Baubegleitung und Bauüberwachung mit Hilfe des Blower Door-Tests
Beim Neubau muss der Bauherr viele Dinge beachten. Aus energetischer Sicht sind einerseits natürlich verschiedene Gesetze wie zum Beispiel das Erneuerbare Energien Wärmegesetz und die Energieeinsparverordnung (EnEV) 2009 zu berücksichtigen. Andererseits soll ein hohes Maß an Behaglichkeit und Wohnkomfort erreicht werden, sodass insbesondere dem Umfang und der Art der Gebäudehülle eine besondere Funktion im Bauprozess zukommt.
Die Sicherstellung des gewünschten Ergebnisses kann mit Hilfe einer Luftdurchlässigkeitsmessung ("Blower-Door-Test") während und natürlich nach Fertigstellung des Neubaus helfen, jederzeit Schwachstellen der Gebäudehülle zu identifizieren und frühzeitig zu beheben. Der Blower Door-Test ist damit eine einfache und effiziente Möglichkeit der Baubegleitung und Bauüberwachung.
Ergänzend zum Blower-Door-Test selbst sollte das Auftragsvolumen mindestens die Aufnahme der Gebäudedaten, die Messung nach DIN EN 13829 und den Umfang der Leckageortung enthalten. Außerdem ist festzulegen, ob es sich um eine Abnahmemessung oder eine baubegleitende Beurteilung handeln soll.
Anschließend ist der zu untersuchende Gebäudeteil festzulegen. Dieser sollte alle absichtlich beheizten, gekühlten oder mechanisch belüfteten Räume beinhalten. Dabei können auch einzelne Teile eines Gebäudes separat beurteilt werden. Zum Beispiel kann jede Wohnung eines Mehrfamilienhauses für sich gemessen werden.
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Grundsätzlich wird zwischen einer Prüfung des Gebäudes im Nutzungszustand und der Prüfung der Gebäudehülle unterschieden. Erstere zeigt wie dicht das Gebäude in der Realität ist, während die Prüfung der Gebäudehülle dafür gedacht ist, etwaige Schäden vornehmlich im Bauzustand am und im Gebäude aufzuzeigen.
Für die Leckageortung können Rauchstift, Nebelmaschine und Luftgeschwindigkeitsmessgerät eingesetzt werden. Hierzu wird das Gebäude auf 50 PA Druckdifferenz mit dem Blower Door-Messgerät gebracht. Anschließend wird das Gebäude systematisch begangen und Schritt für Schritt nach Undichtigkeiten gesucht. Leckagen werden so geortet und für eine spätere Auswertung für den Kunden dokumentiert. Eine Thermografiekamera eignet sich insbesondere im Winter, um Kaltlufteinströmungen bei Unterdruck sichtbar zu machen.
Die Messung wird durchgeführt, indem über den Gesamtbereich der angestrebten Druckdifferenz in Schritten von nicht mehr als 10 Pascal Messpunkte des Volumenstroms und der Druckdifferenz zwischen innen und außen aufgenommen werden. Die größte Druckdifferenz sollte mindestens 50 Pascal betragen, aber es wird empfohlen, dass Messpunkte bis hinauf zu 100 Pa genommen werden, um eine hohe Genauigkeit der berechneten Ergebnisse zu erhalten.
Nachdem die natürliche Druckdifferenz überprüft wurde, erfolgt die Aufnahme der Gebäudekennlinie. Speziell diese Aufnahmen vereinfachen im anschließenden Gespräch mit dem Auftraggeber die zu empfehlenden energetischen Sanierungsmaßnahmen.