Am vergangenen Freitag hat die BELECTRIC Drive GmbH aus dem unterfränkischen Kolitzheim unter dem Motto "Wir leben Elektromobilität" eine neue Ladeinfrastruktur vorgestellt. Das Unternehmen bildet eine Schnittstelle zwischen Photovoltaik und Elektromobilität. Dazu hat das BELECTRIC Team in der ersten Phase eine der größten Elektro-Fahrzeugflotten Deutschlands aufgebaut und für die Langzeitvermietung zur Verfügung gestellt. Die neue Ladeinfrastruktur ist nun ein wichtiger Schritt zur flächendeckenden Versorgung von E-Fahrzeugen mit Sonnenstrom.
Die Möglichkeit, Elektroautos zu mieten, war für BELECTRIC Drive nur der Anfang. Jetzt geht es darum, eine Ladeinfrastruktur aufzubauen. Dazu haben die BELECTRIC Ingenieure spezielle Ladeboxen entwickelt, deren Funktionsweise am Freitag erstmals öffentlich demonstriert wurde. Die Ladeboxen schaffen die Voraussetzung für ein gesteuertes Laden von E-Fahrzeugen. Sie ermöglichen ein lokales und später auch ein regionales Lastenmanagement, das eine Überlastung der Stromanschlüsse verhindert.
"Eine vernünftige Netzintegration wird immer wichtiger werden, je mehr Elektroautos auf den Straßen unterwegs sind", so Geschäftsführer Sebastian Bachmann. "Wenn an einem Hausanschluss drei oder mehr Autos gleichzeitig geladen werden sollen, kann das Stromnetz überlastet werden", erläutert er. "Unsere Ladeboxen ermöglichen jedoch eine zeitliche Steuerung des Ladeprozesses. Ein Teil der Autos wird von 9.00 bis 16.00 Uhr, ein anderer von 11.00 bis 18.00 Uhr geladen." Mit Hilfe der Ladebox können auch andere Spitzenlastzeiten am Abend oder am Morgen gezielt ausgespart werden.
Neben dem Lastenmanagement ist den Gründern von BELECTRIC Drive eine noch engere Verbindung von Elektromobilität und regenerativem Strom wichtig. "Wir wollen, dass unsere E-Autos tatsächlich mit Sonnenstrom fahren." Hierfür schaffen die neuen Ladeboxen die Voraussetzung. Auch bei bewölktem Himmel wird genug elektrische Energie für den Betrieb von E-Elektrofahrzeugen erzeugt. Damit der Sonnenstrom gesteuert in die Fahrzeuge kommt, benötigt man intelligente Ladestationen, z.B. unter einem Solar-Carport. Durch die Eigenverbrauchsregelung des Erneuerbaren Energien Gesetzes (EEG) werden Ladeboxen mit Solarstrom auch gefördert. Schon eine kleine Photovoltaik-Anlage (Größe etwa 3 kWp) auf dem eigenen Hausdach reicht aus, dass ein Elektroauto im Jahr 15,000 Kilometer zurücklegt.
Gemeinsam mit Partnern arbeitet BELECTRIC Drive im Rahmen des Vereins Modellstadt-Elektromobilität Bad Neustadt (M-E-NES) zudem an stationären Energiespeichern, die es ermöglichen, den Strom aus der Sonne unabhängig von der Sonneneinstrahlung zu nutzen. "Die Möglichkeiten der Elektromobilität sind noch lange nicht ausgeschöpft", kündigt Sebastian Bachmann an. "Wir arbeiten stetig daran unsere Ladebox weiterzuentwickeln. Wir haben großen Wert darauf gelegt, dass sie durch ein so genanntes Plug&Play System schnell und einfach ausgetauscht werden können."
Quelle: BELECTRIC Drive GmbH