Als erster kommerzieller Offshore-Windpark Deutschlands hat EnBW Baltic 1 im Mai den Betrieb aufgenommen. Parallel zur Inbetriebnahme startete auch ein groß angelegtes Forschungsprojekt, das Erkenntnisse zur Optimierung des Betriebs von Offshore-Windparks und deren Integration ins Verbundnetz liefern soll.
Die Forschungsarbeiten basieren weitgehend auf der Auswertung von Daten, die bereits standardmäßig für den kommerziellen Betrieb des Windparks erfasst werden. Zusätzlich werden mit laser-optischen Fernerkundungsverfahren die Windbedingungen und die Nachlaufströmungen der Windenergieanlagen im Windpark gemessen. Weitere Sensoren zeichnen die Belastungen an zwei Windenergieanlagen auf. Auf dieser Grundlage sollen Verfahren zum Monitoring der Leistungsabgabe und der Belastungen der Windenergieanlagen entwickelt werden. Weitere Forschungsarbeiten zielen auf die Verfeinerung der Windleistungsvorhersagen und des damit verbundenen Betriebs des elektrischen Verbundnetzes ab sowie auf die Minimierung der Ertragsrisiken von Offshore-Windparks unter den meteorologischen Bedingungen der Ostsee. Die geplanten hochauflösenden Simulationen und Messungen werden Aufschluss über das Netzverhalten von Windparks auf unterschiedlichen zeitlichen Skalen von Sekunden bis hin zu Jahreszeiten liefern.
Das Verbundprojekt "Regelung von Offshore-Windparks durch lokale Leistungsprognosen sowie Monitoring der Leistungs- und Belastungscharakteristik" wird von ForWind, dem Zentrum für Windenergieforschung der Universitäten Oldenburg, Hannover und Bremen koordiniert und in Zusammenarbeit mit der EnBW Erneuerbare Energien GmbH, dem Stiftungslehrstuhl für Windenergie (SWE) der Universität Stuttgart, dem Rostocker Messinstitut WindConsult und Siemens durchgeführt.
Quelle: Carl von Ossietzky Universität Oldenburg