Letzte Aktualisierung: 26.02.2025

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Steuerbox für PV-Anlagen: Funktionsweise, Pflichten & Kosten

Bis 2032 sollen alle Haushalte in Deutschland mit digitalen Stromzählern ausgestattet werden. Darüber hinaus werden bei bestimmten Haushalten intelligente Messsysteme – so genannte Smart Meter – eingebaut, die Messdaten versenden und Steuerungssignale von außen empfangen können. Dafür wird zusätzlich zu einem digitalen Stromzähler ein Smart-Meter-Gateway (abgekürzt SMGW) installiert, das u.a. den Stromverbrauch oder Netzzustandsdaten an den Netzbetreiber übermittelt. Durch den Einsatz von Steuerboxen, die an SMGW angeschlossen werden, ist es Netzbetreibern zudem möglich, den Stromverbrauch bzw. die Stromeinspeisung effizient zu steuern. So kann Engpässen und Überlastungen im intelligenten Stromnetz (Smart Grid) entgegengewirkt werden, und Prosumer können ihre Kosten mit flexiblen Tarifen optimieren.

  • Funktion und Zweck: Eine Steuerbox für PV-Anlagen ist ein Gerät, das zur Steuerung und Regelung der Einspeisung von Solarstrom ins Netz dient. Sie ermöglicht es, die Erzeugungsleistung zu begrenzen oder die Einspeisung im Bedarfsfall ganz zu unterbrechen, um die Netzstabilität zu gewährleisten. Steuerboxen sind oft Teil eines Energiemanagementsystems (EMS) und sorgen dafür, dass die PV-Anlage mit den Anforderungen des Netzbetreibers konform ist.
  • Rechtliche Pflichten: Mit dem neuen Solarspitzengesetz, das im Februar 2025 beschlossen wurde, sind für Solaranlagen nun eine intelligenter Stromzähler (Smart Meter) UND eine intelligente Steuerung, die zwingend über eine BSI-zertifizierte Steuerungseinrichtung (Steuerbox) erfolgen muss, verpflichtend. Solaranlagen, die ungesteuert ins Netz einspeisen, werden auf 60 Prozent der Leistung abgeregelt. Die Pflicht zur Installation eines Smart Meters und einer Steuerbox gilt gemäß § 29 Absatz 1 und 2 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) künftig für alle PV-Anlagen ab einer installierten Leistung von 7 kWp.
  • Unterschiede zur CLS-Steuerbox: Während eine herkömmliche Steuerbox autark oder lokal über ein Energiemanagementsystem gesteuert wird, ist eine CLS-Steuerbox direkt an ein intelligentes Messsystem (iMSys) und ein Smart Meter Gateway (SMGW) angebunden. CLS-Steuerboxen ermöglichen eine bidirektionale Kommunikation mit dem Netzbetreiber und erfüllen die hohen Sicherheitsstandards des BSI-Schutzprofils. Sie sind somit besser für moderne, netzdienliche Anwendungen geeignet.
  • Kosten für Steuerboxen: Die Kosten für eine einfache Steuerbox liegen in der Regel zwischen 500 und 1.500 Euro (inklusive Installation), je nach Hersteller und Funktionsumfang. CLS-Steuerboxen sind aufgrund der höheren Sicherheitsanforderungen und der Anbindung an ein intelligentes Messsystem tendenziell teurer, mit Kosten im Bereich von 1.500 bis 3.000 Euro oder mehr. Beim Pflichteinbau einer Steuerbox müssen PV-Anlagenbetreiber jährlich 50 Euro – zusätzlich zum Smart Meter - für den Einbau und Betrieb der Steuerbox an den Messstellenbetreiber bezahlen.

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Wie funktioniert eine Steuerbox?

Eine Steuerbox für PV-Anlagen sorgt dafür, dass Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen) in ein intelligentes Stromnetz (Smart Grid) integriert und den Sicherheitsanforderungen des Bundesamts für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) entsprechen muss.

