China will mit deutscher Unterstützung die Energieeffizienz seiner Gebäude verbessern. "In China findet ein massiver Bauboom statt. Im Jahr 2020 werden rund 50 Prozent der weltweiten Bautätigkeiten in China realisiert. Der angewandte Effizienzstandard bleibt aber bislang weit hinter dem zurück, was technisch und wirtschaftlich möglich wäre. Dies führt zu einem erheblichen Anstieg des weltweiten Energieverbrauchs", so Stephan Kohler, Vorsitzender der Geschäftsführung der Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena), anlässlich eines Treffens mit dem Bundesbauministerium, dem chinesischen Bauministerium (MOHURD) und dem staatlichen chinesischen Center for Energy Efficiency in Buildings (CEEB). Ein an den chinesischen Markt angepasster Effizienzstandard soll nun als Grundlage für die chinesische Regierung dienen, um die gesetzlichen Mindestanforderungen für Gebäude in China weiterzuentwickeln.
Dafür haben die dena und das CEEB gemeinsam eine Machbarkeitsstudie erstellt, die die Übertragbarkeit von deutschen Energieeffizienzstandards auf den chinesischen Markt untersucht. Um die Anwendung bestimmter Baustandards in der Praxis zu überprüfen, werden Pilotprojekte in China durchgeführt. Im Zuge des Wiederaufbaus nach dem schweren Erdbeben 2008 wird jetzt in der Provinz Sichuan eine Grundschule in Niedrigenergiehaus-Bauweise errichtet. In der Stadt Tianjin soll das nächste Pilotprojekt in Kooperation mit einem chinesischen Bauträger entstehen - voraussichtlich ein Bürohochhaus und ein neunstöckiges Wohngebäude. Weitere Pilotprojekte sind geplant.
Das Treffen der "Deutsch-Chinesischen Arbeitsgruppe Energieeffizienz in Gebäuden" hat im Rahmen der GreenBuilding-Konferenz ("International Conference on Green and Energy-Efficient Building & New Technologies and Products Expo", GEBC 2010) in Peking stattgefunden. Dies ist die führende Fachmesse zum Thema Gebäudeenergieeffizienz in China. Sie wird vom chinesischen Bauministerium veranstaltet und von verschiedenen chinesischen Ministerien sowie internationalen Institutionen unterstützt.
Quelle: Deutsche Energie-Agentur GmbH (dena)