Innovative Informations- und Kommunikationstechnologien spielen eine Schlüsselrolle im Projekt MeRegioMobil. Ein wesentliches Ziel ist dabei die Integration von Elektrofahrzeugen als mobile Stromspeicher in das Energiesystem. Auf dem Karlsruher Campus Süd entsteht hierzu ein "Smart Home", das Elektrofahrzeuge als Stromspeicher und -verbraucher in die intelligente Steuerung des Haushalts einbindet. Die ersten Testbewohner sollen im Sommer einziehen. Daneben ist ein großflächig angelegter Feldversuch im Raum Karlsruhe, Stuttgart und Kehl sowie Simulationen und Evaluationen geplant.
Das Gebäude mit einer Fläche von rund 60 Quadratmetern steht bereits; derzeit läuft der Innenausbau. Unter anderem wird das "Smart Home" mit typischen Haushaltsgeräten wie Waschmaschine, Spülmaschine und Kühlschrank ausgestattet. Als Stromerzeuger dienen eine Photovoltaikanlage sowie eine Mikro-Kraft-Wärme-Kopplungsanlage. Eine Ladestation bindet Elektrofahrzeuge als Speicher und Verbraucher ein. Die Batterie des Fahrzeugs kann in Niedriglastzeiten überschüssigen Strom aufnehmen und diesen in Hochlastzeiten ins Netz zurückspeisen. So lassen sich Lastspitzen ausgleichen und regenerative Energien aus schwankenden Quellen in das Energiesystem integrieren. "Die Herausforderungen liegen vor allem in einem sinnvollen Ausgleich zwischen den zum Teil sehr unterschiedlichen Interessen der Fahrzeug- und Hauseigentümer und der Energieversorger und Netzbetreiber, auch und besonders was die Verwendung personenbezogener Daten über die Nutzung elektrischer Energie betrifft", erklärt Professor Hartmut Schmeck, Sprecher des Projekts am Karlsruher Institut für Technologie (KIT).
MeRegioMobil zielt im Einzelnen darauf, innovative Software-Architekturen, Geschäftsmodelle und Anreizsysteme zu entwickeln, Verfahren zur Kooperation der Komponenten des Labors zu erarbeiten sowie intelligente Ladestrategien und neuartige energierelevante Telematikdienste zu untersuchen und zu entwickeln. Gegenüber anderen Elektromobilitätsprojekten zeichnet MeRegioMobil sich unter anderem durch Interdisziplinarität, Rückspeisung ins Netz, Einbeziehung von Navigationsdaten, enge Einbindung der Automobilindustrie sowie durch so genanntes Roaming aus: Der Kunde kann aufgrund seines eigenen Stromliefervertrages auch in anderen Netzgebieten die Ladeinfrastruktur nutzen.
Quelle: Karlsruher Institut für Technologie