Die Daimler AG, die Mercedes-Benz Energy GmbH, GETEC ENERGIE AG und die The Mobility House AG haben jetzt einen innovativen Batteriespeicher in Betrieb genommen: Insgesamt 1.920 Ersatz-Batteriemodule für die dritte Elektro-smart Generation werden in Elverlingsen in Südwestfalen als Stromspeicher zusammengefasst, der mit einer installierten Leistung von 8,96 MW und einer Energiekapazität von 9,8 MWh das Stromnetz mit Primärregelleistung stabilisieren soll.
Die „aktive“ Bevorratung der Lithium-Ionen-Batteriemodule auf dem Kraftwerksgelände der ENERVIE AG in Elverlingsen ist sogar eine zwingende Voraussetzung, um die elektroautomobilen Batteriesysteme fit zu halten. Um im Fall eines Tauschs einsatzfähig zu sein, verlangt eine Batterie während der Dauer der Bevorratung nämlich ein regelmäßiges Zyklisieren – das gezielte, schonende Be- und Entladen. Andernfalls käme es zu einer Tiefenentladung, die zu einem Defekt der Batterie führen kann.
Der Bedarf des regelmäßigen Zyklisierens wird dabei zum Ausgleich von Netzschwankungen genutzt. Zur Gewährleistung der Netzstabilität ist eine Reaktionszeit von maximal 30 Sekunden notwendig. Das Akku-Speicherlagersystem in Elverlingsen reagiert erheblich schneller; innerhalb von Millisekunden. Die Anforderungen zur Frequenzregelung und damit dem Ausgleich von Netzschwankungen werden hier bei weitem übertroffen.
Das „lebende Ersatzteillager“ auf Basis von elektroautomobilen Batteriesystemen wurde auf dem Grundstück des 1912 errichteten und vor kurzem stillgelegten Kohlekraftwerks am Standorts Elverlingsen erbaut. Der Großspeicher ist damit gleichzeitig ein Symbol für den Wandel in der Speicherung und Verwendung von Energie, weg von fossiler Stromnetzversorgung, hin zu einer nachhaltigen und CO2 reduzierenden Verlängerung der Wertschöpfungskette der E Mobilität.
Daimler bringt zusammen mit seinen Partnern damit bereits den dritten Großspeicher aus automobilen Batteriesystemen ans Netz. 2016 eröffnete der 12,8 MWh starke 2nd-Life Batteriespeicher in Elverlingsen und der 17,4 MWh fassende Ersatzteilspeicher in Hannover, der ebenfalls Primärregelleistung erbringt. Durch die Vermarktung der lagernden Speicherleistung leistet das Geschäftsmodell einen wichtigen Beitrag zur Stabilisierung des Stromnetzes und gleichzeitig zur Wirtschaftlichkeit von Elektromobilität. Alle drei Projekte wurden zudem ohne öffentliche Fördergelder realisiert.