Letzte Aktualisierung: 28.03.2018

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Heizung ersetzen: Brennwert spart nur 5 bis 10%!

Das Ersetzen einer alten Heizung durch einen modernen Brennwertkessel spart deutlich weniger Energie als vielfach angenommen. Je nach ausgetauschtem Kessel variieren die typischen Einsparungen. Wird ein Niedertemperaturkessel ersetzt, liegen die Einsparungen bei 5 bis 10 Prozent. Das ist das zentrale Ergebnis eines aktuellen Gutachtens des BEE.

Laut neuem BEE-Gutachten spart das Ersetzen der Heizung durch einen Brennwertkessel weit weniger Energie ein als vielfach in den Medien und von Heizung-Herstellern propagiert wird. (Grafik: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE))

Laut neuem BEE-Gutachten spart das Ersetzen der Heizung durch einen Brennwertkessel weit weniger Energie ein als vielfach in den Medien und von Heizung-Herstellern propagiert wird. (Grafik: Bundesverband Erneuerbare Energie (BEE))

Beinahe jeder dritte Deutsche sieht in der Modernisierung seiner Heizung die beste Maßnahme, um Heizkosten einzusparen. Das ging aus einer kürzlich durchgeführten Umfrage von Kantar Emnid im Auftrag des Flüssiggasversorgers Primagas hervor. Demnach sehen 29 Prozent der deutschen Verbraucher den effizientesten Ansatz im Kampf gegen zu hohe Heizkosten darin, ihre Heizung zu ersetzen. Energie zu sparen (z. B. Raumtemperatur reduzieren), halten lediglich zehn Prozent der Befragten für ein effizientes Mittel.

Energieersparnis durch Brennwertkessel wird überschätzt

Das neue Gutachten des Bundesverbandes Erneuerbare Energie (BEE) "Einsparungen von Endenergie und CO2 beim Ersetzen alter Heizkessel durch Brennwertkessel" legt nun nahe, dass sich rund ein Drittel der in der vorgenannten Umfrage befragten Verbraucher täuschen könnten. Der Umstieg auf einen Brennwertkessel bringe deutlich weniger an Energieersparnis als angenommen. Lediglich zwei bis 15 Prozent Endenergie ließen sich laut BEE-Gutachten mit dem bloßen Ersetzen der Heizung einsparen.

Das Beratungsunternehmen Econsult hat im vorliegenden Gutachten sechs Bestandsgebäude (1x Ein-, 1x, Drei, 2x Mehrfamilienhaus, 1x Bürogebäude, 1x Supermarkt) aus den 70er und 80er Jahren untersucht, bei denen baualterstypisch bereits die ersten Sanierungsmaßnahmen im Bestand durchgeführt wurden. Die vorhandenen Gasheizkessel - Konstanttemperaturkessel, Niedertemperaturkessel und Brennwertkessel - sind 20 Jahre alt, die restliche Warmwasserheizung wie Rohr- und Zirkulationsleitungen, Pumpen, Heizkörper, Regelung als auch die Heizkreistemperaturen sind ebenfalls dem Baujahr entsprechend veraltet.

Nach DIN V 18599 und GEMIS 4.93 wurde im Gutachten nun berechnet, welche Endenergie- und CO2-Einsparungen beim Ersetzen dieser Heizungen durch einen Gas-Brennwertkessel („Brennwertkessel verbessert“ nach DIN V 18599) Baujahr 2018 sowie einer weiteren Optimierung des Systemsdurch einen hydraulischen Abgleich als auch dem Einsatz neuer Hocheffizienz-Pumpen der Effizienzklasse A sowie Heizkörperventile mit elektronischen Reglern zu erwarten wären.

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Das bloße Ersetzen der Heizung spart nur wenig Energie

Im Ergebnis zeigt sich wie erwartet, dass die erzielten Einsparungen um so größer ausfallen, je älter bzw. ineffizienter die ersetzte Heizung war: Am meisten Energie spart, wer eine Konstanttemperatur-Heizung ersetzen will. Dieses Szenario spart in allen untersuchten Bestandsgebäuden rechnerisch die meiste Endenergie ein. In 5 von 6 Fällen ist eine Endenergieersparnis inklusive einer Verbesserung der Peripherie von mehr als 20 Prozent möglich.

Betrachtet man die Endenergieersparnis, die rein auf das Ersetzen der Konstanttemperatur-Heizung zurückzuführen ist, so trübt sich das positive Ergebnis bereits ein. Denn hier können nur noch 4 von 6 Ersatz-Szenarien mit einer Endenergieersparnis von rund 12 Prozent aufwarten:

Ersetzt man mit dem neuen Gas-Brennwertkessel

  • einen Konstanttemperaturkessel, ergeben sich Einsparungen im Bereich von rund 10 bis 15 Prozent.
  • Wird ein Niedertemperaturkessel ersetzt, liegen die Einsparungen bei 5 bis 10 Prozent.
  • Beim Austausch eines alten Brennwertkessels liegt die Einsparung bei lediglich 2 bis 3 Prozent.

