Letzte Aktualisierung: 01.04.2011

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Hohes Ausbaupotenzial bei Biogaserzeugung

Hohes Ausbaupotenzial bei Biogaserzeugung_Foto_Proplanta

Hohes Ausbaupotenzial bei Biogaserzeugung (Foto: Proplanta)

Im Vorfeld des internationalen Fachkongresses "Progress in Biogas II", der vom 30. März bis 01. April 2011 an der Universität Hohenheim stattfindet, hat Proplanta Experten zum Stand der Biogaserzeugung befragt. Laut Experten besteht ein hohes Ausbaupotenzial bei der Biogaserzeugung in unterschiedlichsten Regionen der Welt und mit vielfältigen Einsatzstoffen.

Vor allem in den winterkalten Regionen der Entwicklungsländer besteht noch ein enormes Potenzial, erläuterte Heinz-Peter Mang, Bioenergieberater an der Universität für Wissenschaft und Technik in Beijing, im Pressegespräch mit Proplanta. China beispielsweise nutze bereits heute vor allem landwirtschaftliche Abfälle und Reststoffe wie Stroh sowie Erosionsschutzpflanzen zur Biogaserzeugung. In Indien kämen auch Substrate aus dem forstwirtschaftlichen Bereich zum Einsatz.

Länder wie Südkorea oder Pakistan stünden hier jedoch noch am Anfang der Entwicklung im Biogas-Bereich. In Pakistan würde derzeit die Gülle noch größtenteils ungenutzt abgeleitet. Hier sieht Mang eine große Chance für deutsche Firmen. Da allerdings dort kaum geordnete Düngerwirtschaft besteht, stellen die Gärreste oftmals ein Problem dar. Dezentrale Kleinanlagen seien daher zu bevorzugen, um das Transportproblem zu minimieren.

In Deutschland wird derzeit auf rund 650.000 ha Anbau von Energiepflanzen zur Biogas-Nutzung betrieben. Dies entspricht weniger als 4 % der gesamten Ackerfläche. Dr. Hans Oechsner, Leiter der Landesanstalt für Agrartechnik und Bioenergie der Universität Hohenheim, stellte die Suche und Erprobung von alternativen Substraten als einen Fokus der Biogas-Forschung dar. Als Beispiele benannte er Zwischenfrüchte, landwirtschaftliche Nebenprodukte, Speisereste, Reste aus der Lebensmittelproduktion, Faserpflanzen oder Stroh. Weiterhin werde der Einsatz anaerober Pilze und Enzyme in der Biogaserzeugung erprobt sowie Ansätze zur Steigerung der Effizienz untersucht.

Auch Konrad Raab vom Wirtschaftsministerium in Baden-Württemberg sah ein hohes ungenutztes Potenzial in verschiedenen Abfall- und Reststoffen. Er verwies auf Möglichkeiten zur Nutzung von Biomüll, Grünabfällen, tierischen Exkrementen aus der Landwirtschaft, Substraten aus der Landschaftspflege sowie von extensiv bewirtschaftetem Grünland.

Insbesondere Gülle und Mist sind Biogas-Substrate, die in Deutschland bislang erst zu 15 % genutzt werden. Die Erschließung dieser Energiequelle auch von politischer Seite her zu unterstützen, fordert die Fördergesellschaft nachhaltige Biogas- und Bioenergienutzung FnBB e.V. Der Vorsitzende des Vereins Michael Köttner schilderte, dass z. B. in China bereits rund 40 Mio. Kleinanlagen bestehen. In Deutschland dagegen bestünde diesbezüglich erheblicher Nachholbedarf. Hier seien bei dem augenblicklichen Viehbestand rund 50.000 dezentrale Kleinanlagen mit einer Leistung von jeweils etwa 50 KW denkbar.

Der Südwesten der Bundesrepublik nimmt nach Aussage von Ernst Berg vom Landwirtschaftsministerium Baden-Württemberg eine Vorreiterrolle in Europa ein. Hier erzeugen bereits über 700 Biogasanlagen eine elektrische Leistung von rund 200 MW. Seit 2009 verzeichnete die Anlagenzahl einen Zuwachs von 25 %, die Leistung nahm im gleichen Zeitraum um 40 % zu.

Auf 8 % der Ackerfläche werden in Baden-Württemberg Energiepflanzen zur Biogasnutzung angebaut. Energiemais stellt dabei mit 5-6 % der Ackerfläche den höchsten Anteil dar. Um dem Problem der Flächenkonkurrenz bzw. einer Verteuerung der Pachtflächen entgegenzuwirken, wollen die Ministerien in Baden-Württemberg den Einsatz von Rest- und Abfallstoffen fördern.

Die politischen Rahmenbedingungen sollten in Zukunft vor allem durch die Novellierung des Erneuerbare Energien Gesetzes (EEG) weiter verbessert werden. Im östlichen Teil Baden-Württembergs, in dem intensive Tierhaltung betrieben wird, habe das Zusammenwirken von Güllebonus und Nachwachsende Rohstoffe (Nawaro)-Bonus zu Mais-Monokulturen und in der Folge zu stark erhöhten Pachtpreisen geführt. Auch die Anlagendefinition müsse überarbeitet werden, da derzeit durch Anlagensplitting die geringere Einspeisevergütung für Großanlagen umgangen werde. Derartige Fehlentwicklungen gelte es zu korrigieren, so Ernst Berg.

Generell soll jedoch seitens der Politik auch in Zukunft der positive Beitrag der Biogasnutzung für den Ausbau der klimaschonenden Energieerzeugung berücksichtigt werden. Der Vorteil der Biomasse etwa gegenüber der Photovoltaik besteht vor allem darin, dass sie durch den kontinuierlichen Betrieb grundlast- und spitzenlastfähig ist. Im Strommix der Zukunft kommt daher der Stromerzeugung aus Biomasse eine wesentliche Rolle zu.

Quelle: Proplanta

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