Mit Hilfe der Steuerbox können Netzbetreiber die Einspeisung der PV-Anlage steuern, um Netzüberlastungen zu vermeiden. Dies geschieht durch gezielte Drosselung oder Abschaltung der Einspeisung bei Netzengpässen.

Sie sorgt zudem für einen sicheren Datenaustausch und Schutz vor Manipulation und unbefugtem Zugriff gemäß dem BSI-Schutzprofil für Smart-Meter-Gateways.

Ihre Funktionsweise ist einfach: Die Steuerbox ist mit einem Smart-Meter-Gateway (SMGW) verbunden. Sie empfängt Steuerbefehle von Netzbetreibern oder Direktvermarktern. Diese Befehle werden sicher über das SMGW weitergeleitet und umgesetzt.

Wer muss eine Steuerbox installieren?

Mit dem neuen Solarspitzengesetz, das im Februar 2025 beschlossen wurde, sind für Solaranlagen nun eine intelligenter Stromzähler (Smart Meter) UND eine intelligente Steuerung, die zwingend über eine BSI-zertifizierte Steuerungseinrichtung (Steuerbox) erfolgen muss, verpflichtend. Solaranlagen, die ungesteuert ins Netz einspeisen, werden auf 60 Prozent der Leistung abgeregelt.

Die Pflicht zur Installation eines Smart Meters und einer Steuerbox gilt gemäß § 29 Absatz 1 und 2 Messstellenbetriebsgesetz (MsbG) künftig für alle PV-Anlagen ab einer installierten Leistung von 7 kWp.

Die Pflicht gilt grundsätzlich sowohl für Neu- als auch für Bestandsanlagen, wobei die Messstellenbetreiber bei Neuanlagen strengere zeitliche Vorgaben haben und diese deshalb voraussichtlich prioritär ausstatten werden.

Nach §9 (1) EEG 2023 müssen Anlagenbetreiber jetzt Vorbereitungen am Anschlusspunkt vorhalten, damit Messstellenbetreiber Smart Meter und Steuerbox im Zuge des Rollout einbauen können.

Netzbetreiber können Anlagen vom Netz trennen und Schadensersatz nach § 52a EEG 2023 (“Netztrennung bei schweren Pflichtverstößen”) geltend machen, wenn Anlagenbetreiber die technischen Vorgaben nicht einhalten.

Ausgenommen von der Steuerungspflicht sind gemäß § 29 Absatz 5 MsbG Inselanlagen, sogenannte „Nulleinspeise-Anlagen” (maximale Wirkleistungseinspeisung = Null), die keinen Strom ins Netz einspeisen sowie Steckersolargeräte bis 2 kWp Modulleistung und 800 W Wechselrichterleistung für die keine Ausstattungspflicht besteht.

Was kosten Steuerbox und Smart Meter?

Trotz der für Solaranlagen geltenden Smart Meter-Pflichten sehen die Gesetzesänderungen in § 30 und § 35 MsbG teils erhebliche Anhebungen der Obergrenzen für die Preise vor, die Messstellenbetreiber für den Einbau und Betrieb von Smart Metern und Steuerungstechnik von den Anschlussnehmern verlangen können.

So werden die maximalen jährlichen Kosten für den Einbau und Betrieb des Smart Meters bei Anschlussnehmern mit einem Stromverbrauch zwischen 6.000 und 10.000 kWh von 20 Euro auf 40 Euro verdoppelt.

Die maximal zulässigen Entgelte steigen für Photovoltaikanlagen mit einer Leistung von 2 kW bis 15 kW um 30 Euro pro Jahr. Die Mehrzahl der Photovoltaiksysteme auf Einfamilienhäusern liegt in dieser Leistungsklasse.

Bei PV-Anlagen mit einer installierten Leistung zwischen 15 und 25 kWp wird die Preisobergrenze für Smart Meter von 90 Euro auf 110 Euro erhöht und für Anlagen von 25 kW bis 100 kW steigen die Kosten um 20 Euro pro Jahr an.

Hinzu kommen Kosten für den Einbau und Betrieb der Steuerbox am Netzanschlusspunkt in Höhe von jährlich 50 Euro.

