Der deutliche Einbruch auf dem europäischen Wärmepumpenmarkt erfasste damit nicht die gesamte Europäische Union: Laut EurObserv’ER erlebten 12 Ländern eine positive Marktentwicklung, während 11 Wärmepumpenmärkte schrumpften. Die Rückgänge fielen in Spanien, Portugal, Italien und Bulgarien, aber auch in Schweden, Finnland, Frankreich und Ungarn besonders stark aus. Das Gegenteil gilt für Dänemark, Estland, Belgien, Deutschland und Österreich, in denen der Verkauf von Wärmepumpenteilweise im zweistelligen Prozentbereich angestiegen ist.
Luftwärmepumpen dominieren deutschen Wärmepumpenmarkt
Insbesondere die deutsche Nachfrage nach Wärmepumpen ist nach Zahlen der Arbeitsgruppe Erneuerbare Energien-Statistik (AGEE-Stat) 2012 um 13,4 Prozent auf 54.100 Wärmepumpen angestiegen. Dieser Anstieg ist dabei auf die starke Nachfrage nach Luft/Wasser-Wärmepumpen zurückzuführen, deren Verkaufszahlen um 21,1 Prozent auf 33.300 verkaufte Einheiten anstiegen und damit einen Marktanteil von 61,6 Prozent erreichten. Der Absatz von Sole/Wasser-Wärmepumpen und Wasser/Wasser-Wärmepumpen stieg hingegen nur sehr leicht um 2,8 Prozent auf 18.200 verkaufte Wärmepumpen an. Laut EurObserv'ER kommt der Bundesverband Wärmepumpe e.V. hingegen zu anderen Ergebnissen. Demnach verzeichnen Luft/Wasser-Wärmepumpen ebenfalls einen signifikanten Absatzanstieg von 14,4 Prozent auf 37.300, während gleichzeitig der Erdwärmepumpen-Absatz um 9 Prozent auf 22.200 Einheiten zurückgegangen sei.
Förderung und Umweltbewusstsein lassen Wärmepumpenabsatz boomen
Das deutliche Absatzwachstum wird von EurObserv'ER zum einen mit der Wärmepumpenförderung begründet. So können Wärmepumpen seit 2008 im Rahmen des Marktanreizprogramms (MAP) gefördert werden, das die effizientesten Systeme (Technologie-Bonus) mit Zuschüssen belohnt, so dass diese Maßnahme nicht für alle auf dem Markt erhältlichen Systeme greift. Ein weiterer wichtiger Hebel sei das Erneuerbare-Energien-Wärmegesetz (EEWärmeG), das einen Mindestprozentsatz für die Wärmeversorgung von Neubauten aus erneuerbare Energien vorschreibt und Wärmepumpen zu den zugelassenen Technologien zählt. Daneben weist EurObserv'ER aber auch auf das Umweltbewusstsein der deutschen Haushalte hin, die Wärmepumpen zunehmend als glaubwürdige Alternative zu Heizungssystemen anerkennen.