Letzte Aktualisierung: 15.01.2024

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Energieverbrauch in Deutschland

Der Energieverbrauch ist die Menge Energie, die man einsetzt, um z. B. die Waschmaschine mit Strom anzutreiben oder ein Kraftwerk mit Kohle zu befeuern. Der Verbrauch wird dann in z.B. kWh oder Tonnen gemessen. Obwohl der Begriff „Energieverbrauch“ weit verbreitet ist, ist er physikalisch falsch, da Energie lediglich umgewandelt, aber nicht verbraucht werden kann.

Definition: Primär- und Endenergieverbrauch im Vergleich

Primärenergieverbrauch

Der Primärenergieverbrauch (PEV) bezeichnet den Energiegehalt aller im Inland eingesetzten Energieträger. Der Begriff umfasst sogenannte Primärenergieträger, wie zum Beispiel Braun- und Steinkohlen, Mineralöl oder Erdgas, die entweder direkt genutzt, oder in sogenannte Sekundärenergieträger wie zum Beispiel Kohlebriketts, Kraftstoffe, Strom oder Fernwärme umgewandelt werden. Berechnet wird er als Summe aller im Inland gewonnenen Energieträger zuzüglich des Saldos der importierten/exportierten Mengen sowie der Bestandsveränderungen abzüglich der auf Hochsee gebunkerten Vorräte.

Endenergieverbrauch

Der Endenergieverbrauch (EEV) stellt die vorletzte Stufe vor Verwendung von Energieträgern dar. Der Endenergieverbrauch umfasst den energetisch genutzten Teil des Energieangebots im Inland nach der Umwandlung, der unmittelbar der Erzeugung von Nutzenergie dient. Der Endenergieverbrauch wird nach bestimmten Verbrauchergruppen aufgeschlüsselt:

  • Industrie
  • Verkehr
  • private Haushalte
  • Gewerbe, Handel und Dienstleistungen (GHD)

Der Endenergieverbrauch in Deutschland ist seit Beginn der 1990er Jahre kaum gesunken. Im langjährigen Trend ist nur der Wärmeverbrauch rückläufig, während der Verbrauch von Kraftstoff nahezu konstant ist und der Stromverbrauch steigt. Sektoral betrachtet ist der Energieverbrauch im Verkehr und in den privaten Haushalten jeweils gestiegen.

Der Bruttoendenergieverbrauch nach EU Richtlinie 2009/28/EG errechnet sich aus dem Endenergieverbrauch, dem Eigenverbrauch der Energiewirtschaft bei der Erzeugung von Wärme und Strom sowie den Transport- und Leitungsverlusten bei Übertragung und Verteilung.

Weder der Endenergieverbrauch (EEV) noch der etwas höhere Bruttoendenergieverbrauch entwickeln sich parallel zum Primärenergieverbrauch (PEV). Der Anteil des EEV am PEV variierte zwischen 1995 und 2017 in einer Bandbreite von 64 bis 71 Prozent. Ursächlich dafür sind Entwicklungen in den Umwandlungsbereichen, die im Rahmen des Bruttoendenergieverbrauchs nicht betrachtet werden.

Experten-Wissen: Der kumulierte Energieaufwand "KEA" und der kumulierte Energieverbrauch "KEV" sind in der Fachwelt bekannte und oft benutzte Größen, um z. B. Umweltbelastungen zu messen und zu vergleichen. Insb. der KEV eignet sich zur Information für weite Teile der Bevölkerung auf Grund seiner vereinfachenden Darstellung.

Energieverbrauch in den Sektoren

Energieverbrauch im Haushalt

In den Privathaushalten Deutschlands ist nicht das Auto, sondern die Heizung der größte Energieverbraucher. Die Wärmeversorgung benötigt durchschnittlich 50 Prozent des privaten Energieverbrauchs. Zusammen mit der Warmwasserbereitung, die häufig mit der Heizung gekoppelt ist, sind es sogar rund 60 Prozent des Energieverbrauchs. Für das Autofahren werden hingegen nur 35 Prozent Energie eines Privathaushalts verbraucht.

Ohne Berücksichtigung des Autos als Energieverbraucher im Haushalt entfällt rund 70 Prozent des Haushaltsenergieverbrauchs auf das Heizen und die Bereitstellung von Warmwasser. Die restlichen 30 Prozent fallen auf Beleuchtung, den Betrieb von elektrischen Geräten sowie die Tätigkeiten Kochen, Bügeln, Waschen. Gas ist derzeit der wichtigste Energieträger im Bezug auf den Energieverbrauch im Haushalt. Im Jahr 2013 betrug sein Anteil an der gesamten Haushaltsenergie 41,7 Prozent. Dagegen spielt Mineralöl eine eher geringe Rolle. Sein Anteil lag 2013 bei 18 Prozent. Im Vergleich zu 2005 hat sich der Anteil also um fast 30 Prozent reduziert. Der Einsatz von Erneuerbaren Energien (Brennholz, Solarthermie, Wärmepumpen) im Bereich der Wärmegewinnung in privaten Haushalten lag 2013 indes erst bei 11,7 Prozent.

Um Energie zu sparen, ist es wichtig die größten Energieverbraucher zu kennen. Neben der Heizung und dem Auto es gibt auch eine Vielzahl kleinerer Energieverbraucher im Haushalt, bei denen sich das Energiesparen oder ein Austausch lohnen kann, um seinen Energieverbrauch im Privathaushalt zu reduzieren.

