Letzte Aktualisierung: 03.01.2012

Anzeige

PV-Anlage: Bis zu 37% sparen!

Wir sparen für Sie bis zu 37% - durch unseren Experten-Vergleich!
Jetzt Preise vergleichen!

Deutschland unterstützt Geothermie in Ostafrika

Deutschland unterstuetzt Geothermie in Ostafrika_hier_Ost- und Zentralafrikanischer Graben_Grafik_En rouge_wikipedia

Deutschland unterstützt Geothermie in Ostafrika - hier: Ost- und Zentralafrikanischer Graben (Grafik: En rouge - wikipedia)

In Ostafrika wird Strom aktuell zu rund 60% aus Wasserkraft produziert. In Dürrezeiten fällt die Wasserkraft jedoch oftmals aus, sodass der Strommangel kurzfristig durch Dieselkraftwerke überbrückt werden muss. Das ist umweltschädlich und sehr teuer. Daher ist Geothermie im ostafrikanischen Rift Valley eine gute Lösung, um die Stromversorgung zu stabilisieren sowie emissionsfrei und kostengünstig Strom zu gewinnen. Um das Fündigkeitsrisiko teilweise aufzufangen und Investitionen in Geothermiekraftwerke damit auch für Investoren attraktiv zu machen, haben die KfW Entwicklungsbank und die Afrikanische Union gemeinsam eine Geothermie-Fazlität entwickelt, die geeignete staatliche und private Projektentwickler mit einem Zuschuss in Höhe von 40% der Kosten für die erste Explorationsbohrung unterstützen soll.

Die Nutzung der Geothermie zur Stromproduktion setzt voraus, dass eine ausreichend heiße Quelle im Untergrund angebohrt und langfristig heißes Wasser gefördert werden kann. Das Risiko, dass eine Bohrung eine nicht ausreichend produktive Quelle anbohrt, wird Fündigkeitsrisiko genannt. Dieses Risiko hindert viele Investoren daran, in geothermische Kraftwerke zu investieren, da im schlimmsten Fall ein Totalverlust der Investition droht. Probebohrungen kosten in der Regel ca. 12 Millionen Euro und die Erfolgswahrscheinlichkeit dieser ersten Bohrungen liegt im internationalen Durchschnitt bei lediglich 70%.

Die Absicherung eines Teiles dieses Risikos durch die Geothermie-Fazilität führt nun dazu, dass das wirtschaftliche Risiko einer ersten Bohrung gemindert wird und Investoren so eher geneigt sind, in die auch wirtschaftlich lukrative Geothermie zu investieren. Im Umkehrschluss werden durch die Risikoübernahme aber auch Geothermieprojekte interessant, in die bei höherem eigenen Risiko nicht investiert worden wäre. So erhöht sich auch die Anzahl der Vorhaben. Daher ist die Geothermie-Fazilität für Ruanda, Kenia, Äthiopien, Uganda und Tansania ein sehr wichtiger Schritt, um das Geothermiepotential ihrer Länder intensiver nutzen zu können.

Neben einem Zuschuss in Höhe von 40% der Kosten für die ersten Explorationsbohrungen winken erfolgreichen Projektentwicklern, die innerhalb von 18 Monaten die Finanzierung für weitere Phasen des Kraftwerksbaus sicherstellen, erstmals auch eine zusätzliche Erfolgsprämie.

Bundesentwicklungsminister Dirk Niebel: "Mit der innovativen Geothermie-Fazilität bauen wir eine wesentliche Barriere für private Investitionen in erneuerbare Energien in den Staaten Ostafrikas ab. Wir schaffen damit die Grundlage für breitenwirksames Wachstum und leisten einen Beitrag zum Klimaschutz."

Die KfW Entwicklungsbank leistet zusammen mit der Kommission der Afrikanischen Union einen Beitrag von 20 Millionen Euro zur Geothermie-Fazilität. Die Mittel für die Geothermie-Fazilität stammen aus dem Haushalt des Bundesministeriums für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung. Auch der EU-Africa Infrastructure Trust Fund unterstützt die Fazilität mit 30 Millionen Euro. Das Vorhaben fußt auf die Energiepartnerschaft der 2007 beim Gipfel in Lissabon vereinbarten EU-Afrikastrategie. Bis 2020 sollen demnach weiteren 100 Millionen Menschen in Afrika Zugang zu sauberer Energie ermöglicht werden.

Die Länder entlang des ostafrikanischen Grabenbruchs, einem vulkanisch aktiven Gebiet, verfügen über ein geothermisches Potential von weit mehr als 7.000 Megawatt (MW). Heute beläuft sich die gesamte Stromerzeugungskapazität in Ostafrika auf ca. 4.000 MW. Am ostafrikanischen Graben ist es relativ leicht, Geothermie zu nutzen, da sich dort mehr als 200 Grad heißer Wasserdampf an vielen Stellen schon in 1000 Meter Tiefe findet.

In Kenia beispielsweise ging vor fast 30 Jahren in Olkaria, 90 Kilometer nordwestlich von Nairobi, Afrikas erstes Geothermiekraftwerk ans Netz. Heute sind in Olkaria Kraftwerke mit ca. 200 MW am Netz und liefern zuverlässigen Strom. Die Kapazitäten sollen zukünftig um ca. 330 MW ausgeweitet werden. Trotz des großen Potentials, dem Interesse der Industrie und den grundsätzlich förderlichen Rahmenbedingungen sind die Ressourcen mit Ausnahme von Kenia noch weitestgehend unerkundet.

Sie haben eine Frage zu diesem Artikel? Wir sollten auch Ihre News bei uns veröffentlichen? Schreiben Sie uns unkompliziert eine Email an unsere Redaktion unter info[at]energie-experten.org

Sie wollen keine News von uns verpassen?

Abonnieren Sie unseren wöchentlichen Energie-Experten-Newsletter!

Wärmepumpe

Kostenlos Angebote von Wärmepumpen-Experten in Ihrer Nähe anfordern

Kostenlose Angebote anfordern:

Das könnte Sie auch interessieren:

  • Heizung planen

    Mit unserem Heizungsplaner ermitteln Sie einfach online ein Heizungskonzept, das Ihre Heizwärmeanforderungen am Besten erfüllt. Dabei richtet sich die…

    Heizung planen
  • Solarrechner

    Mit unserem Online-Solarrechner können Sie sofort prüfen, ob sich Ihr Dach für eine Photovoltaik-Anlage technisch eignet und finanziell lohnt. Mit nur wenigen…

    Solarrechner
  • Dämmung berechnen

    Mit unserer Online-App "Dämmkostenrechner" ermitteln Sie in wenigen Schritten einfach & unkompliziert, welche Dämmung in welcher Dicke wie viel kostet, was sie…

    Dämmung berechnen

Ihre Suchanfrage wird bearbeitet