Mehr als 1.000 Bürger waren daran interessiert, am Feldtest des Forschungsprojekts E-DeMa zum intelligenten Stromverbrauch im Mülheimer Stadtteil Saarn teilzunehmen. Jetzt stehen die 700 Teilnehmer des Feldversuchs fest. Alle Teilnehmer erhalten einen intelligenten Stromzähler mit Schnittstelle zum heimischen PC, um den eigenen Stromverbrauch zu kontrollieren und anhand von Preisanreizen zu steuern. Der Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch ist der größte seiner Art in Deutschland und ein zentraler Baustein der E-Energy-Initiative E-DeMa. Startschuss für den Feldtest ist der 1. März 2012.
Mit E-DeMa wird untersucht, wie Stromverbraucher und Stromanbieter durch moderne Stromnetze und das Internet energiewirtschaftlich miteinander verbunden werden können. Die Bürger sollen ihren Stromeinsatz sinnvoll gestalten und aktiv am Strommarkt teilnehmen können. Das Stromnetz und die Verbrauchsgewohnheiten in Mülheim-Saarn bieten nach Angaben von RWE die besten Bedingungen für den Feldtest.
Und so funktioniert E-DeMa: Alle Teilnehmer können über den direkten Zugriff auf einen Online-Marktplatz erfahren, wann der Stromverbrauch am günstigsten ist. Die Teilnehmer können dann ihren Stromverbrauch danach ausrichten. Monatlich erhalten die Haushalte dann eine Pro-forma-Rechnung, die den Vergleich mit der regulären Stromrechnung ermöglicht. Den zuletzt ausgelosten Haushalten werden zudem Waschmaschinen, Spülmaschinen oder Trockner zur Verfügung gestellt, die so programmiert werden können, dass sie den Strom automatisch nutzen, wenn er im Markt besonders günstig ist. Die Geräte werden dann nach entsprechender Programmierung und Befüllung ferngesteuert gestartet.
Der Feldversuch für alle 700 Testhaushalte startet Anfang März 2012 und dauert 9 Monate. Die Ergebnisse der Testhaushalte werden gesammelt und nach einem Bonussystem von RWE prämiert. Der Erlös kommt einem Energieeffizienz-Projekt in Mülheim-Saarn zugute. Neben RWE Deutschland sind die Firmen Siemens, Miele, Stadtwerke Krefeld und ProSyst sowie die Hochschulen Dortmund, Bochum und Essen-Duisburg am Projekt E-DeMa beteiligt.
Der Feldtest zum intelligenten Stromverbrauch ist der größte seiner Art in Deutschland. Das Kürzel E-DeMa steht für die "Entwicklung und Demonstration dezentral vernetzter Energiesysteme hin zum E-Energy Marktplatz der Zukunft". Bürger sollen dabei aktiv am Strommarkt teilnehmen und ihren Stromverbrauch durch Reaktion auf entsprechende Preisanreize steuern und optimieren können. Dies soll unter anderem auch helfen, die fluktuierende Stromerzeugung aus Erneuerbaren Energien besser in das Stromnetz zu integrieren.