Den größten Energieverbrauch der Haushaltsgeräte weisen unter anderem Kühl und Gefriergeräte, Herde, Waschmaschinen, Wäschetrockner, Fernseher, PC und Glühlampen auf. Haushaltsgeräte, die bereits einige Jahre alt sind, können dabei echte Stromfresser sein. Verwendete Materialien, Bauweisen und die Technologie sorgen bei modernen Haushaltsgeräten für einen wesentlich geringeren Energieverbrauch. Der Ersatz alter Haushaltsgeräte kann sich deshalb häufig schon nach wenigen Jahren lohnen.

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Energieverbrauch in der Industrie

Laut Statischem Bundesamt spielt an vielen großen Industriestandorten Erdgas, das auch deutschlandweit der wichtigste Energieträger war, eine große Rolle. So hatte der energieintensivste Kreis Ludwigshafen am Rhein einen Erdgasanteil von über 50 %, den höchsten Anteil an Erdgas hatte Wittenberg in Sachsen-Anhalt mit über 90 %.

An anderen Orten fallen die erneuerbaren Energien stärker ins Gewicht: Den höchsten Verbrauch von erneuerbaren Energien hatte die Industrie im Kreis Stendal mit gut 12 Petajoule. Hier waren die erneuerbaren Energien auch der wichtigste Energieträger. Im Alb-Donau-Kreis verbrauchte die Industriegut 5 Petajoule erneuerbare Energien, in Meißen knapp 2 Petajoule. Kohle als Energieträger kam vor allem im Rhein-Erft-Kreis, in Soest und im Burgenlandkreis zum Einsatz.

Im Jahr 2018 betrug der Energieverbrauch der Industrie in Deutschland insgesamt 3 981 Petajoule und damit 2,3 % weniger als im Vorjahr. Wichtigster Energieträger für die deutschen Industriebetriebe war im Jahr 2018 bundesweit Erdgas mit einem Anteil von knapp 30 %, gefolgt von Strom (22 %), Mineralölen und Mineralölprodukten (16 %) sowie Kohle (15 %). Regional gibt es dabei große Unterschiede in der Zusammensetzung des Energieverbrauchs.

Größter Energieverbraucher war bundesweit die Chemische Industrie mit einem Anteil von 29 %, gefolgt von der Metallerzeugung und -bearbeitung mit 22 % sowie der Kokerei und Mineralölverarbeitung mit 11 %. Allerdings wurde in der Chemischen Industrie mehr als ein Drittel der Energieträger (37 %) als Ausgangsstoffe für chemische Produkte und damit nicht energetisch eingesetzt.

Die Karte in vollem Funktionsumfang steht unter folgendem Link zur Verfügung:Energieverbrauch in der Industrie 2018 nach Energieträgern

Energieverbrauch während der Corona-Pandemie

Der Energieverbrauch in Deutschland wird 2020 aufgrund der Corona-Pandemie voraussichtlich um knapp 7 Prozent unter das Niveau des Vorjahres 2019 fallen und eine Höhe von 11.920 Petajoule (PJ) oder 406,6 Millionen Tonnen Steinkohleneinheiten (Mio. t SKE) erreichen, schätzt die Arbeitsgemeinschaft Energiebilanzen (AG Energiebilanzen) auf Grundlage ihrer Berechnungen für den Verbrauch in den ersten neun Monaten des laufenden Jahres.

Infolge des Verbrauchsrückgangs sowie weiteren Verschiebungen im Energiemix zugunsten der Erneuerbaren und des Erdgases rechnet die AG Energiebilanzen für 2020 mit einem Rückgang der energiebedingten CO2-Emissionen in einer Größenordnung von knapp 72 Mio. t. Das entspricht einem Rückgang gegenüber dem Vorjahr um mehr als 10 Prozent. Sollte der Verlauf der Corona-Pandemie noch weitere Maßnahmen erzwingen, ist mit einem stärkeren Rückgang beim Energieverbrauch sowie beim CO2-Ausstoß zu rechnen.

Nach Ablauf der ersten neun Monate lag der gesamte Energieverbrauch in Deutschland mit 8.469 PJ beziehungsweise 289,1 Mio. t SKE um 8,7 Prozent unter dem Vorjahreszeitraum. Nach einem starken Einbruch des Energieverbrauchs im 2. Quartal konnte sich die Verbrauchsentwicklung im 3. Quartal etwas erholen; die dafür verantwortliche, leicht verbesserte wirtschaftliche Entwicklung schwächte sich zuletzt jedoch wieder spürbar ab. Für die deutlich rückläufige Verbrauchsentwicklung sind vor allem die gesamtwirtschaftlichen Auswirkungen der Corona-Pandemie verantwortlich. Hinzu kamen langfristige Trends, wie die weitere Zunahme der Energieeffizienz sowie die im Jahresdurchschnitt bisher etwas höheren Temperaturen.

Tabelle: Entwicklung des Primärenergieverbrauchs 1. bis 3. Quartal 2020
Energie Entwicklung
Mineralöl -8,7%
Erdgas -3,0%
Steinkohle -25,7%
Braunkohle -27,0%
Kernenergie -12,0%
Erneuerbare 3,0%
Gesamt -8,7%

Die erneuerbaren Energien steigerten ihren Beitrag zum gesamten Energieverbrauch in den ersten neun Monaten um insgesamt 3 Prozent. Der Zuwachs beruht überwiegend auf der witterungsbedingt höheren Stromerzeugung aus Wind- und PV-Anlagen.

Auswirkungen auf die Höhe des nationalen Energieverbrauchs hat auch der Saldo beim Stromaustausch mit den Nachbarländern. Niedrige Stromverbräuche in den Nachbarländern sowie gesunkene Erdgaspreise führten zu deutlichen Verschiebungen in der europäischen Stromerzeugungsstruktur.

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