Letzte Aktualisierung: 02.09.2020

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Autostrom: Kosten-Vorteil, Zähler & Ladesäulen, Tarif-Vergleich

Als Autostrom wird günstiger Strom bezeichnet, der eigens für das Laden von Elektrofahrzeugen angeboten wird. Autostrom ist günstiger, weil Netzbetreiber mit dem gesteuerten Ladevorgang ihre Netze entlasten können. Dazu muss der Ladeanschluss allerdings vom Netzbetreiber zu steuern sein und einen eigenen Zähler haben. Ökologisch fährt man mit Autostrom nur, wenn dieser zu 100 Prozent aus erneuerbaren Quellen kommt.

Autostrom soll in Zukunft im Vergleich zum Haushaltstrom eine günstige Alternative für Elektromobilität werden. Wer die Akkus seines E-Autos mit Haushaltstrom betankt, zahlt aktuell rund 4,50 Euro für 100 Kilometer. Wer sein E-Mobil in Zukunft mit Autostrom lädt, zahlt rund ein Viertel weniger. Warum Autostrom günstiger ist und was nötig ist um ihn nutzen zu können, erfahren Sie in diesem Text.

Warum ist Autostrom günstiger?

Erst wenige Unternehmen haben sie im Programm: Stromtarife für Elektroautos, mit denen sich die Fahrzeuge besonders umweltfreundlich und preiswert zu Hause aufladen lassen. Aber: Wenn der Strom aus der Steckdose kommt und grün ist, warum dann noch einen extra Autostromtarif und was unterscheidet Autostrom von Haushaltstrom?

Wer einen solchen Autostromliefervertrag mit eigenem Zähler abschließt, kann mit einem sehr deutlichen Preisvorteil rechnen – das deutsche Energiewirtschaftsgesetz macht es möglich. Denn unter bestimmten Voraussetzungen lassen Elektrofahrzeuge sich schon heute gezielt zur Stabilisierung der Stromverteilnetze einsetzen. Der örtliche Netzbetreiber belohnt die Bereitschaft dazu mit deutlich gesenkten Netzentgelten.

Natürlich ist Autostrom der gleiche Strom wie beim Haushaltstrom. Der Tarif für Autostrom hat seine Wurzeln im deutschen Energiegesetz. Dort wird von Anreizen für steuerbare Verbrauchsanlagen gesprochen um Netze zu entlasten und Lastspitzen zu vermeiden. Konkret geht es um Änderungen des § 14a Energiewirtschaftsgesetz im Rahmen des Gesetzes zur Digitalisierung der Energiewende.

Es wird nicht mehr von unterbrechbaren, sondern von steuerbaren Verbrauchseinrichtungen in der Niederspannung gesprochen. Steuerbare Verbraucher helfen Netze zu stabilisieren und den Netzausbau zu reduzieren. Sie können ab- und aufgeschaltet werden, je nachdem, ob gerade viel oder wenig Verbraucher im Netz sind und ob das Energieangebot im Netz groß oder eher klein ist.

Bei erneuerbaren Energien kann das Angebot stark schwanken und flexible Verbraucher, die abhängig von Angebot und Nachfrage an- und abgeschaltet werden, können Netzbetreibern helfen ihre Netze zu stabil zu halten. Elektroautos sind solche Verbraucher und für deren Besitzer lohnt sich das Laden als zu steuernde Verbraucher in Form von niedrigem Grund- und Arbeitspreis.

Autostrom ist also günstiger, weil Netzbetreiber mit dem gesteuerten Ladevorgang ihre Netze entlasten können:

  • Ist viel Ökostrom im Netz und der Bedarf niedrig, geben Netzbetreiber den Ladevorgang für E-Autos frei und speisen Strom in Autobatterien.
  • Ist die Nachfrage nach Strom groß, das Angebot aber relativ klein, weil zum Beispiel die Sonne nicht scheint und Photovoltaikanlagen nicht produzieren, können Netzbetreiber Ladevorgänge bei E-Autos unterbrechen.

Dazu muss der Ladeanschluss allerdings vom Netzbetreiber zu steuern sein und einen eigenen Zähler haben. Die Netzentlastung wird mit einem um 30 Prozent niedrigeren Grundpreis und einem gut 20 Prozent niedrigeren Kilowattstundenpreis belohnt.

Wird beim Haushaltsstrom zum Beispiel eine Grundgebühr von 11,16 € pro Monat fällig, muss beim Autostrom nur 7,04 € monatlich gezahlt werden. Beim Arbeitspreis, also dem Preis pro Kilowattstunde, sind es anstatt 28,22 Cent beim Hausstrom nur 22,10 Cent pro Kilowattstunde für Autostrom. So kosten 100 gefahrene E-Auto-Kilometer nicht 4,50 € sondern weniger als 3,40 €. Mit einem normalen „Benziner“ würde der Preis für 100 Kilometer übrigens bei über 8,00 € liegen.

