Letzte Aktualisierung: 21.04.2011

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Gesteinsstrukturen um Groß-Gerau ermöglichen Tiefengeothermiekraftwerk

2007 hat die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG) mit politischer Unterstützung ein anspruchsvolles und landesweit einmaliges Projekt zur Errichtung eines innovativen Tiefengeothermiekraftwerks auf den Weg gebracht. Die Planungen sehen einen Invest in Höhe von rund 35 Millionen Euro vor. 2014 soll Hessens erstes Geothermiekraftwerk zur Gewinnung von Strom und Wärme in Betrieb genommen werden. Pro Jahr sollen rund 7.200 Haushalte mit klimafreundlichem Strom aus der Erde versorgt werden. Damit verbunden werden rund 10.000 Tonnen CO2 jährlich eingespart.

Im vergangenen Jahr hat die ÜWG mit den Vorbereitungen begonnen und erste Voruntersuchungen der Gesteinsschichten vorgenommen. Zwischen dem 1. und 12. März 2010 wurden hierfür in der Region Groß-Gerau umfangreiche seismische Messungen durchgeführt um ein zweidimensionales Bild des Untergrundes zu gewinnen und so erste belastbare Daten über die Gesteinsstrukturen zu erhalten. Das Messgebiet erstreckte sich über rund 240 Quadratkilometer und schloss dabei Teile der drei Landkreise Darmstadt-Dieburg, Groß-Gerau und den Main-Taunus-Kreis mit ein.

Gut ein Jahr nach den Messungen liegen die Messergebnisse vor. Auf einer Pressekonferenz am 20. April 2011 stellte die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH gemeinsam mit den geologischen Beratern der Firma GeoThermal Engineering GmbH die Erkenntnisse aus den Messungen vor. Die Erwartungen der Vorstudie wurden bestätigt. Die vorgefundenen Gesteinsstrukturen ermöglichen grundsätzlich die Realisierung eines Geothermiekraftwerks im Kreis Groß-Gerau.

Die für die geothermische Nutzung geeignete wasserführende Gesteinsschicht – das Rotliegend – ist im Großraum Groß-Gerau in Tiefen zwischen 2.500 m und 3.000 m vorhanden, dies zeigen die Ergebnisse der zweidimensionalen seismischen Messung des vergangenen Jahres. Die errechnete Thermalwassertemperatur von circa 150°C liegt deutlich über dem bundesweiten Durchschnitt und ermöglicht die Erzeugung von Strom. Eine Nutzung der verbleibenden Wärme ist ebenfalls geplant.

Das größte Potential zur Realisierung eines Geothermiekraftwerkes liegt im Großraum Groß-Gerau, Büttelborn, Nauheim, Trebur und Rüsselsheim. Dort werden in diesem Jahr weitere Untersuchungen vorgenommen. Im September 2011 soll eine dreidimensionale seismische Messung durchgeführt werden. Die Messung liefert ein genaues dreidimensionales Abbild des tiefen Untergrunds. Dies ist notwendig, da für eine mögliche Bohrung genauere Daten über die Beschaffenheit und Lage der Gesteinsstrukturen notwenig sind. Die geplanten Untersuchungen bringen weitere Klarheit über die den Untergrund und geben Aufschluss über den optimalen Standort für das geplante Geothermiekraftwerk. Erst mit den Ergebnissen der dreidimensionalen seismischen Messung kann ein endgültiger Standort für ein Kraftwerk sicher festgelegt werden.

Offener und umfassender Dialog mit allen Beteiligten

Die Überlandwerk Groß-Gerau GmbH (ÜWG) plant eine offene und transparente Kommunikation und Beteiligung der Öffentlichkeit für dieses Geothermiekraftwerk: "Als kommunaler Energiedienstleister wollen wir eine am Prinzip der Nachhaltigkeit ausgerichtete Energieversorgung aufbauen. Dazu nutzen wir die regional verfügbaren Quellen der Erneuerbaren Energien. Nur ein Energiekonzept, das einen breiten gesellschaftlichen Konsens findet, kommt allen Akteuren zugute. Als kommunaler Energiedienstleister, der seit 100 Jahren in der Region verwurzelt ist, ist es unsere Aufgabe einen offenen Dialog mit allen Beteiligten zu führen. Deshalb werden wir während des gesamten Projektverlaufes auf eine offene und umfassende Bürgerbeteiligung setzen, um die Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung zu erfahren und über unser Projekt zu informieren", so Hanns-Detlev Höhne, kaufmännischer Geschäftsführer der ÜWG.

Stiftung Risiko-Dialog als neutraler Moderator

Dabei setzt die ÜWG auf einen neutralen Moderator, der eine transparente Kommunikation mit allen Beteiligten unterstützt. Hierfür wurde die gemeinnützige Stiftung Risiko-Dialog St. Gallen aus der Schweiz gewählt. Die Stiftung verfolgt seit 1989 das Ziel, einen risikokompetenten Umgang in der Gesellschaft zu fördern. Dazu begleitet sie Technologieprojekte als neutraler Moderator, forscht zur Risikowahrnehmung und -kommunikation und führt konkrete Dialogprojekte durch. Seit 2009 war die Stiftung beispielsweise im Rahmen des Geothermieprojekts der Stadt St. Gallen tätig. Sie konnte bereits umfassende Erfahrungen in einem Dialogprozess im Rahmen von Geothermiepojekten sammeln. Die Arbeit der unabhängigen Stiftung Risiko-Dialog für das Geothermieprojekt Groß-Gerau hat zum Ziel, die zentralen Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung und möglicher Beteiligten, sowie der Projektbetreiber aufzunehmen und zu reflektieren. Sie soll als neutrale Plattform den Dialog zwischen allen Beteiligten unterstützen. Die Stiftung Risiko-Dialog arbeitet ergebnisoffen und zielt nicht auf Akzeptanzschaffung ab. Als erste Maßnahme wird die Stiftung Risiko-Dialog in einer Umfrage die Bedürfnisse und Erwartungen der Bevölkerung analysieren.

Informationszentrum "GEOlife" ab Sommer 2011 in Groß-Gerau

Im Sommer diesen Jahres wird in Groß-Gerau ein Informationszentrum errichtet. Das Zentrum soll als Anlaufstelle für alle Bürgerinnen und Bürger dienen. Mit Videos, Modellen und Schautafeln soll über die Geothermie im Allgemeinen, aber auch über das Geothermieprojekt der ÜWG im Kreis Groß-Gerau informiert werden. Die Besucher werden die Möglichkeit haben, Geothermie zu erleben, erforschen, erfahren und ertasten. Vorträge und Diskussionen mit Experten aus der Praxis sollen das Informationsangebot vor Ort abrunden. Mit diesem Zentrum soll eine Dialog- und Informationsplattform geschaffen werden um stärker mit der Bevölkerung in Kontakt zu treten. Das Geothermieerlebniszentrum wird den Namen "GEOlife" tragen. Darüber hinaus wird wie gewohnt mit Flyern, Broschüren und auf der Internetseite >> www.erdwaerme-grossgerau.de informiert.

Quelle: Überlandwerk Groß-Gerau GmbH

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