Baden-Württemberg will erstmals die Schulung von Solarstipendiaten des Zentrums für erneuerbare Energien Mithradam im indischen Bundesstaat Kerala unterstützen. "Indien zählt zu den weltweit am stärksten vom Klimawandel betroffenen Ländern", so Umweltminister Franz Untersteller. Der rasante wirtschaftliche Aufschwung Indiens in den vergangenen Jahren habe gleichzeitig den Energiehunger angefeuert und den Subkontinent zum zwischenzeitlich weltweit drittgrößten Emittenten klimaschädlicher Treibhausgase gemacht. "Der Klimawandel macht vor Grenzen nicht Halt. Beim Klimaschutz ist es deshalb entscheidend, über den eigenen Tellerrand zu blicken", so Untersteller.
Der auf dem Gebiet der Entwicklungszusammenarbeit mit Indien seit über 15 Jahren engagierte Verein zur Förderung entwicklungswichtiger Vorhaben e.V. (VEV) erhalte für die Schulung von bis zu sechs Stipendiaten aus dem Programm Entwicklungspartnerschaft Nachhaltigkeit der Baden-Württemberg-Stiftung einen Zuschuss von 8.400 Euro. Die Stipendiaten sollen in baden-württembergischen Unternehmen und Forschungseinrichtungen theoretische Grundlagen und praktische Erfahrungen zu modernen Solartechniken vertiefen und in ihrem Heimatland weiter verbreiten. "Indien hat sowohl technologisch wie auch von den natürlichen Voraussetzungen her enorme Potenziale, verstärkt erneuerbare Energien zu nutzen", zeigte sich Untersteller überzeugt. Bislang liege in Indien bei der Stromerzeugung der Anteil der erneuerbaren Energien bei etwa zehn Prozent, während sich in Baden-Württemberg der Ökostromanteil auf knapp 17 Prozent belaufe. Über den Austausch und den Wissenstransfer könnten Impulse für einen Ausbau erneuerbarer Energien in Indien gegeben werden.
Quelle: Ministerium für Umwelt, Klima und Energiewirtschaft Baden-Württemberg