Wie funktioniert Autostrom-Laden in der Praxis?

Wichtig ist, dass der Stromtarif zeitvariabel ist und die Integration einer Ladesäule unterstützt. Ist das gegeben, kommuniziert die Ladesäule mit dem Stromanbieter, sobald das Elektromobil an die heimische Ladesäule angesteckt wird und erhält zum Beispiel die Anweisung: „Lade das E-Mobil innerhalb der nächsten 8 Stunden auf 80 Prozent auf.“

Die Ladesäule prüft den aktuellen Akkustand des Fahrzeuges und berechnet die Ladezeit. Danach wählt sie die Stunden, in denen in der Region der meiste Grünstrom im Netz zur Verfügung steht. Dann ist der Strom für Mobilität sowohl ökologisch, als auch regional und entlastet die Netze. Die Wahrscheinlichkeit, dass der Netzbetreiber den Ladevorgang unterbrechen muss, ist sehr gering, dennoch hat er die Möglichkeit dazu.

Experten raten zur Anschaffung einer sogenannten Wallbox. Sie macht das Aufladen nicht nur schneller, sondern auch sicherer als an der normalen Steckdose.

Die Wandladesysteme für die Garage oder den Stellplatz benötigen kaum Platz und die Anschaffungskosten sind überschaubar. Man kann die Wallbox entweder bei einem Internethändler kaufen und einen Fachbetrieb mit der Installation beauftragen oder man erkundigt sich beim heimischen Stromanbieter. Der liefert nicht selten Beratung, Planung, Ausführung, Installation und Wartung als Komplettpaket aus einer Hand. Auch für Mieter kann die eigene Ladestation eine Option sein.

Welcher Autostrom-Tarif ist für mich der richtige?

Die Tarifvielfalt bei Autostrom ist sehr groß. Es gibt Angebote, die auf speziellen Stromzählern basieren, auf Doppeltarifzähler (HT/NT, Zweitarifzähler) oder auf unterbrechbaren Stromzählern. Auch Angebote, bei denen Nutzer verschiedene Boni erhalten, sind verbreitet.

Wer nach einem passenden Autostrom-Tarif sucht, der sollte sich an seinem Lade- und Fahrverhalten orientieren:

Vielfahrer, die meist zuhause laden

Wer viel unterwegs ist, im Jahr also mindestens 10.000 Kilometer fährt und fast immer daheim lädt, für den eignet sich oft ein Autostrom-Tarif mit einem separaten unterbrechbaren Stromzähler. Damit profitiert er von niedrigeren Arbeitspreisen verglichen zum klassischen Stromtarif und senkt seine Stromkosten um rund ein Fünftel.

Vielfahrer, die nachts laden

Für Elektroautofahrer, die vor allem nachts zuhause laden, kann ein HT/NT-Tarif das Richtige sein. Es setzt voraus, dass der Ladevorgang erst spät abends, oft ab 22 Uhr erst startet und bis etwa 7 Uhr beendet sein muss. Ein Fahrzeug mit einer großen Batterie, das an einer Schuko-Steckdose lädt, wird hier nicht unbedingt vollgeladen sein. Mit einem Starkstrom-Anschluss und mindestens 11 Kilowatt Ladeleistung, sieht das schon anders aus. Im Mittel kann verglichen zu klassischem Haushaltsstrom eine Preisersparnis im Jahr von über 100 Euro erzielt werden.

Klassisches Stadt- und Pendlerauto

Autostrom-Tarife, die Gutschriften und Boni beinhalten oder eine Umweltprämie berücksichtigen, sind vor allem für Nutzer klassischer Stadtautos und Pendler sinnvoll. Hierzu benötigt man keinen separaten Stromzähler. Meist gibt es eine einmalige Ersparnis von rund 50 Euro.

Solarstrom vom Dach laden

Wer ein eigenes Haus hat, für den ist das Laden mit Photovoltaikstrom spannend. Gerade, wenn das Auto tagsüber zuhause steht, kann hier preiswert eigener Solarstrom geladen werden. Derzeit liegen die Kosten von selbst produziertem und genutztem Solarstrom bei 14 bis 20 Cent/kWh und damit bei der Hälfte bis zu zwei Drittel der Kosten für Strom aus dem öffentlichen Netz.

Ganz gleich, welcher Tarif gewählt wird, es sollte immer ein Ökostromangebot sein. Die Ökoqualität entscheidet darüber, wie viel klimafreundlicher ein Elektroauto gegenüber einem Verbrenner wirklich ist.

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