Letzte Aktualisierung: 04.11.2011

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Audi setzt auf erneuerbares e-gas aus Wind und Sonne

Audi setzt auf erneuerbares e-gas aus Wind und Sonne_hier_Herstellungsprozess von synthetischem Erdgas aus regenerativem Strom_Grafik_EWE ENERGIE AG

Audi setzt auf erneuerbares e-gas aus Wind und Sonne - hier: Herstellungsprozess von synthetischem Erdgas aus regenerativem Strom (Grafik: EWE ENERGIE AG)

Autos können künftig mit Gas völlig klimaneutral über die Straßen rollen. Eine neue Technologie wandelt zu diesem Zweck Ökostromüberschüsse in erneuerbares Methan um. Audi will die Herstellung des nachhaltigen Kraftstoffs jetzt weltweit zum ersten Mal auch großtechnisch einsetzen. Die neue Methanisierungsanlage soll 1,4 Millionen Kubikmeter "e-gas" in Erdgas-Normqualität pro Jahr produzieren, über eine Eingangsleistung von rund sechs Megawatt verfügen und pro Jahr annähernd 2.800 Tonnen CO2 binden. Die SolarFuel GmbH wurde Ende Oktober mit dem Bau der schlüsselfertigen Pilotanlage am Standort in Werlte beauftragt. Die Fertigstellung ist im Mai 2013 geplant.

Die neue Methanisierungsanlage entsteht auf dem Gelände der Abfall-Biogasanlage des Energiedienstleisters EWE ENERGIE AG und wird die weltweit erste Großanlage zur Herstellung und Einspeisung von synthetischem Erdgas sein. Ab 2013 wird Audi dann auf 2.000 Quadratmetern Fläche in Kooperation mit der SolarFuel GmbH aus Stuttgart die Erzeugung von so genanntem "e-gas" im industriellen Maßstab erproben. Ziel ist es, regenerativen Wind- und Solarstrom, der zum Zeitpunkt der Erzeugung nicht benötigt wird und verloren gehen würde, zu nutzen und in "e-gas" umzuwandeln. Das "e-gas" kann anschließend im bestehenden Erdgasnetz und in Kavernen gespeichert und später zur erneuten Stromerzeugung, zum Heizen oder als Kraftstoff fürs Autofahren genutzt werden.

In dem von SolarFuel entwickelten Verfahren werden die energielosen Rohstoffe Kohlenstoffdioxid (CO2) und Wasser mit Hilfe von elektrischem Strom in synthetisches Erdgas umgewandelt. Im ersten Schritt, der Elektrolyse, wird dabei Wasser in Wasserstoff und Sauerstoff zerlegt. Im zweiten Schritt wird Wasserstoff mit CO2 zu Methan (CH4) umgesetzt. Dabei entsteht unter der Bezeichnung "e-gas" ein marktfähiger und handelbarer Energieträger, der in das Erdgasnetz eingespeist werden kann. Bis zu 60 Prozent der eingesetzten Energie (Strom) wird dabei in das "e-gas" überführt.

Die Produktion von "e-gas" ist eine Initiative Audis innerhalb des Programms "Audi balanced mobility". Ziel ist die Ausrichtung des Unternehmens auf eine ganzheitliche CO2-neutrale Mobilität. Die Initiative "e-gas" geht nach drei Jahren intensiver Forschung nun in die Praxisphase über. Als erster Automobilhersteller weltweit baut Audi eine ganze Kette von nachhaltigen Energieträgern auf. Dazu beteiligt sich Audi am Bau von Offshore-Windrädern in der Nordsee. Aus einem Teil des Windstroms soll per Elektrolyse Wasserstoff und nachfolgend Methan hergestellt werden. Das dann in Werlte herzustellende Methan heißt bei Audi "e-gas". Es ist chemisch mit Erdgas identisch und kann Verbrennungsmotoren antreiben. Audi wird ab 2013 Modelle mit der Bezeichnung TCNG in Serie bringen, deren vom TFSI abgeleitete Motoren mit "e-gas" laufen.

In Werlte wird bereits seit 2002 Biogas aus organischen Abfällen erzeugt. Im Jahr 2007 hat die EWE ENERGIE AG zudem damit begonnen, das Biogas zu BioErdgas aufzubereiten und ins Ortsnetz einzuspeisen. Die Biogasaufbereitungsanlage in Werlte war seinerzeit bundesweit eine der ersten und die erste in Norddeutschland. Während des Betriebs der Methanisierungsanlage wird künftig der komplette CO2-Ausstoß der Biogasanlage für die Gewinnung von "e-gas" verwendet.

Das Gas kann aber nicht nur die Klimabilanz von Erdgasautos verbessern. Effiziente Gaskraftwerke mit KWK-Technik und dezentrale Blockheizkraftwerke können das erneuerbare Methan rückverstromen und so gesicherte Leistung bereithalten, Industriebetriebe sind in der Lage, mit der Technik Prozesswärme zu erzeugen. Diese vielfältigen Einsatzmöglichkeiten werden von den Fortschritten bei der 6-Megawatt-Anlage profitieren und dazu beitragen, das Problem der Speicherung überschüssigen Wind- oder Solarstroms zu lösen.

Die Grundlagen des Verfahrens stammen vom Forschungsinstitut ZSW und dem Fraunhofer IWES. Mit finanzieller Förderung des Bundesministeriums für Umwelt, Naturschutz und Reaktorsicherheit (BMU) entwickeln die Institute und SolarFuel die noch junge Technik weiter: Seit dem Sommer 2011 ist eine Versuchanlage mit 250 Kilowatt Eingangsleistung am ZSW in Stuttgart im Bau. Mitte 2012 soll die Fertigstellung sein. Die hier gesammelten Erkenntnisse fließen auch in die noch deutlich größere Audi-Anlage am Standort Werlte des Energieversorgers EWE AG ein.

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