Erneut ist ein deutsches Hausbauunternehmen pleite. Nachdem die IBG Haus GmbH aus Büdelsdorf im November vergangenen Jahres Insolvenz anmelden musste, hat laut Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende nun auch die Deutsche Haus AG am 20. März Insolvenz beim Amtsgericht Charlottenburg angemeldet. Mehrere hundert private Bauherren waren von der IBG Haus-Insolvenz betroffen. Wie viele Bauherren durch die Deutsche Haus AG-Insolvenz gefährdet sind, steht bislang nicht fest.
"Anscheinend versucht die Deutsche Haus AG im alten Stil Kunden zu akquirieren. Kein Hinweis auf der Homepage, keine aktive Öffentlichkeitsarbeit von Seiten des Unternehmens", bemängelt Florian Haas, Vorsitzender der Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. (München). "Probleme dürften jedoch vor allem Bauherren bekommen, die nicht das volle Sicherheitspaket des Berliner Bauträgers in Anspruch genommen haben. Zwar hat die Deutsche Haus AG ein kostenloses Sicherheitspaket im Portfolio aufweisen können, dieses alleine schützt jedoch nicht vor einer Zahlungsunfähigkeit des Bauunternehmens", so Haas weiter.
Von entscheidender Bedeutung sei hier eine Baufertigstellungs-Versicherung, die nur zusätzlich und kostenpflichtig angeboten wurde. Bauherren, die diese Baufertigstellungs-Versicherung nicht in ihren Unterlagen haben, könnten nun auf große finanzielle Verluste zusteuern. Unabhängig von einem möglichen Versicherungs-Schutz rät Haas jedoch allen Deutsche Haus AG-Bauherren, jetzt sehr strategisch und mit kühlem Kopf vorzugehen. Hierzu zählt unter anderem eine lückenlose Dokumentation über den Zustand der Baustelle. Im Zweifelsfall rät die Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. das Einschalten eines unabhängigen Bausachverständigen.
Für betroffene Bauherren der Deutsche Haus AG hat die Schutzgemeinschaft für Baufinanzierende e.V. eine kostenlose Telefon-Hotline eingerichtet. Unter 089 - 79 00 111 sind die Fachleute der Münchener Verbraucherschützer von Montag bis Freitag von 9 bis 17 Uhr telefonisch zu erreichen.