Tabelle: Jährliche Kosten für Steuerbox und Smart Meter
Leistung ab 2025 bisher
>2 bis 15 kWp 50 € 20 €
>15 bis 25 kWp 110 € 50 €
>25 bis 100 kWp 140 € 120 €
Steuerbox 50 € 10 €

Gehen wir mal von einer für ein Einfamilienhaus klassischen Anlage mit 10 kWp aus, zahlt man künftig also 100€/Jahr für beide Geräte. Bisher waren es nur 20€ fürs Smart Meter, weil man noch keine Steuerbox haben musste. Über 20 Jahre entstehen so Mehrkosten von 1.600€.

Tipp: Wenn man in Zukunft eine Wallbox für ein E-Auto oder eine Wärmepumpe anschaffen möchte, bekommt man sowieso ein Smart Meter samt Steuerbox. Dann gehen diese Kosten nicht in die PV-Rechnung ein.

Unterschiede zwischen einer Steuerbox und einer CLS-Steuerbox:

Eine Steuerbox ist ein Gerät zur Steuerung von Energieverbrauchern und -erzeugern, das häufig direkt an ein Energiemanagementsystem oder die Netzleitstelle angebunden ist. Sie wird beispielsweise zur Regelung von Wärmepumpen, Ladeinfrastrukturen für Elektrofahrzeuge oder Photovoltaikanlagen genutzt.

Die Steuerung erfolgt oft über klassische Methoden wie Rundsteuertechnik, Funk oder standardisierte Protokolle wie Modbus. In vielen Fällen arbeitet eine herkömmliche Steuerbox autark oder innerhalb eines proprietären Systems und besitzt meist nur eine einseitige Kommunikationsfähigkeit – das heißt, sie empfängt Steuerbefehle, sendet jedoch keine Rückmeldungen.

Im Gegensatz dazu ist eine CLS-Steuerbox - "CLS" steht dabei für Controllable Local System - ein speziell für das intelligente Messsystem (iMSys) entwickeltes Gerät, das über ein Smart Meter Gateway (SMGW) gesteuert wird. Sie erfüllt die hohen Sicherheitsanforderungen des BSI-Schutzprofils und kann von Netzbetreibern, Direktvermarktern oder anderen berechtigten Marktteilnehmern ferngesteuert werden.

Anders als eine herkömmliche Steuerbox ermöglicht eine CLS-Steuerbox eine bidirektionale Kommunikation, das heißt, sie kann nicht nur Befehle empfangen, sondern auch Statusinformationen und Messwerte zurücksenden. Diese Eigenschaft ist besonders wichtig für netzdienliche Anwendungen wie das flexible Steuern von Verbrauchseinrichtungen gemäß §14a EnWG, etwa für das intelligente Lastmanagement von Ladepunkten oder Wärmepumpen.

Zusammenfassend lässt sich sagen, dass eine CLS-Steuerbox im Vergleich zur herkömmlichen Steuerbox deutlich höhere Sicherheitsstandards bietet, in ein standardisiertes, gesichertes IT-Netzwerk eingebunden ist und eine flexible, bidirektionale Steuerung ermöglicht.

Während eine klassische Steuerbox oft für einfache Steuerungsaufgaben genutzt wird, ist die CLS-Steuerbox ein zentraler Bestandteil der Digitalisierung des Energiemanagements und trägt zur Netzstabilisierung sowie zur effizienten Steuerung von Verbrauch und Erzeugung bei.

