Letzte Aktualisierung: 14.03.2016
Transformatoren erhöhen oder verringern die Wechselspannung, indem in speziellen Schaltnetzteilen Rechteckspannungen erzeugt werden. In PV-Anlagen dienen Transformatoren (kurz: Trafos) vornehmlich dem Überspannungsschutz. Moderne Wechselrichter werden heute ohne Trafo angeboten.
Lange Zeit galten Trafo Wechselrichter als wesentlich sicherer als Modell ohne Trafo. Der Transformator nimmt eine galvanische Trennung vor, das heißt, Gleich- und Wechselströme werden getrennt behandelt und kommt es zu einer Überspannung schützt diese Trennung dann vor ernsthaften Schäden des Wechselrichters oder der PV-Anlage. Durch diese Trennungen entstehen aber natürlich auch Umwandlungsverluste, die sich in der Regel in einem niedrigeren Wirkungsgrad widerspiegeln.
Folgende Kriterien sollte überdies bei der Auswahl eines Trafo Wechselrichters beachtet werden:
Wichtiges Verkaufsargument der Hersteller ist der Wirkungsgrad der Wechselrichter. Wie bereits erwähnt, besitzen Trafolose Spannungswandler in der Regel einen höheren Wirkungsgrad von bis zu 98%. Trafo Wechselrichter hingegen liegen nur bei rund 95%. Auf den ersten Blick kein wirklich großer Unterschied. Umgerechnet auf eine große PV-Anlage und eine lange Laufzeit ergeben sich hieraus energetisch und wirtschaftlich wesentlich höhere PV-Erträge.
Will man eine PV-Anlage auf einen Trafolosen Betrieb umstellen, so ist dies mit hohen Material- und Montagekosten verbunden. Besonders dann, wenn man die Paneele austauschen müsste, muss man genau gegenrechnen, ob sich die Investition lohnt. Ein solches Vorhaben sollte erst dann realisiert werden, wenn sich die Anlage zumindest zu 70% amortisiert hat. Aber selbst dann sollte man genau berechnen, wie hoch die Steigerung der Stromausbeute bei erhöhtem Wirkungsgrad ausfällt und diesen Wert als Vergleichsbasis für die Investitionskosten nutzen.
Für den Verbraucher ist die aktuelle Entwicklung nicht immer nachvollziehbar: Empfohlen die Wechselrichter Hersteller vor einigen Jahren aufgrund der höheren Sicherheit immer Trafo Wechselrichter einzusetzen, bieten jetzt genau diese Hersteller alle moderne Trafolose Wechselrichter an. Und jetzt werden plötzlich diese Modelle empfohlen. Und das, obwohl es für beide Arten von Spannungswandlern entscheidende Vor- und Nachteile gibt.
Als Verbraucher darf man sich nicht blenden lassen: In erster Linie geht es den Wechselrichter-Herstellern darum, Wechselrichter zu verkaufen. Ist der Bedarf erst mal deutschlandweit gedeckt, und das Gefühl hatte man in den letzten Jahren, gehen die Verkaufszahlen zurück. Der aktuelle Hype um Trafolose Modelle ist auch immer mit der Marketingstrategie der Hersteller verbunden. Will man sich eine PV-Anlage zulegen, so ist die Überlegung, ob man einen Trafo Wechselrichter einsetzt, sicherlich nach wie vor relevant. Besitzt man bereits eine PV-Anlage und ist im Grunde damit zufrieden, lohnt sich ein Umstieg in der Regel auch nicht. Hat sich die Anlage bereits amortisiert, dann spricht nichts gegen einen teuren Umbau.