDF), Stahlblech und Kunststoff zum Einsatz, die teilweise mit Glaseinlagen ergänzt werden. Das Türblatt selbst kann auf verschiedene Art und Weise aufgebaut sein:

  • als Tür mit Hohlraumfüllung: die Hohlraumfüllung kann eine Kartonwabenfüllung oder eine steifige Einlage sein, zum Beispiel aus extrudiertem Polystyrol
  • als Tür mit Röhrenspaneinlage: Türblatt hat eine vollflächige/n Füllung / Kern aus einer Spanplatte mit eingefrästen Röhren
  • als Tür mit Vollspaneinlage: Türblatt mit vollflächiger Vollspanplatte als Einlage / Füllung oder schichtweise verklebten Spanplatten (drei- oder vierschichtige Varianten sind gängig)
  • als Rahmentür: das Türblatt besteht aus einem meist hölzernen Rahmen, der häufig an strategisch wichtigen Punkten (im Bereich der Bänder und des Schlosses) verstärkt ist, und entsprechenden Glaseinlagen 

Arten von Türbeschlägen im Überblick

Zu den Türbeschlägen gehören alle Teile der Tür, mit denen diese beschlagen worden ist. Die Beschläge sorgen für die Funktionalität der Tür.

So sorgen Türbänder und -scharniere als konstruktive Verbindungen zwischen Türblatt und Zarge dafür, dass sich die Tür öffnen und schließen lässt. Strategisch wichtig ist die Platzierung der Bänder und Scharniere am Türblatt, da ihre Position je nach Türart erfolgt und mitbestimmt, in welche Richtung die Tür beim Öffnen und Schließen schwenken soll. Auch die Bauteile zum Verschließen, Verriegeln und händischen Öffnen einer Tür, wie Türriegel, Türfalle mit Türgriff (auch Türdrücker genannt) und Schloss sind Beschläge.

Weitere mögliche (Auf)Bauteile einer Tür

Neben den drei Hauptbestandteilen des Türaufbaus Zarge, Türblatt und Beschläge gibt es noch weitere, die Sie optional verbauen können und die keinen direkten Einfluss auf die Türkonstruktion haben. Gemeint sind Türschließer zum automatischen Schließen der Tür, Türfeststeller, Türstopper, Türöffner, Türklopfer, Türspione und nicht zu vergessen Türklingeln & Co.

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