Vakuumisolationspaneele eignen sich zum Dämmen von Fassaden besonders gut. Sie bestehen aus einer hochdichten Hülle sowie aus einem porösen Kernmaterial aus Kieselsäure. Dieses dient als Stützkörper für das in der Vakuum-Dämmplatte befindliche Vakuum. Da ein Vakuum ein sehr guter Wärmeisolator ist, fällt die Wärmedämmung der Vakuumisolationspaneele um den Faktor 5 bis 10 höher aus als die von konventionellen Dämmplatten wie etwa Styropor.
Allerdings verliert die hochdichte Folie über die Jahre ihre Isolationswirkung. Ein Gasdruckanstieg erfolgt mit etwa 1 Millibar pro Jahr, so Experten. Zudem kann die Folie bereits beim Transport beschädigt werden, sodass in beiden Fällen die Überprüfung der Isolationswirkung der Vakuumdämmung sinnvoll ist. Ein neuer Drucksensor hilft, den Zustand des Vakuums ständig zu prüfen und informiert, ob die Isolationswirkung noch vorhanden ist.
Forscher vom Fraunhofer Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme IMS in Duisburg haben diesen sehr kleinen Drucksensor entwickelt. "Der Drucksensor ist in einer Aussparung im Stützkörper angebracht. Auf der Platine neben dem Chip findet sich ein Transponder mit einer Spule, der die Messdaten drahtlos durch die Folie überträgt. Ein Lesegerät an der Außenwand des Vakuumisolations-Paneels empfängt die Messdaten und versorgt den Transponder mit Hilfe einer zweiten Spule mit Energie", erläutert Dr. Hoc Khiem Trieu, Abteilungsleiter am IMS.
"Der Sensor verbraucht sehr wenig Energie und fällt mit rund 20 Quadratmillimetern extrem klein aus. Eine weitere Besonderheit: Der Winzling bezieht seine Energie vom Funksignal des Lesegeräts sogar durch dünne Metallschichten und eignet sich so auch zum Messen des Vakuums in Kühlschränken, wo eine geringe Wärmeleitfähigkeit ebenfalls unerlässlich ist." Der Sensor wird derzeit in der Medizintechnik eingesetzt – etwa zum Messen des Blut- oder des Augendrucks. Jetzt wurde er für die Baubranche weiterentwickelt. "Der Sensor liegt derzeit als Prototyp vor. In ein bis zwei Jahren soll er in Serie produziert werden", so Trieu.
Quelle: Fraunhofer-Institut für Mikroelektronische Schaltungen und Systeme (IMS)