"HOTREG" heißt die neue Versuchsanlage zur Untersuchung von Hochtemperatur-Wärmespeichern, deren Kernstück ein fünf Meter hoher Speicherbehälter ist. Auf diesem am 18. Juni 2010 beim Deutschen Zentrum für Luft- und Raumfahrt (DLR) in Stuttgart eingeweihten Teststand können die Wissenschaftler unterschiedliche Speicherkonzepte, Betriebsweisen und Materialien erproben. Mit und ohne Druck testen sie auf der weltweit einmaligen Anlage, wie gut zum Beispiel Keramik oder Naturstein als Wärmespeicher in Kraftwerken geeignet sind.
Im Zentrum der neuen Anlage steht ein Feststoffspeicher für den Betrieb mit Heißluft bei einstellbaren Luftdrucken. Der Speicher ist etwa fünf Meter hoch und enthält einen austauschbaren Innenbehälter. Dadurch können die Wissenschaftler verschiedene Testaufbauten aus Speicherinventar und Hochtemperaturisolierung mit geringem Zeitaufwand für verschiedene Testzwecke austauschen.
Zum Einsatz kommen zum Beispiel Speichermaterialien aus Keramik oder Naturstein. Getestet werden auch verschiedene Formen des Speichermaterials. Darüber hinaus sind alle bestimmenden Betriebsparameter wie Temperatur, Druck, Luftdurchsatz und Luftfeuchte in einem breiten Bereich variabel. So sind die Innenraumtemperaturen zwischen 100 und 830 Grad Celsius einstellbar. Ein Luftdurchsatz von bis zu 800 Kilogramm pro Stunde ist mit vorgebbaren Feuchtegehalten möglich. Die Be- und Entladung des Speichers mit Wärme geschieht über den von einem Schraubenkompressor bereitgestellten verdichteten Luftstrom, der durch einen erdgasbeheizten Luftwärmeübertrager auf seine Be- beziehungsweise Entladetemperatur gebracht wird.
Zum jetzigen Zeitpunkt sind die thermischen Speicher für den breiten und optimalen Einsatz von Erneuerbaren Energien noch zu teuer und nicht leistungsstark und flexibel genug. Die neue Versuchsanlage wird daher in Projekten mit verschiedenen Anwendungszielen zum Einsatz kommen: So zum Beispiel bei der Entwicklung thermischer Speicher für Solarturmkraftwerke mit Luftreceivern, für Druckluftdruckspeicherkraftwerke der zweiten Generation, die die Netzintegration von Windstrom vorantreiben sollen, oder für flexiblere Gas- und Dampfturbinenkraftwerke.