Tabelle: Unterschiede zur CLS-Steuerbox
Merkmal Steuerbox CLS-Steuerbox
Anbindung Direkt über Netzbetreiber oder EMS Integriert ins iMSys über SMGW
Sicherheit Standard-IT-Sicherheit Höchste Sicherheitsanforderungen nach BSI-Schutzprofil
Kommunikation Meist einseitig (Schaltbefehl) Bidirektional (Steuerung + Datenrückmeldung)
Einsatzbereich Allgemeines Lastmanagement Intelligente Steuerung nach §14a EnWG
Fernsteuerung Meist proprietär oder direkt über Netzbetreiber Über gesicherte Infrastruktur durch Berechtigte
Flexibilität Abhängig von Hersteller & Technik Interoperabel durch standardisierte Schnittstellen

Hersteller von Steuerboxen für Photovoltaikanlagen (PV-Anlagen)

  • Theben Smart Energy GmbH: Theben bietet mit der SELEXA eine FNN-konforme Steuerbox an, die sowohl über Relaiskontakte als auch über eine digitale Schnittstelle (EEBUS) gesteuert werden kann.
  • Swistec GmbH: Swistec hat die SwiSBox entwickelt, die den Anforderungen der BSI-TR-03109-5 entspricht und eine interoperable Anbindung an Smart Meter Gateways ermöglicht.
  • Power Plus Communications AG (PPC): PPC bietet Smart Meter Gateways an, die mit allen FNN-konformen Steuerboxen kompatibel sind, und ermöglicht so eine herstellerunabhängige Steuerung von PV-Anlagen.
  • Prolan Gruppe: Prolan entwickelt seit Jahren Software- und Hardware-Lösungen für die Industrie und bietet Steuerboxen an, die den Übergang von bestehenden Infrastrukturen zur Smart Meter Gateway-Architektur unterstützen.
  • Consolinno Energy GmbH: Consolinno hat eine neue Steuerbox entwickelt, die sowohl CLS- als auch HEMS-Funktionalitäten in einem Gerät vereint und somit eine flexible Steuerung von PV-Anlagen ermöglicht.
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Häufige Fragen (FAQ)

Können Steuerboxen auch Solaranlagen und Wärmepumpen steuern?

PV-Anlagen und Wärmepumpen können mit der Steuerbox und der Hilfe von Relais-Kontakten stufenbasiert gesteuert werden. Standardmäßig können dies Steuerboxen noch nicht. Da bislang im Markt erhältliche Endgeräte kaum über ausreichend standardisierte digitale Schnittstellen verfügen, sollten bereits heute Steuerboxen mit Relais-Kontakten genutzt werden. Diese erfüllen zudem die Anforderungen aus dem Gesetz zur Digitalisierung der Energiewende und dem §14a des Energiewirtschaftsgesetzes (EnWG) an die Steuerung von Bestandsanlagen.

Was ist der Unterschied zwischen einem Energiemanagementsystem und einer Steuerbox?

Eine Steuerbox nimmt Befehle vom Netzbetreiber entgegen und gibt diese an Einspeiser oder Verbraucher weiter. Ein Energiemanagementsystem (HEMS) regelt hingegen den Energiefluss hinter dem Netzanschlusspunkt und optimiert z.B. den Eigenverbrauch. Steuerboxen können aber in Verbindung mit einem HEMS eingesetzt werden, um eine umfassendere Steuerung der Energieflüsse zu ermöglichen.

Was bedeutet die FNN-Konformität?

Die Sicherstellung der FNN-Konformität bedeutet, dass der Hersteller der Steuerbox das Lastenheft des Forums Netztechnik/Netzbetrieb (FNN) des Verbands der Elektrotechnik Elektronik Informationstechnik (VDE) einhält. Dieses sieht u.a. die herstellerübergreifende Austauschbarkeit der Steuerbox vor. Dies bezieht sich sowohl auf die z. B. einheitliche Breite der Hutschienengeräte, technische Funktionalitäten und Vorgaben als auch auf das vom FNN als Standard vorgegebene Protokoll IEC 61850, das von der Steuerbox umgesetzt werden muss.

Können CLS-Geräte oder Aufsteckmodule für Smart-Meter-Gateways die Steuerbox ersetzen?

Eine FNN-konforme Steuerbox ist speziell für das netz- und marktdienliche Steuern konzipiert. Aufsteck- oder Zusatzmodule können zwar zusätzlichen Mehrwert bieten, ersetzen im Allgemeinen aber nicht die Funktion einer Steuerbox.

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