In Westaustralien, 400 Kilometer nordöstlich der Stadt Geraldton wird derzeit Wissenschaftsgeschichte geschrieben. Denn dort entsteht das ASKAP (Australian Square Kilometre Array Pathfinder), ein Radioteleskop der neusten Generation, das mit modernster Empfängertechnologie, Informations- und Kommunikationstechnologie und ICT Systemen ausgestattet ist. Der Array Pathfinder setzt sich aus 36 identischen Antennen zusammen, die zusammen als ein Instrument arbeiten. Hierbei hat jedes Element einen Durchmesser von 12 Metern. Wenn das Projekt fertiggestellt ist, wird das ASKAP, eines der ersten Radioteleskope weltweit sein und dabei helfen, grundlegende Fragen über das Universum zu beantworten.
Eine Herausforderung beim Bau des ASKAP stellte die geräuscharme Energiegewinnung unter Berücksichtigung des enormen Kühlaufwands der Server dar. Dieses Problem wurde nun durch Erdwärme gelöst. Um die Server zu kühlen, wurden 96 Erdwärmesonden RAUGEO PE-Xa von REHAU mit einer Tiefe von je 124 Metern gebohrt. Neben den Erdwärmesonden kamen acht Kilometer der RAUGEO PE-Xa Anschlussleitungen sowie 12 Verteilerschächte des Typs RAUGEO midi zur Zusammenführung der Solekreise zum Einsatz. Als Verfüllmaterial wurde GeoSolid 240 vom deutschen REHAU Kooperationspartner Fischer Spezialbaustoffe verwendet.
Mithilfe des Erdwärmesystems wird die überschüssige Wärme aus den Computerräumen, in denen die Server untergebracht sind, geräuschlos in das Erdreich abgeführt. Diese natürliche Klimaanlage läuft rund um die Uhr 365 Tage im Jahr. Die gesamte benötigte Energie wird direkt vor Ort durch das dezentrale regenerative Energiesystem bereitgestellt. Hierdurch können geschätzt pro Jahr 300.000 AUS $ gespart werden.
Ausführendes Unternehmen war der in Perth angesiedelte Spezialist für vertikale Geothermie-Bohrungen, die Geoexchange Technologies Pty Ltd oder kurz GeoTec. Aufgrund der tiefgehenden Kenntnis der REHAU Systemlösungen empfahl GeoTec Managing Director Peter Buck den Einsatz der widerstandsfähigeren und insbesondere für den Kühlfall stärker belastbaren Erdwärmesonden aus PE-Xa anstatt der ursprünglich geplanten PE 100 Sonden. Die Lebensdauer der zum Einsatz gekommenen Doppel-U-Erdwärmesonden beträgt über 100 Jahre und damit garantieren sie einen langfristig, dauerhaft sicheren Betrieb.
Hinter dem Einbau der Erdwärme-Systeme steht eine außerordentliche Logistikleistung von REHAU. So stammen die Erdwärmesonden, Schächte sowie das gesamte Zubehör aus dem bayerischen Werk in Viechtach. Nur aufgrund der engen grenzüberschreitenden Zusammenarbeit zwischen den REHAU Standorten in Australien und Deutschland sowie optimaler Produktions- und Logistikplanung des Werks konnte das Projekt erfolgreich und ohne Verzögerungen umgesetzt werden.
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