Ein hoher Anteil der Endenergieersparnis beruht daher auf der Optimierung der Heizung (hydraulischer Abgleich, effiziente Pumpen und Regelungstechnik). Rund 50 Prozent der Energieeinsparungen sind laut BEE-Gutachten somit mit geringinvestiven Maßnahmen zu erreichen!

Das BEE-Gutachten schätzt, dass der Bestand an Gas- und Öl-Heizkesseln zu rund 80 Prozent aus Niedertemperaturkesseln besteht. Daher werden in Zukunft weit weniger Konstant-, sondern überwiegend Niedertemperaturkessel ersetzt werden. Die realistisch zu erwartenden Einsparungen beim Ersetzen dieser Heizungen durch neue Brennwertkessel liege laut Studie daher eher im Bereich um 10 Prozent.

Beim Ersetzen des Heizungskessels sollte man daher zukünftig von 10 statt von medial häufig pauschal postulierten "bis zu 30 Prozent" Energieersparnis ausgehen.

Größter CO2-Einsparhebel liegt beim Umstieg auf Erneuerbare

Die CO2-Ersparnis beim Ersetzen der Heizung fällt im Verhältnis sehr ähnlich aus. Da Erdgas mit einem CO2-Äquivalent (CO2,eq) von 0,250 kg/kWh etwas besser abschneidet als Heizöl mit 0,319 CO2-Äquivalent kg/kWh verweisen die Autoren des Gutachtens zurecht auf das höhere CO2-Einsparpotenzial, wenn eine Ölheizung durch eine neue Gasheizung ersetzt wird:

"Wird im Zuge des Kesseltausches der Energieträger von Heizöl auf Erdgas gewechselt, können allein brennstoffbedingte Einsparungen an CO2,eq-Emissionen von rund 20% erreicht werden."

Weitaus mehr CO2 ließe sich jedoch bei Umstellung auf regenerative Energien und Kraft-Wärme-Kopplung einsparen. Da die jeweiligen CO2-Äquivalente z. B. von Holz-Pellets oder Holz-Hackschnitzel mit 0,027 und 0,024 CO2,eqnur rund 1/10 des CO2-Äquivalent von Gas und Heizöl ausmachen, ließen sich CO2-Einsparungen in einer Größenordnung von rund 90% erzielen!

Angesichts des sehr differierenden Reduktionspotenzials beim Ersetzen einer Heizung fordert der Bundesverband Erneuerbare Energie eine Anpassung der Förderstrategie der Bundesregierung: Die Förderung neuer, rein fossil betriebener Heizungen und Klimaschutz passen nicht zusammen, da der Beitrag des Wärmesektors zum Klimaschutz über Jahrzehnte gestreckt wird (Lock-In-Risiko).

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Gleiche Heizung ersetzen ist jedoch wirtschaftlichste Alternative

Neben der reinen Frage der Energie- und CO2-Einsparung vernachlässigt das BEE-Gutachten jedoch die Kostenfrage. Denn letztlich entscheiden die Kosten bzw. die Wirtschaftlichkeit, ob lediglich eine Ersatzinvestition mit gleichem Energieträger durchgeführt oder auf einen komplett neuen Energieträger bzw. Heizwärmeerzeuger mit regenerativem Anteil umgestiegen wird. Diese Frage ist nicht allein durch die Heizenergieersparnis oder der Heizkostenersparnis zu beantworten. Um das Ersetzen der Heizung wirtschaftlich zu beurteilen, muss eine Gesamtkostenanalyse auf Sicht der Nutzungsdauer durchgeführt werden.

Eine solche Analyse der Gesamtkosten, die beim Ersetzen der Heizung durch eine Gas- oder Ölheizung in Abhängigkeit des bestehenden Heizungssystems entstehen, wurde im "BDEW-Heizkostenvergleich Altbau 2017" sehr detailliert vorgenommen. Im Ergebnis wird deutlich, dass die Kosten eines neuen Heizungssystems in hohem Maße davon abhängig sind, welches Heizungssystem bereits vorhanden ist.

Demnach ist es die hinsichtlich der Jahresgesamtkosten günstigste Alternative, wenn man die gleiche Heizung ersetzt. Wer also eine Gasheizung besitzt, sollte ebenfalls einen neuen Gas-Brennwertkessel kaufen, wer eine Ölheizung besitzt, sollte einen neuen Öl-Brennwertkessel kaufen. Ein Wechsel zwischen den Systemen ist immer mit Mehrkosten verbunden. Dies gilt auch vice versa beim Austausch einer Wärmepumpe oder einer Pelletheizung!

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