"Die Botschaft lautet: Unabhängig von Veränderungen in der Förderkulisse steht die Wirtschaftlichkeit von KWK in Krankenhäusern ab 400 Betten nicht zur Diskussion, aber auch in kleineren Kliniken kann KWK durchaus sinnvoll sein", fasst Dipl.-Ing. Matthias Kabus von der EnergieAgentur.NRW die Ergebnisse eines Workshops zur Kraft-Wärme-Kopplung in Krankenhäusern zusammen. Rund 150 Teilnehmer aus dem gesamten Bundesgebiet hatten sich dazu am 7. Juli 2010 zum Meinungsaustausch in Düsseldorf versammelt.
Seit einerseits die Energiepreise steigen und anderseits Krankenhäuser zunehmend nach ökonomischen Kriterien betrieben werden, ist die eigenständige, möglichst von den Energiepreisschwankungen unabhängige Versorgung ein großes Thema in deutschen Kliniken. Da die Einnahmen für erbrachte Leistungen größtenteils staatlich reglementiert sind, richtet sich das Hauptaugenmerk auf die Minimierung der Kosten. Kabus: "Durch den Einsatz einer KWK-Anlage können die Energiekosten langfristig erheblich reduziert werden." Vor allem durch ihren ganzjährigen Wärmebedarf bieten Krankenhäuser ideale Einsatzbedingungen für KWK-Anlagen - zumal Strom und Wärme oft zeitgleich benötigt werden.
Nachdem sich die Förderlandschaft verändert hat, liegen die aktuellen Amortisationszeiten für KWK-Anlagen zwischen sechs bis zehn Jahren. "Die hohe Effizienz, die Nachhaltigkeit sowie der akzeptable Return of Invest macht die Kraft-Wärme-Kopplung noch immer zu einer sehr interessante Option", so Matthias Kabus. Allerdings erfordere die technische Komplexität eine profunde Planung. Kabus: "Neben den Platzanforderungen für eine KWK-Anlage müssen auch Vorgaben zur Schallemission und zur Kaminanlage beachtet werden."
Passend zum Thema ist die neue Auflage des Branchenenergiekonzeptes "Energieeffizienz in Krankenhäusern" bei der EnergieAgentur.NRW erschienen. Diese steht » hier zum Download zur Verfügung.
Quelle: EnergieAgentur.NRW