Für den eigenen PKW ist die jährliche Inspektion für die meisten selbstverständlich, damit das Auto sicher und technisch einwandfrei läuft und nicht mehr Sprit verbraucht als nötig. Die Wartung der eigenen Heizungsanlage ist dagegen weit weniger üblich, obwohl diese genauso wichtig ist. "Die jährliche Wartung verlängert die Lebensdauer der Anlage und hilft, Umweltbelastung und Betriebskosten zu senken", erklärt Ramona Ballod, Energieexpertin der Verbraucherzentrale Thüringen. "Außerdem gehört sie laut Energieeinsparverordnung (EnEV) zu den Pflichten des Betreibers."
Eine professionelle Wartung umfasst zum Beispiel die Kontrolle der Verschleißteile und Sicherheitsfunktionen, die Reinigung bestimmter Bauteile sowie die Überprüfung von regeltechnischen Funktionen und Systemkomponenten. Aus wirtschaftlicher Sicht besonders wichtig ist außerdem die Reinigung des Heizkessels, denn hier können sich Ablagerungen bilden und die Wärmeabgabe behindern. "Schon eine Schicht von einem Millimeter kann den Brennstoffverbrauch um fünf Prozent in die Höhe treiben", warnt Ramona Ballod.
Die regelmäßige Inspektion muss laut EnEV von einem Fachbetrieb durchgeführt werden. Ein Wartungsvertrag kann das unkompliziert regeln. Allerdings sollten Verbraucher vor Vertragsabschluss unbedingt Leistungen und Preise verschiedener Installateure vergleichen. Muster-Wartungsverträge für Öl- bzw. Gasheizungsanlagen gibt es in der Energieberatung der Verbraucherzentrale.
Nicht zuletzt kann die regelmäßige Wartung zum Anlass genommen werden, die Heizungsanlage insgesamt auf Herz und Nieren zu prüfen. Dass das bei den meisten Heizsystemen nottut, hat die "Aktion Brennwertcheck" der Verbraucherzentrale vom März dieses Jahres ergeben. In einer Feldstudie wurden beispielhaft fast 1.000 Brennwertkessel überprüft. Das Fazit fiel ernüchternd aus: "Wir haben kaum eine Anlage gesehen, bei der wirklich alles stimmte", berichtet Ramona Ballod. "Dabei lässt sich mit einfachen und kostengünstigen Maßnahmen aus vielen Anlagen mehr Effizienz herausholen."