Australier zahlen zuviel für Strom, weil die Regulierung der Verteilnetze nicht funktioniert. Eine auf den Kunden ausgerichtete Regulierung der australischen Stromnetze könnte Einsparungen von rund 2.200.000.000 $ pro Jahr erbringen, was für jeden australischen Haushalt eine jährliche Einsparung an Stromkosten von 100 $ pro Jahr bedeuten würde. Dies zeigt die aktuelle Studie des Grattan Instituts "Putting the customer back in front: How to make electricity prices cheaper" und weist Wege auf, wie die Politik diese Einsparungen zugunsten der Verbraucher realisieren könnte.
Laut Grattan Studie sollte die Politik versuchen, die aus den monopolistischen Strukturen resultierenden Gewinne der Stromversorger dadurch zu beschränken, indem die australische Regulierungsbehörde – das deutsche Pendant ist die Bundesnetzagentur – ermächtigt wird, eine strikte Kosten-Nutzen-Analyse durchzuführen und die daraus resultierenden angemessenen Strompreise auch durchzusetzen. Wie das Grattan Institut berichtet machen die Stromkonzerne ähnlich denen in Deutschland unangemessen hohe Gewinne bei vergleichsweise geringen Risiken.
Die vom Grattan Institut geforderte Kosten-Nutzen-Analyse würde genau dieses Ungleichgewicht aufdecken und zeigen, dass eine der Zuverlässigkeit der Stromversorgung entsprechende Vergütung wesentlich geringer ausfallen würde. Ursache für diese Fehlentwicklung ist die australische Regelung, die es Stromversorgern erlaubt, ihre getätigten Investitionen über die Strompreise innerhalb von fünf Jahren zu refinanzieren. Diese Regelung führte in den zurückliegenden Jahren zu massiven Über-Investitionen in das australische Stromnetz und zu überhöhten Strompreisen.
Die Studie des australischen Grattan Institutes "Putting the customer back in front: How to make electricity prices cheaper" steht >> hier zum Download zur Verfügung.