Die nordhessische Hütt Brauerei ist deutschlandweit die einzige Brauerei, die eine Solarthermieanlage kombiniert mit Effizienzmaßnahmen vollständig in einen komplexen industriellen Prozess integriert hat. Bearbeitet wurde das Forschungsvorhaben "Nachhaltige Bierproduktion durch Nutzung solarer Prozesswärme und Energieeffizienz" an der Universität Kassel im Fachbereich Maschinenbau, insbesondere von den Doktoranden Bastian Schmitt und Christoph Lauterbach sowie den Professoren Dr. Ulrike Jordan und Dr. Klaus Vajen.
Vor der Integration der Solaranlage mit 150 Quadratmetern Kollektorfläche in die Heißwasserversorgung der Brauerei wurde die Würzekochung auf ein effizienteres Verfahren umgestellt. Dadurch konnte bereits 30 Prozent der für diesen Prozessschritt benötigten Energie eingespart werden. Aufbauend auf dieser Maßnahme veränderte sich die innerbetriebliche Wärmerückgewinnung. Zukünftig wird ein Teil der anfallenden Abwärme in einem geschlossenen Kreislauf genutzt, so dass die Wärme auf einem höheren Temperaturniveau die Würze vor dem Kochen aufheizen kann. Diese Veränderungen führten zu einem effizienten Wärmerückgewinnungskreislauf und ermöglichten zudem wiederum die Integration der thermischen Solaranlage.
Neben der messtechnischen Überwachung und der Verbesserung des Zusammenspiels der thermischen Solaranlage und der Heißwasserversorgung überwacht das Fachgebiet Solar- und Anlagentechnik die Energie für den Brauprozess. So können weitere energetische Schwachstellen identifiziert werden. Ziel des Projektes ist, die bei der Hütt Brauerei gewonnenen Erkenntnisse beispielgebend für die Anwendung in anderen Brauereien nutzbar zu machen.
Quelle: Universität Kassel